Længlich: Fragen/ Anmerkungen zum Accept-Langugage Konzept

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Úsài!

Für mich sind eine Webseite A in Deutsch und eine Webseite B in Englisch 2 völlig unterschiedliche Dokumente, auch wenn sie sich inhaltlich gleichen.

Ich würde sie eher als zwei Versionen des gleichen Dokuments ansehen, zumindest wenn sie (annähernd) den gleichen Inhalt haben. Sind »Harry Potter and the Half-Blood Prince« und »Harry Potter und der Halbblutprinz« zwei verschiedene Bücher? Wenn Du eines davon gelesen hast, ist das andere für Dich dann noch neu und spannend?

Und jedes Dokument sollte seine eigene einzigartige URL haben.

Das aber auf jeden Fall. Schließlich soll der User die Sprachversionen ja auch gezielt ansteuern können.

Und wie stufen wir die Sprache einer Webseite ein? Für mich gehört diese Info zu den Meta-Angaben. Dafür spricht u.a. dass es entsprechende meta Tags in HTML gibt. Betrachtet man es nun von der Seite des URL-Designs her, haben Meta-Angaben aber nichts in der URL zu suchen.

Hmm, interessanter Punkt. Aber ein sprechender URI enthält doch per definitionem Angaben zum Inhalt und damit Metadaten, oder?

Nächste (wichtige) Frage: Wie sieht es mit den Suchmaschinen aus?
Was gibt ein Bot einer Suchamschine für eine Accept Language an?

AFAIK gar keine, also bekommt er (erstmal) die Default-Sprache.

Indiziert er dann nur eine evt. vorhandene und passende Version der Seite? Was ist mit den anderen Sprachversionen?

Auf die kommt er über die in der Seite enthaltenen Sprachauswahl-Links (die aus u.a. diesem Grund IMHO kein Dropdown mit Javascript sein sollten). @rel="alternate" und @hreflang sagen ihm, daß er eine andere Sprachversion vorfinden wird.

Oder gar eine Vorschalt-/ Auswahlseite?

Bäh. Unnötig.

Google bspw. ignoriert die Meta-Angaben zur Sprache auf einer Webseite und "erkennt/ ermittelt" die Sprache einer Seite automatisch (mit hoher Treffsicherheit, wenn die Seite fast ausschließlich in einer Sprache gehalten ist).

Mir wurscht, meine Seite enthält sowohl die Meta-Angabe als auch den Inhalt als auch @hreflang auf jedem Sprachlink. Da wird schon für jede Suchmaschine was bei sein.

Desweiteren ist dieses Konzept u.U. mit einem erheblichen Mehraufwand für den Autor verbunden, denn um den User nicht zu "nerven" mit diesem Konzept, muss man es möglichst "wasserdicht" machen. Da man sich (leider) nicht darauf verlassen kann, dass ein User Cookies akzeptiert (akzeptieren darf), muss man folglich zwangsweise mit Sessions und deren Fallback-Mechanismus arbeiten.

Nicht unbedingt; es geht auch mit Subdomains. Bei mir läuft es wie folgt:
http://en.quivira-font.com führt zur englischen Version.
http://de.quivira-font.com führt zur deutschen Version.
http://quivira-font.com und http://www.quivira-font.com werten die Accept-Languages aus (Deutsch, wenn der Browser lieber Deutsch will als Englisch, Englisch sonst).

Die Sprachlinks in der Seite führen zu der entsprechenden Subdomain. Da alle seiteninternen Links relativ adressiert sind, bleibt die Subdomain auch ohne Session erhalten. Bei den allgemeinen Subdomain wird immer wieder die Accept-Language ausgewertet und kommt immer wieder zum gleichen Ergebnis.

Ferner basiert das gesamte Konzept auf einer Konfigurationseinstellung des jeweiligen Browsers, von dem ein (extrem) hoher Anteil der User mit Sicherheit nicht einmal weiß, dass es diese Option überhaupt gibt, geschweige denn weiß, wie und wo man diese nach seinen Wünschen konfiguriert.

Das ist richtig, aber den Anteil der falsch konfigurierten Browser schätze ich eher gering. Denn unbedarfte User laden sich den Browser normalerweise in ihrer Sprache runter (bzw. kaufen die entsprechende Version ihres Betriebssystems, bei dem der sprachlich passende Browser oder Internet Explorer bei ist ;-) ), und in seinen Defaulteinstellungen gibt AFAIK jeder Browser diejenige Sprache als bevorzugte an, die er auch für seine eigene GUI verwendet.
Unpassend konfigurierte Browser erwarte ich eigentlich nur auf fremden Rechnern, z.B. in einem Internet-Café im Ausland. Und für solche Fälle gibt es ja die Sprachlinks in der Seite.

Ich will hier gar nicht in Abrede stellen, dass das Konzept für sich betrachtet durchaus in sich schlüssig und praktikabel erscheint. Aber eben nur für sich betrachtet. Ein "Webdesigner" muss aber immer mehrere Dinge irgendwie zusammen bringen und "unter einen Hut" kriegen. Und dabei scheinen mir zumindest die Nachteile in den allermeisten Fällen zu überwiegen.

Verschiedene Vor- und Nachteile und verschiedene Anforderungen gibt es immer. Um eine Einzelfallbewertung wird man sich kaum drücken können.

Ein simpler Link wie etwa "There is also an English version of this page" auf der Seite tut es doch auch.

Solche Links muß es natürlich immer geben, s.o.

Und wenn ich meine unterschiedlichen Sprachversionen unter verschiedenen TLDs bereitstelle, dann dürften die allermeisten User "das System" auch ziemlich schnell verstehen (weil für sie "sichtbar" gegenüber irgendwelchen "unsichtbaren Autmatismen").

Ja, das ist eine Möglichkeit. Klappt aber nur, wenn Du keine länderspezifischen Inhalte hast. Beispiel: Du verkaufst was in Deutschland und der Schweiz, und Deine Seite gibt es auf Deutsch und Französisch. Hier fände ich example.de und example.fr schon recht ungeschickt, da example.fr die Franzosen in die Irre führt (sie bekommen zwar die richtige Sprache, merken aber erst beim Lesen, daß die Seite nicht für sie gedacht ist). Ich bin mir auch nicht sicher, ob französischsprachige Schweizer auf die Idee kommen, die für sie bestimmte Version unter example.fr zu suchen.
Besonders blöd wird es, wenn Du dann aus rechtlichen Gründen für Deutschland und die Schweiz verschiedene Disclaimer und AGBs hast. IMHO ist die Situation mit example.de, de.example.ch und fr.example.ch wesentlich besser und klarer adressiert.

Das wollte ich schon seit einiger Zeit mal anmerken, u.a. weil Gunnar es ja auch "bei jeder Gelegenheit" anbringt, und der Thread passte jetzt gerade mal gut (auch auf die Gefahr hin, mit meiner Meinung abermals allein gegen den Rest des Forums zu stehen).

Ist durchaus eine interessante Angelegenheit und sicherlich eine ausführliche Diskussion wert. Und allein gegen den Rest stand auch Einstein. ;-)

Viele Grüße vom Længlich

--
Mein aktueller Gruß ist:
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                    Haare "machen"?

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