Stonie: Anrede-Problem in Mails und allg. Schriftverkehr

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Hallöle!

Im Allgemeinen halte ich das auch so, aber es gibt Situationen, in denen ich geduzt werde und naja Kränkung befürchten muss, wenn ich zurück duze.  Dennoch will ich von dem o.g. Prinzip nicht lassen. Mein Cheff z.B. hat mir nie das Du angeboten duzt mich aber - wie alle Mitarbeiter - selbstverständlich. Umgekehrt ist es gemischt, manche duzen ihn, manche siezen ihn.

Ich hatte mal einen Abteilungsleiter, der mich schon geduzt hat, bevor er meinen Namen überhaupt kannte. Ich habe mir dann überlegt, ob ich ihn auf sein Versehen aufmerksam machen oder zurückduzen soll. Ich habe zurückgeduzt und er hat noch nicht mal gezuckt. Hätte er aber gezuckt, kannst du dich darauf verlassen, dass ich ihm eine fiese Standpauke gehalten hätte, denn auch Vorgesetzte haben gefälligst zu fragen.

So richtig gelingt mir das aber selten, ich bleibe oftmals sehr sehr lange auf diesem "Umschiffen" hängen.

Wenn dich jemand ungefagt duzt, ist das im Grunde genommen eine Frechheit ohnegleichen. Mein Rat: Wenn dir die Person sympathisch genug ist für das "Du", dann duze zurück (auf die Gefahr hin, dass der Betreffende einen gehörigen Schrecken bekommt). Wenn nicht ausreichend Sympathie vorhanden ist, dann mach um Himmels willen auf das "Versehen" aufmerksam und sage sehr selbstbewußt, dass es dir nicht recht ist, mit "Du" angesprochen zu werden (da kann man variieren, das geht von "Entschuldigung, soweit ich mich erinnern kann, haben wir uns bisher noch nicht darüber unterhalten, wie wir uns anreden möchten" bis hin zu "Wenn ich Ihnen das "Du" angeboten hätte, könnte ich mich vermutlich daran erinnern"). Entsprechend reagieren solltest du aber unbedingt, denn diese Typen merken es immer, wenn dir die Situation unangenehm ist und du deshalb die direkten Anrede vermeidest - und sie ziehen erfahrungsgemäß _immer_ Nutzen daraus.

Wenn ich ÜBER dritte spreche habe ich mir angewöhnt diese aus der Perspektive meines Gegenübers zu bezeichnen.

Ja, wenn dein Vorgesetzter sich aber mit seinem Vorgesetzten duzt und dann von "Bernd" spricht, ist es sehr unangebracht, wenn du dann auch von "Bernd" sprichst. Manchmal hat es sogar einen Vorteil, wenn du dann ganz betont von "Herrn Müller" sprichst, denn damit zeigst du an, dass du das Gefühl hast, dein Vorgesetzter ließe es an Respekt seinem Vorgesetzten gegenüber mangeln, wenn er mit dir so spricht. Kann manchmal Vorteile haben, sowas.

File Griese,

Stonie

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It's no good you trying to sit on the fence
And hope that the trouble will pass
'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.