Hallo,
Hintergrund dieser Angebot-Annahme-Terminologie ist nicht das Ziel der Juristen, den Laien möglichst auszuschließen.
tatsächlich nicht? Die andere Erklärung kann nur sein, dass die Juristen in einer anderen Sphäre schweben, die mit dem wirklichen Leben nicht viel zu tun hat.
Dabei muss das Angebot so gestaltet sein, dass der Annehmende nur noch "Ja" sagen muss.
Ja. Deswegen sehe ich es ja auch als Angebot, wenn die Ware im Laden steht und mit einem Preis ausgezeichnet ist. Das ist für mich als Kunden ein Angebot - und ich muss nur noch "Ja" sagen, oder ich lass es bleiben.
Und es hat durchaus einen Sinn. Stell Dir vor, Du siehst einen Fernseher im Schaufenster. Wäre dies bereits ein Angebot im juristischen Sinne, so könntest Du einfach sagen, ja, den nehm ich und würdest einen Kaufvertrag schließen. Kommt jetzt nach Dir noch jemand, noch bevor der TV aus dem Schaufenster genommen wird, so würde auch der einen Kaufvertrag für *genau diesen* TV schließen. Der Händler müsste dann erfüllen oder ggf. Schadenersatz leisten. Ein solches System wäre extrem händlerfeindlich.
Deswegen gilt ja immer der Grundsatz: Solange Vorrat reicht. Das ist in manchen Fällen ärgerlich für den Kunden; so ist es bei Lidl beispielsweise üblich, dass bei besonders attraktiven Angeboten nur zwei bis drei Exemplare des angebotenen Gegenstands vorrätig sind, die dann in der ersten halben Stunde nach Ladenöffnung weg sind.
Gerade bei juristischen Themen ist die Laienansicht oft ungenau, weil sie den Sachverhalt nur auf den ersten Blick bewertet. Die zugrunde liegenden abstrakten Gestaltungen existieren aber, um möglichst viele Lebenssachverhalte möglichst allgemeingültig erfassen und rechtlich bewerten zu können.
Sag' ich doch: Juristen schweben in einer anderen Sphäre, die mit dem wirklichen Leben nicht viel zu tun hat.
Ciao,
Martin
Lehrer: Wieviel ist die Hälfte von 8?
Schüler: Kommt drauf an. Waagrecht 0 und senkrecht 3.