hotti: Es geschehen noch Wunder

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Hello,

Tief Hotti

*ROTFL*

Hotti kein(en) (H|h)och?

Achterbahn, lach. Es geht hoch und runter, aber ich werde mich nicht unterkriegen lassen. Wer aus Depressionen rauskommen will, sofern überhaupt noch ein Wille da ist, sollte sich Folgendes vor Augen halten:

Nicht Du selbst bist überflüssig, sondern die Anderen.
Nicht Du selbst hast ein Problem, sondern die Anderen mit Dir.
Genieße jeden schönen Augenblick und jeden Sonnenstrahl.
Bemitleide niemanden, vor Allem nicht dich selbst.
Gehe aufrecht, mach keinen Buckel.

Gesten abend habe ich meiner Frau eine kleine Weihnachtsgeschichte erzählt, sie spielte in einem Bunker der Grenztruppen der DDR im Jahr 1977. Ich hatte Post von meinen Eltern bekommen, den Brief hatte ich mitgenommen, um ihn im Bunker zu lesen, wo ich den Grenzabschnitt für die Weihnachtsnacht führen sollte....

Der Bunker lag auf einem Hügel über dem kleinen Ort Glasehausen, das letzte Haus war nur wenige Meter vom Zaun entfernt. Wer in Glasehausen wohnte, brauchte einen Passierschein, eine Stunde vor Sonnenuntergang durfte niemand mehr auf die Felder und auch nicht im Ort unterwegs sein, das durften nur die Grenztruppen.

Gegenüber von dem Hügel, wo der Bunker stand, erhob sich der Auberg, von dem aus war bei guter Sicht der Brocken zu sehen (hello Tom). Glasehausen ist überhapt wunderschön gelegen im Tal der Garte, nicht weit von Heiligenstadt.

Auf dem breiten Rücken des Auberg stand bis Ende 1989 eine Eiche, prächtig gewachsen, sie stand direkt an der Grenzlinie und hatte Wurzeln im Osten wie im Westen, die Struth-Eiche. Leider ist dieser schöne Baum eingegangen, wer weiß ob das irgendein Zeichen sein sollte?

... ich bezog also den Bunker pünktlich zum Beginn der Nachtschicht am Weihnachtsabend. Der Brief von meinem Eltern enthielt keine schönen Nachrichten, meine Mutter schrieb mir, dass sie beide einen schweren Autounfall hatten, es gänge beiden jedoch den Umständen entsprechend gut.

Es hieß immer, dass Republikflüchtlinge gerne die Feiertage nutzen, aber wer sollte sich schon in das Tal der versteckten Garte verirren!? Mit sowas war eher am Auberg zu rechnen, die Struth war ein Waldstück, was wie ein Zipfel in das Gebiet der DDR hineinreichte. Dort waren in dieser Nacht zwei Posten aufgestellt. Aber die Nacht blieb in dieser Hinsicht ruhig, keine "Grenzverletzer".

Für mich begann jedoch der Stress nach Mitternacht. Weil Weihnachten war, hatte ich Kerzen angezündet und auf dem Ständer der Karte (Messtischblatt über dem Schreibtisch) aufgestellt, außerdem hatte ich meine fette Wattejacke ausgezogen. Kurz nach 12 kam der Stellvertreter Kompaniechef zur Kontrolle in den Bunker, miesgelaunt.

Er brüllte mich an, weil ich meine Ausrüstung abgelegt und die Jacke ausgezogen hatte. Dann war plötzlich auch der Bunker nicht sauber genug und er wies mich an, da mal sauberzumachen mit der Androhung, das am Morgen kontrollieren zu wollen.

Kurz nachdem der Oberleutnant gegangen war, kam meine Kontrollstreife zur Mitternachtspause auf ein Brot und einen Kaffee. Nach der Pause schickte ich meine Streife mit einem Eimer zur Garte, Wasser holen, dann haben wir den Bunker geschrubbt die ganze Nacht.

Gegen Morgen schrieb ich in das Buch, vertrauliche Verschlußsache: "Keine Vorkommnisse" und machte die Übergabe an die Frühschicht (Kompanie Silkerode).

Das war mein Weihnachten 1977. Was wohl aus dem Schichtbuch geworden ist? Lektüre für gelangweilte Stasioffiziere.

Viele weihnachtliche Grüße,
Hotti