Sven Rautenberg: IPv6 vernichtet den letzten Rest Anonymität

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Moin!

ich möchte meine Frage nochmal wiederholen:

Wieso soll IPV6 gut für mich sein?
Ich werde damit überwachbarer!

Nicht wirklich.

Das Routing mit NAT funktioniert ausgezeichnet und wahrt zumindest noch den Anschein von Anonymität. Man kann selten alle PoPs und Hobs auf der Strecke zeitnah auswerten.

Es ist ein Irrglaube, dass NAT einen anonymisieren würde in der Form, dass sämtliche Requests aller Maschinen, die sich hinter einem NAT-Router befinden, so aussähen, als kämen sie von einer einzigen Maschine.

Klar, die Analysemethode wird etwas aufwendiger, weil man nicht mehr einfach die IP angucken kann, aber möglich ist es dennoch. Wäge dich also nicht in einer nicht existenten Sicherheit.

Klar, die Möglichkeiten von IPv6 erlauben grundsätzlich, dass jeder Mensch lebenslang einen ganzen Sack von IP-Adressen zugeordnet bekommt, und damit den Bedarf für alle seine jemals erworbenen IP-Geräte abdecken kann, ohne dass es auch nur zum geringsten Engpass kommen wird. Das macht einen selbstverständlich identifizierbarer.

Deshalb gibts ja auch entsprechende Initiativen, die sich auf technischer Ebene mit genau diesem Problem befassen. Und ich denke auch, dass die Provider schon aus prinzipiellen Überlegungen heraus eher davor zurückschrecken, ihren IPv6-Nutzern direkt statische IPs zu geben, weil sie es eher ungern sehen, wenn zum Preis einer Home-Flatrate plötzlich intensives Serverhosting angebunden wird.

- Sven Rautenberg