Sven: StartUp: Optimale Serveraufteilung (Beispiel ist gegeben)?

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Hallo,

Dein Problem ist möglicherweise komplexer als du denkst. Du planst zur Zeit einen Server. Bei einem Web 2.0-Portal musst du ggf. eine humane 24/7-Betreuung einplanen und damit weitere Mitarbeiter und vieles andere mehr.

Gut, ob 24/7 Support jetzt in den ersten Monaten unbedingt nötig sein wird, oder ob es nicht auch ein 8-22 uhr support tut, lass ich jetzt außen vor. Aber zum Server selbst: Möglicherweise ist 1 (in Worten: ein) Webserver tatsächlich zu wenig bzw. zu risikoreich.

Daher überlege ich grad in die Richtung: 2 Webserver, 1 Load Balancer. Fällt dann einer der Server aus, bekäme ich es ja mit und hätte ggf. die Möglichkeit, zu reagieren, bevor der zweite auch ausfällt. Wobei sich mir grad die Frage stellt: Was ist, wenn der Load Balancer ausfällt?

Die "Wachstumsalternative" ist Server-Housing. Das bedeutet: Man stellt seinen eigenen Rechner im Rechenzentrum eines Providers. Eigene Rechner kann man Stacken. Ausgehend von einer "paid-Traffic"-Connection in das Internet können die Rechner selbst Inhouse per eigenes Ethernet verbunden sein - real oder virutell - und so innerhalb des RZ einen Abgleich führen.

Beim Server Housing sehe ich immer eine große rote Zahl vor Augen, die mein Marketingkapital schmälert. Man investiert, sagen wir mal einfach 10.000€ in Hardware, obwohl man mit 0 Usern beginnt. Und selbst wenn das Marketing anschlägt, alles funktioniert und man nach 6 Monaten feststellt: Die Hardware reicht nicht mehr. Dann wieder investieren, und jedes Mal verschenkt man zu Beginn Serverkapazitäten (weil sie nicht benötigt werden) und später wird's eng und man muss reagieren.

Ich dachte daher, durch die Amazon Web Services wäre ich hier deutlich flexibler. Aber...

Mit deiner Konstruktion nimmer der Paid-Traffic überproportional zu. Beispiel: Dein User-Traffic verdoppelt sich, und du brauchst zwei Server. Jeder Server bekommt 1/2 User-Traffic. Die Server selbst müssen sich austauchen und bekommen das mit 50% des User-Traffics auf die Reihe. Das bedeutet, dass zwischen den Servern eine weitere Traffic-Einheit stattfindet. Das sind in der Summe 3 Traffic-Einheiten.

Bei drei Servern sind es je eine Traffic-Einheit zu jedem Server und jeder Server sendet 1/2 Einheit zu den beiden anderen und das sind 6 Einheiten.

Also: Die Kundenzahl verdoppelt sich, die Traffic-Kosten wachsen mit dem Faktor 3. Wenn sie sich verdreifacht, dann habe ich 6 fachen Traffic.

.. diese Zahlen klingen auch nicht gut. Das werde ich natürlich durchkalkulieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich so ist: Amazon will ja auch nichts verschenken.

Ich weiß nicht, ob und in welchem Umfang du hilfe bei der Planung bezahlen kannst oder möchstest. Ich habe mal meinen Link hier eingefügt Wolfgang Uhr. Ich fürchte nur: Einfache Antworten wie diese hier werden kaum weiter helfen.

Vermutlich hast du recht, trotzdem helfen einem "einfache Antworten wie deine", einen gewissen Überblick zu gewinnen und vielleicht in die richtige Richtung zu steuern. Man muss ja nicht die Fehler machen, die 10 andere StartUps zuvor schon gemacht haben. Dein Link ist schon gebookmarked ;-) Die Artikel werde ich mir nach und nach zu Gemüte führen.

Vielen Dank!

Gruß
Sven