Marc Reichelt: Idee für semantisches Web & was haltet ihr davon?

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Hallo ChrisB,

Dennoch: Sie sind nicht das Gleiche. Bei meinem Ansatz zeichnen die Web-Autoren ihre Seiten entsprechend aus, und dadurch werden die Informationen gleich auch maschinell lesbar.

Dein Vorschlag,

So könnte ein Link auf eine Telefonnummer so aussehen:
<a href="http://example.com/phone?no=0049691234567890">+49 - (0) 69 - 12 34 56 78 90</a>
ist aber mehr als nur eine „Auszeichnung” - er stellt gleich eine *Verknüpfung* mit einem konkreten Service da (selbst wenn dieser nur eine Auflistung weiterer Services darstellen sollte).
Aber irgendwer muss hinter dem example.com in deinem Beispiel ja auch stecken - setze stattdessen mal google.com ein, und schon bekommt das ganze einen eher üblen Beigeschmack, findest du nicht?

Das ist korrekt. Genau deshalb darf example.com keinen eigenen Service anbieten, sondern er muss die Weiterleitung an Services anderer Anbieter übernehmen. Und er muss die Standards sinnvoll verwalten, bevor Wildwüchse entstehen. Tim hat hier ein gutes Beispiel erwähnt: Die Koordinaten-Links auf Wikipedia (Beispiel).
Wie du bereits sagst ist es wichtig, dass example.com von einem Anbieter ist, dem der Nutzer vertrauen kann. Auch hier ist Wikipedia kein schlechtes Beispiel.

Das ist dann der Punkt, an dem der Aspekt der *Auszeichnung* im Dokument in den Fokus rückt.
Deine Aufgabe als Autor ist m.E. nicht, das für mich mit irgendeinem konkreten Service zu verknüpfen; sondern lediglich, es als (um beim Beispiel zu bleiben) eine Telefonnummer auszuzeichnen. Und das auf eine standardisierte und maschinenlesbare Art und Weise, so dass dann der von *mir* in *meinem* Browser dafür eingestellte Handler, Accelerator, whatever sich da einklinken kann, und mir diese Telefonnummer mit dem von mir gewählten Service verknüpft, so dass ich sofort dort anrufen, ein reverse lookup der Nummer, oder sonstwas damit machen kann.

Der von dir in deinem Browser eingestellte Handler / wasauchimmer könnte immer noch die URL abfangen, oder besser: Über eine API die Vorschläge, die example.com macht, um eigene Einträge ergänzen.

Das könnten die erwähnten MicroFormats auch heute schon leisten.

Warum tun sie das dann nicht schon heute? Es gibt sicher vereinzelt Plugins oder Anwendungen, mit denen man beispielsweise eine hCard aus einer Webseite entnehmen kann. Ohne diese hat der Nutzer aber derzeit gar keinen Mehrwert - und das ist mitunter auch ein Grund dafür, warum sie von Webautoren selten verwendet werden.

Ich will die Links aber auch nicht als Konkurrenz zu den Mikroformaten verstanden sehen, sondern eher als Ergänzung und als sofort nutzbare Möglichkeit, die Daten weiterzuverwenden. Vor allem können Links nicht verschachtelt werden - Mikroformate schon.

Grüße

Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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