Hello,
würde mich mal die allgemeine Stimmung zu diesem Thema interessieren.
Hat der Verfasser recht?
Es gibt hier wohl kein schwarz/weiß oder "Recht haben".
Eine substantiierte Betrachtung im Einzelfall ist notwendig.
OOP ist ohne passende Entwicklungsumgebung nicht sehr sinnvoll, wenn auch trotzdem möglich. Ich habe das schon zu Assemblerzeiten versucht und bin dann alsbald an die Grenzen des Machbaren gestoßen, weil es ungeheuer aufwändig ist, die jeweiligen Rahmenbedungungen "zu Fuß" einzustellen und zu überprüfen.
Man benötigt also Unterstützung dafür. Diese wird durch die IDE geleistet. Ist die IDE mächtig, liefert sie auch gleich eine Klassensammlung mit. Diese schränkt dann die Freiheit des Entwicklers ein. Hinzu kommt hier auch meistens die mMn falsche Vorgabe der freien Portierbarkeit, die im Falle von z.B. C++ zu einer extrem mangelhaften Unterstützung der äußerst gängigen Plattform Intel-8086ff (oder auch anderer) führt. Die Hardwarefähigkeiten werden hier in keiner Weise vollständig und/oder oft nur durch die Hintertür ausgenutzt. Das sorgt dafür, dass trotz erheblich gewachsener Rechenleistung der PCs hier sehr viel Zeit mit Umwegen verdödelt wird, also keinesfalls die volle Leistungsfähigkeit der Hardware ausgenutzt werden kann.
Ein gutes alternatives Konzept war mMn das Unitkonzpt von Borland Pascal. Dies ermöglichte auch eine volle Wiederverwendung von fertigen Modulen bei gleichzeitig extrem schlanken und schnellem Code des Endproduktes. Eine Unit kam quasi einer Klasse gleich und konnte alle Funktionalitäten anderer Units nutzen oder überschreiben.
Und mit dem DPMI konnte man auch schon sehr früh 16MB Speicher verwalten, was heutzutage sicherlich ein Witz ist, damals aber sehr viel wert war.
Wir hatten hier neulich erst einen Fall, bei dem der Poster fragte, ob die von ihm gefundene Klasse für den Zugriff auf MySQL-Datenbankserver sinnvoll sei. Der Thread ergab sehr schnell, dass der Autor der Klasse OOP missverstanden haben muss...
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg