Der Martin: Diverse Glyphen

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Moin!

Es ist ein latinisiertes Alpha, und Schriftarten, die das normale a ohne Aufhängehaken darstellen, in denen also a und ɑ gleich aussehen, sind fürs IPA ungeeignet.
dafür sehen sie im Schriftbild schöner aus. :-)
Finde ich nicht. Selbst wenn man das IPA außer Acht läßt, gefällt mir das a besser, das sich wesentlich deutlicher vom o unterscheidet.

ich finde, durch den angedeuteten senkrechten Balken an der rechten Seite unterscheidet es sich ausreichend vom o, das einfach perfekt rund ist. Gut zu sehen beim a in Comic Sans.
Adobe hatte IIRC einige Jahre lang (schätze Acrobat Version 4 oder so) ein stilisiertes kleines a im Programm-Icon, leicht kursiv. Das entsprach etwa meiner Idealvorstellung.

Ich mag das kleine "a" mit Bogen obendrüber ebensowenig wie das kleine "g" mit geschlossenem Kringel unten oder ein kleines "t", das nicht die volle Höhe einnimmt.
Wir haben da wohl sehr verschiedene Geschmäcker.

Offensichtlich.

Der geschlossene Kringel ist beim g viel schöner, auch bei serifenlosen Schriftarten

Wenn du meinst ... Ich bin nicht der Meinung. Für mich wirkt das einfach verspielt, verschnörkelt, und damit unästhetisch.

und ein t in voller Höhe habe ich noch nie (bewußt) gesehen – ich stelle es mir aber irgendwo zwischen komisch und häßlich vor.

Ich kenne es so auch in keiner Druckschrift, würde es aber jederzeit so designen, dass es dieselbe Höhe einnimmt wie die Großbuchstaben (und das gilt dann auch für alle anderen Kleinbuchstaben, die höher sind als e, o oder m). Denn in einer ausgewogenen lateinisch orientierten Schrift sollte es IMHO nur zwei verschiedene Höhen der Zeichen geben (von Unterlängen mal abgesehen).

Welche Schriftart verwendest Du denn am liebsten?

In den letzten Jahren bevorzugt Tahoma, aber ich mag auch Comic Sans (ehrlich!) für weniger förmliche Einsatzzwecke. Als Festbreitenschrift (beim Programmieren, im Mailclient etc.) Lucida Console. Gern setze ich auch Handschrift-artige Fonts ein, allerdings nur, wenn's für den Druck gedacht ist. Am Bildschirm sind die meistens schlecht zu lesen.
Leider erfüllt keine Schrift alle diese Kriterien, die sie für mich als uneingeschränkt schön qualifizieren würden. Tahoma kommt dem aber noch am nächsten.
Zu Zeiten, als man "normalerweise" noch Pixel-Fonts verwendete (z.B. für Nadeldrucker), habe ich für den Hausgebrauch und aus Spaß an der Sache ab und zu selbst welche gepixelt. Dann natürlich so, wie *ich* es gut fand. Da waren selbstverständlich alle die genannten Merkmale erfüllt. :-)

U+0274 erinnert auch verdächtig ans kyrillische Alphabet.
Kommt in diesem aber nicht vor. Es ist ein SMALL CAPITAL N
Ah, stimmt. Ich hatte die Spiegelung vergessen.
Das kyrillische И wird eigentlich auch nur in sehr schlichten serifenlosen Schriftarten als gespiegeltes N realisiert. Normalerweise geht der Schrägstrich beim N von ganz oben bis ganz unten, während er beim И etwas vertikal versetzt anfängt.

Siehste, auf solche Kleinigkeiten achte ich gar nicht bewusst. Klar, sie gehen in den Gesamteindruck des Schriftbilds ein, aber ich schau mir die Schriften nicht so genau an, dass ich diese Unterschiede nennen könnte. Ich will das Zeichen eindeutig und schnell erkennen.
Lesbarkeit (und damit schnelle, leichte Erkennbarkeit) und Gefälligkeit einer Schrift sind aber zwei Eigenschaften, von denen mir je nach Situation entweder die eine oder die andere wichtig ist. Aber nicht beide gleichzeitig, obwohl sie voneinander abhängen: Je klarer, je einfacher das Schriftdesign ist, desto besser gefällt es mir meist auch.

So long,
 Martin

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Lebensmotto der Egoisten:
Was ist so schlimm daran, dass jeder nur an sich selbst denkt? Dann ist doch an alle gedacht!