Alex: IT´ler und Handwerklich begabt?

Wie ist es bei euch?
Mit rund 3 Jahrzehnten Lebensalter schaut man zurück. Bei mir war es so, daß ich irgendwann mit 16 einen eigenen PC hatte, bereits vorher Computerbücher gelesen hatte, auch ohne PC.

Ich verbrachte und verbringe viel Zeit vor dem PC. Leider fehlte mir wohl die Zeit mein handwerkliches Geschick auszubauen.
Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

Natürlich komme ich durchs Leben, aber die Grundfrage ist doch die folgende: Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt. Wenn das zweite stimmen würde, dann kann es nur bedeuten das ich wirklich 2 linke Finger habe :)

Ich hoffe der Eintrag ist nicht zu philisophisch für selfhtml :) Aber gerade das ist das Interessante an diesem Forum, die Themenvielfalt !

  1. Hi,

    definiere "Arbeiten am PC"

    Man kann mit dem PC sehr wohl Kunst machen, aber nicht jede Arbeit am/mit Computer ist Kunst. Ein Bruchteil wohl. Ein klitzekleiner.

    1. Hi,

      definiere "Arbeiten am PC"

      Ich denke mit "Arbeiten am PC" typische Dinge wie programmieren oder sich seit 10 Jahren in Linux einarbeiten :)

  2. Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Nein, ich bin auch handwerklich begabt: ich kann mauern, verputzen, Gipskartonwände bauen, ... es sieht ordentlich aus (wie vom Fachmann), dauert halt 3x so lange wie gewöhnlich :)

    Natürlich komme ich durchs Leben, aber die Grundfrage ist doch die folgende: Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt.

    Siehe Casemodding :) Kunst und Herumschrauben.

    Wenn das zweite stimmen würde, dann kann es nur bedeuten das ich wirklich 2 linke Finger habe :)

    Nur Finger? Hände, Arme, Körperhälften! :p SCNR

  3. Hallo,

    Wie ist es bei euch?

    anders, aber nicht gar so verschieden.

    Mit rund 3 Jahrzehnten Lebensalter schaut man zurück. Bei mir war es so, daß ich irgendwann mit 16 einen eigenen PC hatte, bereits vorher Computerbücher gelesen hatte, auch ohne PC.

    Bei mir ähnlich. Während viele meiner Freunde damals mit rund 14..15 schon einen Computer hatten und ihn hauptsächlich als Spielgerät benutzten, interessierte mich vor allem die Programmierung. Mit 16 hatte ich dann meinen ersten Computer, der die Bezeichnung verdiente: Einen Commodore 64. Erst während des Studiums Anfang der 90er Jahre bin ich allmählich auf die PC-Schiene umgestiegen. Damals galt ein 286er mit 4MB RAM und 40MB Festplatte schon als High-End-Gerät. ;-)

    Ich verbrachte und verbringe viel Zeit vor dem PC.

    Ich auch.

    Leider fehlte mir wohl die Zeit mein handwerkliches Geschick auszubauen.

    Ich habe wohl viel etwas handwerkliches Geschick von meinem Vater geerbt. Nicht nur, dass ich mit einer Schlagbohrmaschine Löcher in die Wände kriege, nein, ich baue auch Schränkchen oder Kommoden nach eigenen Vorstellungen, verlege Bodenfliesen im Bad und habe auch kein Problem, mit einer Drehbank etwas Ordentliches zustande zu bringen. Schwerpunktmäßig liege ich aber doch im Bereich Elektronik. Im Teenager-Alter haben Bekannte von mir schon sarkastisch gesagt, ich würde ja nie ohne einen Lötkolben in der Tasche aus dem Haus gehen. Und so bin ich ganz froh darüber, dass ich auch heute noch zwischen Hardware und Software den Bogen spannen kann.

    Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Manchmal vielleicht. Aber nicht generell.

    Natürlich komme ich durchs Leben, aber die Grundfrage ist doch die folgende: Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt. Wenn das zweite stimmen würde, dann kann es nur bedeuten das ich wirklich 2 linke Finger habe :)

    Es gibt sicher kreative Tätigkeiten am und mit dem PC, ebenso wie man routinemäßiges Installieren von Software oder das Konfigurieren von Rechnerhardware auch als Handwerk betrachten kann.

    Aber gerade das ist das Interessante an diesem Forum, die Themenvielfalt !

    Ja, unbedingt!

    So long,
     Martin

    --
    Heutzutage gilt ein Mann schon dann als Gentleman, wenn er wenigstens die Zigarette aus dem Mund nimmt, bevor er eine Frau küsst.
      (Barbra Streisand, US-Schauspielerin)
    1. Moin!

      Mein Opa war Tischler/Schreiner. Liegt mir aber nicht. Nicht dass ich sowas nicht koennte, ich mag nicht. Hab frueher im Werken schon ein paar ganz passable Dinger aus Holz gewerkelt, is aber nicht mein Ding. Und genauso gehts mit allen anderen Sachen auch. Ich lass, wenns geht, fast alles machen. Dabei faellt mir ein, dass ich jetzt doch mal die Sommerraeder draufmachen lassen sollte. Ja klar: Ich koennt mir nen Schluessel kaufen und die Raeder selbst umschrauben. Aber warum? Is ja keine Panne. Ich kann den Wagen doch gemuetlich wo hin fahren, wos gemacht wird. Meine Ikeamoebel bau ich aber schon selbst auf. :) Vor Loecher bohren grausts mir. Das vermeide ich wo es geht. Liegt abwer wohl an schlechten Erfahrungen mit diversen Waenden.

      Was ich gern mache: gelegentlich (!) mal Computer zusammenschrauben. Aber das sehe ich als Kunstwerk an. Soll heissen ich habe keinen Bock nen 08/15 Gehaeuse mit 08/15 Hardware zu bestuecken. Das mach ich lediglich, weil ich an akutem Geldmangel leide und meine Teile daher bei verschiedenen Haendlern beziehe. Manchmal moecht ich einfach bestimmte teile zusammen ausprobieren. Ich seh die und will die. (hab leider nie das geld - hiervon haett ich gern so 5stuck nebeneinander: http://www.caseking.de/shop/catalog/Cases/Thermaltake/Level-10/Thermaltake-Level-10-Super-Tower-VL30001N1Z-black::14387.html) Und da ham wirs auch schon: Ich hab frueher leidenschaftlich Tabletopminitauren zusammengebaut und angemalt. Auch Gelaendestuecke dafuer gebastelt und angemalt. Zeitgruende haben es mich dann bleiben lassen. Tja und dann male und zeichne ich dauernd. Ne Leinwand bekomm ich fix voll. (ohne jetzt zu behaupten dass das irgendwem gefaellt)

      Mir liegt also schon eher das kreative. Wenn ich ne Ueberraschungseikapsel sehe, sehe ich ein einen Oeltank oder eine Rettungskapsel. Schon als Kind war meine Fernseherfernbedinung ein Raumschiff ala Galactica. Ne schraeg zerschnittene Wasserflasche gibt nen Prima Raumschiffwrack ab, dass sich halb in den Boden gebohrt hat... Ich seh sowas und frueher hab ichs auch gebaut. Baumaerkte sind toll! Ne Duebelverpackung war fuer mich echt interessant. Einmal wegen der coolen schweren Munition in der Verpackung und einmal wegen des Schuetzenbunkers den man aus der Verpackung gemacht hat. Spachtelmasse is cool. Damit kann man prima Felsen basteln oder dem Pappbunker ne nette Textur verpassen. MDF Platten zersaegen macht auch Spass. Weil man sich dann so schoene modulare Spielfelder draus machen kann. Und Styroporplatten lassen sich prima zu Huegeln verarbeiten...

      Mir liegt eher das "Legohandwerk", wie ich jetzt mal nenne. Frickeln und Pixeln is wohl meine Welt.

      --
      Ich bin dafuer verantwortlich was ich sage, nicht dafuer, was Du verstehst.
      1. Hallo,

        Ich lass, wenns geht, fast alles machen.

        bei Sachen, die mir unangenehm sind oder wo ich mir unsicher bin, *lasse* ich auch lieber machen.

        Dabei faellt mir ein, dass ich jetzt doch mal die Sommerraeder draufmachen lassen sollte.

        Das habe ich letzten Montag gemacht, 'tschuldigung, machen lassen. Ich dachte schon, ich wäre spät dran damit. Aber als es vor ein paar Tagen im Wetterbericht hieß, "Schneefall bis in mittlere Lagen möglich", fand ich den Zeitpunkt doch nicht gar so spät.

        Als ich mein derzeitiges Auto neu hatte, habe ich im November in der Garage erstmal selbst versucht, die Räder zu wechseln. Als ich dann nach einer halben Stunde immer noch nicht herausgefunden hatte, an welcher Stelle genau der Wagenheber anzusetzen ist, ohne dass etwas kaputtgeht, hatte ich die Faxen dicke. Ich habe den Krempel einschließlich der 4 Räder ins Auto gepackt und bin zum Autohaus gefahren (keine 10min von mir zuhause). Es war schon halb sechs nachmittags, aber in der Werkstatt waren noch zwei Mechaniker am Werkeln, und einen hab ich dann gefragt, ob er mir das mit dem Wagenheber zeigen könnte. "Nö", meinte er, "keine Ahnung, wir fahren die Autos einfach auf die Hebebühne. Aber fahr'nse schnell rein, ist ja fast nix los, ich mach Ihnen das noch eben vor Feierabend."
        Keine Viertelstunde später waren die Räder gewechselt, ich konnte wieder wegfahren. Ich fragte den Burschen noch, was das jetzt kosten solle. "Nix, passt scho." - "Und offiziell?" - "Sechzehn Euro pauschal." Ich hab ihm daraufhin einen Zehner in die Hand gedrückt, mich nochmal bedankt, und wir waren beide zufrieden. Seither lasse ich immer die Räder dort wechseln, wenn's wieder soweit ist. Inzwischen kostet das 20 EUR, aber das ist es mir immer noch wert.

        Ja klar: Ich koennt mir nen Schluessel kaufen und die Raeder selbst umschrauben. Aber warum? Is ja keine Panne. Ich kann den Wagen doch gemuetlich wo hin fahren, wos gemacht wird.

        Eben. Wenn ich tatsächlich mal in der Prärie stehe und eine Reifenpanne habe, weiß ich nun, wie's geht. Dann ist es früh genug, dass ich mir die Hände schmutzig machen und die Knie wundscheuern darf.

        Vor Loecher bohren grausts mir. Das vermeide ich wo es geht. Liegt abwer wohl an schlechten Erfahrungen mit diversen Waenden.

        Naja, typische Altbau-Gipskartonwände sind da ziemlich böse. Da hatte ich bisher kein Problem, überall solides Mauerwerk. Dafür mache ich nach Möglichkeit einen Bogen um alle Werkzeuge, die richtig Lärm machen: Schlagbohrer, Kreissäge, Staubsauger ... Ich finde schrillen Lärm furchtbar.

        Mir liegt eher das "Legohandwerk", wie ich jetzt mal nenne. Frickeln und Pixeln is wohl meine Welt.

        Naja, jeder wie er mag ... ;-)

        Ciao,
         Martin

        --
        Wer mit dem Finger droht, sollte ihn am Abzug haben, und nicht in der Nase.
      2. Hallo :)

        Mein Opa war Tischler/Schreiner. Liegt mir aber nicht. Nicht dass ich sowas nicht koennte, ich mag nicht. Hab frueher im Werken schon ein paar ganz passable Dinger aus Holz gewerkelt, is aber nicht mein Ding.

        Frickeln und Pixeln is wohl meine Welt.

        Ich mache das Frickeln und Pixeln auch gern, wenn auch nur als Hobby.
        Aber nicht selten frage ich mich, was bleibt eigentlich von der ganzen Arbeit, der ganzen Kunst in einigen Jahren übrig?

        Ich renoviere gerade einen 50 Jahre alten Kleiderschrank, und dabei entdeckte ich,
        dass der von seinem Erbauer auf der Rückseite handsigniert wurde!

        mfg
        cygnus

        --
        Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
        1. Moin!

          Ich mache das Frickeln und Pixeln auch gern, wenn auch nur als Hobby.
          Aber nicht selten frage ich mich, was bleibt eigentlich von der ganzen Arbeit, der ganzen Kunst in einigen Jahren übrig?

          Nix. Nur die Erinnerung an das Gefühl das man hatte.

          Ich renoviere gerade einen 50 Jahre alten Kleiderschrank, und dabei entdeckte ich,
          dass der von seinem Erbauer auf der Rückseite handsigniert wurde!

          Cool! Was empfindest Du dabei? Respekt? Dann hats damals ja was gebracht. :)

          --
          Ich bin dafuer verantwortlich was ich sage, nicht dafuer, was Du verstehst.
          1. Moin Moin!

            Ich renoviere gerade einen 50 Jahre alten Kleiderschrank, und dabei entdeckte ich,
            dass der von seinem Erbauer auf der Rückseite handsigniert wurde!

            Cool! Was empfindest Du dabei? Respekt? Dann hats damals ja was gebracht.

            Einzelstücke zu signieren hat durchaus Tradition im Handwerk. Nicht, um Respekt zu erhaschen. Einfach nur um zu dokumentieren, wer wann dieses Stück gebaut hat. Anders als z.B. bei Gemälden signiert man aber eben nicht mitten auf dem Werk, sondern irgendwo an einer verdeckten Stelle, die der Kunde / Nutzer in aller Regel nie sehen wird. Schrankrückwand, Unterseite einer Schublade, oder im Inneren eines Gehäuses.

            Manchmal signiert man auch nicht mit Buchstaben und Ziffern oder einem Logo, sondern auch mit einem kleinen, technisch eigentlich überflüssigen oder bewußt "zu gutem" zusätzlichen Arbeitsschritt, der nur wirklichen Experten auffällt -- und auch der ist oft verdeckt.

            Mein Opa hat so ziemlich jedes Möbelstück, dass er für sich oder andere gebaut hat, irgendwo mit seinen Initialen und dem Jahr markiert. Ebenso hat mein Vater jedem individuell gefertigte elektronische Gerät irgendwo im Gehäuse sein Zeichen, zusammengesetzt aus seinen Initialen, und das Jahr verpaßt. Und ich mache das ab einer gewissen "Schöpfungshöhe" auch so - auch bei Software.

            Ich hab neulich mal wieder meinen alten Netztrenntrafo aus dem Keller geholt und dabei anhand meiner Signatur festgestellt, dass das Schätzchen mittlerweile seit über 20 Jahren in dem von mir ausgetüftelten Gehäuse sitzt. Davor hat der Trafo noch mindestens 20 weitere Jahre in einer Fernsehwerkstatt gedient. Damit ist der Trafo mindestens 40 Jahre alt. Hätte mich vorher jemand gefragt, hätte ich den wahrscheinlich auf "nur" 20 bis 25 Jahre geschätzt. Mir war gar nicht bewußt, wie lange ich den schon mit mir herumschleppe.

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
            1. Hallo :)

              Ich hab neulich mal wieder meinen alten Netztrenntrafo aus dem Keller geholt und [...]
              Mir war gar nicht bewußt, wie lange ich den schon mit mir herumschleppe.

              Du schleppst den Trafo im Keller mit dir herum?
              So wie diese von dir weiter oben erwähnte Minderheit?

              Nein, die oft karikierten Nerds, die totenbleich im elterlichen Keller hocken, sich nur von Chips, Pizza und Cola ernähren, und außer Mama weibliche Wesen nur aus Downloads kennen, dürften deutlich in der Unterzahl sein.

              mfg
              cygnus

              --
              Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...
              1. Moin Moin!

                Ich hab neulich mal wieder meinen alten Netztrenntrafo aus dem Keller geholt und [...]
                Mir war gar nicht bewußt, wie lange ich den schon mit mir herumschleppe.

                Du schleppst den Trafo im Keller mit dir herum?

                Ja, bei jedem Wohnungortwechsel.

                So wie diese von dir weiter oben erwähnte Minderheit?

                Nein, die oft karikierten Nerds, die totenbleich im elterlichen Keller hocken, sich nur von Chips, Pizza und Cola ernähren, und außer Mama weibliche Wesen nur aus Downloads kennen, dürften deutlich in der Unterzahl sein.

                Nö!

                Siehe https://forum.selfhtml.org/?t=197844&m=1327847 -- der Trafo schützt mich bei gelegentlichen Basteleien an netzbetriebenen Geräten vor eigener Dämlichkeit.

                Zum einen hat der Trafo eine 2A-Sicherung am Ausgang, wenn ich also irgendwo versehentlich mehr als ein knappes halbes Kilowatt aus dem Trafo ziehe (Kurzschluß), fliegt die kleine Sicherung raus und das Licht in der Bude bleibt an.

                Zum anderen, und das ist viel wichtiger, ist der Ausgang erdfrei. "Strom aus der Steckdose" hängt immer mit einem der beiden Pole mehr oder weniger auf Erdpotenzial (Null-Leiter). Berührt man den, kribbelt es vielleicht etwas, weil die Erdung eben doch nicht so perfekt ist, in einer idealen Installation passiert gar nichts. Der andere Leiter ist dagegen effektiv 230V von der Erde "entfernt", in der Spitze weit über 300V, und durchaus belastbar. Und da kann, wenn es ganz dumm läuft, schon mal der Sensenmann vorbeischauen. Nämlich dann, wenn man den Stromkreis von Phase über Arm, Herzmuskel, Bein und Erde schließt. Hinter dem Trenntrafo hängen BEIDE Pole in der Luft, wenn man da versehentlich einen der beiden Pole über den Körper erdet, passiert NICHTS, denn der andere Pol hat ja keine Verbindung zur Erde. So kann der Stromkreis nicht geschlossen werden.

                Wenn man natürlich beide Pole anfaßt, ist das genauso übel wie "normaler Strom aus der Steckdose", und wenn man sich (z.B. über eine ordnungsgemäß geerdete Antennenanlage) hintenrum das Gerät doch erdet, bringt der Trenntrafo gar nichts. Im Gegenteil, ein FI-Schutzschalter vor dem Trafo kann nicht erkennen, wenn es Probleme mit ein Gerät hinter dem Trenntrafo gibt, weil es durch den Trenntrafo eben keinen Stromunterschied zwischen Phase und Null-Leiter gibt.

                Ein Trenntrafo erhöht richtig eingesetzt die Sicherheit also etwas, ist aber kein Allheilmittel, schon gar nicht gegen grobe Fehler.

                Alexander

                --
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                1. Hallo :)

                  Ich bin wirklich beeindruckt von deinem Bericht.

                  Ein Trenntrafo erhöht richtig eingesetzt die Sicherheit also etwas, ist aber kein Allheilmittel, schon gar nicht gegen grobe Fehler.

                  Ich habe bloß einen FI-Schalter.
                  Und ein Aquarium.

                  mfg
                  cygnus

                  --
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                  1. Moin Moin!

                    Ein Trenntrafo erhöht richtig eingesetzt die Sicherheit also etwas, ist aber kein Allheilmittel, schon gar nicht gegen grobe Fehler.

                    Ich habe bloß einen FI-Schalter.

                    Der reicht auch, der Trenntrafo ist bloß für Reparaturen nötig.

                    Und ein Aquarium.

                    Du weißt aber schon, dass an jedem FI-Schalter auch ein Testtaster ist? Du mußt nicht jedes Mal Fische grillen ... ;-)

                    Alexander

                    --
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  4. Hi there,

    Wie ist es bei euch?

    ich schreib' nicht einmal Programme, mit denen man sich verletzen kann, geschweige denn, daß ich etwas Werkzeugartiges handwerksmäßig angreife.

    Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Das ist aber nicht die Frage, die Du Dir stellen solltest. Zumindest erfährst Du, auch wenn man Dir diese Frage zufriedenstellend zu beantworten versucht, nichts über Dich.

    [...]Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt.

    Ich denke, wer daran denkt, sich "'rauszureden", der hat ein schlechtes Gewissen. Das aber könntest Du auch dann nicht beruhigen, wenn Du eine hochoffizielle "Ich bin ein Künstler"-Urkunde bekämest.

    Aber jetzt abgesehen von Deinen persönlichen Befindlichkeiten denke ich gibts unter IT-Workern vermutlich genauso geniale Künstler wie stümperhafte Pfuscher. Überleben können die alle, weil es unter den Kunden noch mehr Ignoranten gibt. Also, entscheide selbst, wo Du dazugehören möchtest, versuch Dich immer zu verbessern und geniess Dein Leben...

  5. h1,

    Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Mal grundsätzlich: Programmieren ist Handwerk!!!!

    Naja, wens interessiert: für mich gibts schon noch paar andere Dinge, wie Küchenmesser und Scheren schärfen, Brot backen, Holz hacken, bissn Kraftsport, Radfahren, ab und zu malne Pfeife rauchen, gut essen, gut kochen, Gartenarbeiten, Familie (nur noch Frau), die häusliche Technik in Schuss halten, Klemptnerarbeiten, Löcher bohren, Staubsaugen, Klo saubermachen (warum hab ich bloß Chemie studiert), zeitig ins Bette gehen, früh aufstehen...

    Hotti

    1. Bounjoun hotti,

      Mal grundsätzlich: Programmieren ist Handwerk!!!!

      Hm, ich dachte immer, es bedarf lediglich einer guten Tastatur... und Pianistenfinger, also solche, die sich beim Tastenhauen nicht verknoten...

      Einigen wir uns auf Fingerwerk.

      Programmierer sind am Ende die Langfinger der Neuzeit.

      Naja, wens interessiert: für mich gibts schon noch paar andere Dinge, wie Küchenmesser und Scheren schärfen

      Langweilig, muss aber mal gemacht werden. Oder zum Aldi gehen Neue kaufen. Billiger, wenn man die Zeit zum Schärfen in Programmiererstunden umrechnet...

      Brot backen

      My Bäcker is rich,

      Holz hacken

      Lieber Korinthen kacken - außerdem habe isch keinen Kamin

      bissn Kraftsport

      Sport ist Mord,

      ab und zu malne Pfeife rauchen,

      Wen kann man in die Pfeife rauchen?

      gut essen, gut kochen

      War mal,

      Gartenarbeiten,

      Nein Danke, ich habe meinen eigenen Mörder (ist ja immer der Gärtner)

      Familie (nur noch Frau),

      kenne ich nicht - beide nicht,

      Löcher bohren,

      Da war ich früher mal gut,

      Klo saubermachen

      Nimmt mir leider keine(r) ab

      zeitig ins Bette gehen, früh aufstehen...

      Hängt von der Auftragslage ab.

      Adiou.

  6. Es gibt leute die sind handwerklich gut und andere nicht.
    Mit dem PC hat das nichts zu tun.
    Manche hatten halt schon mit 5 jahren fischer-technik und einen werkzeugkasten.

  7. Fähigkeiten allgemein (ob Handwerk oder Webdesign) erfüllen eine einfache Regel:

    Use it or lose it!

    Handwerk ist kein Hexenwerk. Wenn Du noch nie tapeziert hast, darfst Du nicht davon ausgehen, das sofort mit der gleichen Eleganz hinzubekommen wie ein geübter Malermeister. Aber das kann man alles lernen. 2 linke Finger haben fast alle, dazu üblicherweise noch 3 weitere auf der linken und 5 auf der rechten Seite. ;-)

    Nur eines solltest Du vermeiden: Dir selbst einzureden, dass Du etwas nicht kannst, bevor Du es probiert hast. Und selbst dann nur nach dem vernichtenden Urteil eines Profis.

    Gruß, LX

    --
    RFC 1925, Satz 2: Egal, wie fest man schiebt, ganz gleich, wie hoch die Priorität ist, man kann die Lichtgeschwindigkeit nicht erhöhen.
    1. Hallo LX,

      Nur eines solltest Du vermeiden: Dir selbst einzureden, dass Du etwas nicht kannst, bevor Du es probiert hast. Und selbst dann nur nach dem vernichtenden Urteil eines Profis.

      nachdem ein Profi sich recht abfällig über meine Pflasterarbeit geäußert hat, wer ich schon ziemlich geknickt. Aber als ich dann am Abend die Profiarbeit mit meiner vergleichen konnte, ging es mir wieder gut.

      @Alex:
      1. Rechnerkontakt mit 20 (IBM-Mainframe mit Lochkarte)
      1. eigener PC mit 40 (auf Druck der Kinder)
      handwerklich recht geschickt

      Gruß, Jürgen

      1. Recht abfällig ist nicht vernichtend. Außerdem ist ein solches Urteil nur komplett, wenn es Dir zeigt, was Du besser machen kannst (mit ausreichend Übung und Fachwissen).

        Gruß, LX

        --
        RFC 1925, Satz 2: Egal, wie fest man schiebt, ganz gleich, wie hoch die Priorität ist, man kann die Lichtgeschwindigkeit nicht erhöhen.
    2. Nur eines solltest Du vermeiden: Dir selbst einzureden, dass Du etwas nicht kannst, bevor Du es probiert hast. Und selbst dann nur nach dem vernichtenden Urteil eines Profis.

      Hm,
      vielleicht hast Du/Ihr Recht. Ohne Übung geht gar nichts.

  8. Moin Moin!

    Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Nein, die oft karikierten Nerds, die totenbleich im elterlichen Keller hocken, sich nur von Chips, Pizza und Cola ernähren, und außer Mama weibliche Wesen nur aus Downloads kennen, dürften deutlich in der Unterzahl sein. Besonders bei Leuten, die mit der Arbeit am /um den PC ihr Geld verdienen. Natürlich ist die Zahl der Stunden vor dem PC bei diesen Leuten überdurchschnittlich hoch, insbesondere, wenn der PC trotz allem auch noch eines der Hobbies ist.

    Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt.

    Es kommt darauf an. Mal eben ein Betriebssystem und ein paar Anwendungen zu installieren ist Handwerk, ebenso eine Kiste zusammenzubauen oder auch bekannte Malware zu entfernen.

    Programmieren ist auch eher Handwerk, noch besser allerdings beschreibt Übersetzer die Tätigkeit. Es geht darum, einen vorgegebenen Inhalt von einer Sprache in eine andere Sprache zu übersetzen, ohne dabei Wort für Wort identisch aus dem Wörterbuch picken zu müssen.

    Software-Entwicklung dagegen ist eher kreativ, künstlerisch möchte ich das aber noch nicht nennen. Man hat ein Problem und baut sich aus den vielen möglichen Bausteinen eine Lösung. Manche Probleme sind allerdings so trivial, dass der Lösungsweg reines Handwerk ist. Hauptarbeit (nach Zeit) eines Entwicklers ist nicht, Code zu erzeugen, sondern Kunden / Auftraggebern / Chefs die Informationen zu entlocken, die das Problem beschreiben.

    Künstlerisch wird es für mich, wenn es um die Gestaltung von Oberflächen(elementen) geht.

    Ich bezeichne mich meistens als Entwickler, auch wenn ich neben der Entwicklung auch noch programmiere. In letzter Zeit verschiebt sich mein Job allerdings mehr zur Software-Archeologie: Wühlen in altem, undokumentiertem und recht unübersichtlichem Code (oft aus der Feder unfähiger Programmierer), dabei Spezifikationen, Abläufe, und nebenbei auch Fehler ans Tageslicht bringen. Dazu gehört auch, Programmcode in Deutsch zurück zu übersetzen, sowohl was der Code wirklich anstellt, und qualifiziert zu raten, was der Code eigentlich machen sollte. Das ist dann die Grundlage, auf der die Kollegen, die sich mit den Daten inhaltlich auskennen, beurteilen, ob das Programm so kaputt ist, dass es repariert werden muß.

    Abseits vom Computer komm ich mit einfacheren handwerklichen Tätigkeiten gut klar. Ich weiß, welches Ende der Bohrmaschine zur Wand zeigen sollte, und an welchem Ende man den Lötkolben anfaßt, ich hab trotz Stichsäge noch alle zehn nach rechts zeigenden Daumen, und vorgefertige Möbel kann ich auch zusammenbauen. Radwechsel auf Sommerräder steht demnächst an, den werde ich selbst machen. Autoradio-Einbau ist auch kein Problem, genauso wie irgendwelche kleineren Teile am Auto auszutauschen.

    Von anderen Sachen lasse ich ganz bewußt die Finger weg: Ich würde nie an Bremsen, Fahrwerk, Lenkung oder Tank des Autos rumbasteln, dafür habe ich einen Kfz-Meister in der Familie und eine gute Werkstatt vor Ort.

    Strom hinter einer ausgeschalteten Sicherung ist kein Problem, dafür habe ich genug Wissen und Übung. Vor der Sicherung fasse ich Strom nicht an, nicht mal mit isoliertem Werkzeug.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Hallo,

      Programmieren ist auch eher Handwerk, ...
      Software-Entwicklung dagegen ist eher kreativ, ...

      im Prinzip stimme ich zu. Aber kann man das wirklich trennen, bzw. ist es sinnvoll, das getrennt zu betrachten? Denn in der wirklichen Welt vermischen sich die beiden Bereiche doch immer ein wenig, wie du ja auch für dich selbst feststellst.
      Ich kann mir keinen Softwareentwickler vorstellen, der nicht teilweise auch selbst programmiert, ebensowenig einen Programmierer, der nicht auch schon in der Planungs- und Entwicklungsphase mit eingebunden ist.

      Software-Archeologie

      Sehr schöne Darstellung. :-)

      Ich würde nie an Bremsen, Fahrwerk, Lenkung oder Tank des Autos rumbasteln, dafür habe ich einen Kfz-Meister in der Familie und eine gute Werkstatt vor Ort.

      Sehe ich absolut genauso - wo meine Sicherheit und/oder die meiner Mitmenschen betroffen ist, lasse ich die Finger davon. Es sei denn, ich habe wirklich fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten.

      Strom hinter einer ausgeschalteten Sicherung ist kein Problem, dafür habe ich genug Wissen und Übung. Vor der Sicherung fasse ich Strom nicht an, nicht mal mit isoliertem Werkzeug.

      Habe ich früher auch so gesehen und danach gelebt. In meiner fast zehnjährigen Tätigkeit im Prüflabor gehörte es aber durchaus zu den üblichen Aufgaben, auch mal "am offenen Herzen" zu messen oder umzuklemmen. Und das nicht nur bei Netzspannung (230V), sondern vereinzelt auch bei deutlich höheren Spannungen bis in die Gegend von 5kV.
      Insofern hat elektrischer Strom (hier eigentlich korrekter: Spannung) im Lauf der Zeit für mich einen Teil seines Abschreckungseffekts eingebüßt. Nur eines darf man auf gar keinen Fall: Aus Routine leichtsinnig oder unvorsichtig werden!!

      So long,
       Martin

      --
      Dieser Satz wurde in mühsamer Kleinstarbeit aus einzelnen Wörtern zusammengesetzt.
        (Hopsel)
      1. Moin Moin!

        Hallo,

        Programmieren ist auch eher Handwerk, ...
        Software-Entwicklung dagegen ist eher kreativ, ...

        im Prinzip stimme ich zu. Aber kann man das wirklich trennen, bzw. ist es sinnvoll, das getrennt zu betrachten? Denn in der wirklichen Welt vermischen sich die beiden Bereiche doch immer ein wenig,

        Ja, natürlich überschneiden sich beide Bereiche. Ein guter Programmierer sollte auch von Entwicklung Ahnung haben, und ein guter Entwickler von Programmierung, insbesondere in den letztlich eingesetzten Umgebungen. Und beide am besten durch eigene Erfahrungen.

        Das ist im Prinzip das gleiche Spiel wie bei Maurer/Betonbauer und Architekt. Und wie alle Vergleiche hinkt auch dieser, denn ich habe noch keinen Architekten im Anzug mauern sehen, jedenfalls keine Wand mauern sehen. ;-) Ein guter Maurer/Betonbauer sollte aber eine kleine Hütte/Garage mauern können, ohne gleich einen Architekten bemühen zu müssen.

        Letzten Endes kann ich als Entwickler ("Software-Ingenieur") mehr Kohle verlangen als als Programmierer ("Code-Sklave"). ;-)

        Software-Archeologie

        Sehr schöne Darstellung. :-)

        Der tägliche Wahnsinn, so weit aufgehübscht, dass man ihn präsentieren kann. Aber auch ein großer Eimer Schminke macht aus einem lahmen Gaul keine Marilyn Monroe.

        Strom hinter einer ausgeschalteten Sicherung ist kein Problem, dafür habe ich genug Wissen und Übung. Vor der Sicherung fasse ich Strom nicht an, nicht mal mit isoliertem Werkzeug.

        Habe ich früher auch so gesehen und danach gelebt. In meiner fast zehnjährigen Tätigkeit im Prüflabor gehörte es aber durchaus zu den üblichen Aufgaben, auch mal "am offenen Herzen" zu messen oder umzuklemmen.

        Aber selbst im Prüflabor hast Du in aller Regel eine Absicherung, und sei es nur ein Kollege in der Nähe des "Big Red Button". Was ich meinte, ist der Bereich VOR der Haussicherung und der zwischen Haussicherung und dem Sicherungskasten.

        Insbesondere VOR der Haussicherung machen Kurzschlüsse über zwei oder drei Phasen richtig Spaß, nicht nur, dass das Werkzeug verdampft und man lange im Dunkeln sitzt, man muß auch noch den freundlichen Starkstrom-Leuten von den Stadtwerken / E-Werken erklären, warum man die Straße verdunkelt hat (und warum man überhaupt an der versiegelten Box herumgefummelt hat).

        Bei großen Wohnhäusern ist der Effekt hinter der Haussicherung fast genauso gut, nur dass nicht gleich das halbe Viertel im Dunkeln sitzt. Das hab ich aus ein paar Metern Entfernung bewundern dürfen, das "SCHEI***E" vom Kollegen war fast genauso laut wie der Knall des teilweise verdampfenden Schraubendrehers, der genau auf zwei Stromschienen (L1 und L2) gefallen ist. Natürlich waren keine Ersatzsicherung im Auto, und auch kein passendes Werkzeug zum gefahrlosen Wechseln der Sicherungen, so dass die E-Werker sich über einen Notfall-Auftrag freuen durften. Und ja, keinen voll isolierten Schraubendreher zu benutzen war blöd.

        Insofern hat elektrischer Strom (hier eigentlich korrekter: Spannung) im Lauf der Zeit für mich einen Teil seines Abschreckungseffekts eingebüßt. Nur eines darf man auf gar keinen Fall: Aus Routine leichtsinnig oder unvorsichtig werden!!

        Eben! Ich hab in sehr jungen Jahren mal voll ins Netz gegriffen (obwohl ich es besser wußte!), mit WESENTLICH mehr Glück als Verstand nur eine Stunde lang einen tauben Arm gehabt, umd mir geschworen, dass mir das NIE wieder passiert. Das ist jetzt gut 30 Jahre her, und bislang hab ich noch nicht wieder ins Netz gegriffen.

        Einige Jahre später hab ich dann einen Trenntrafo erbeutet, damit war dann das Basteln auf der Netzseite diverser Geräte relativ ungefährlich möglich.

        Alexander

        --
        Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        1. Hi,

          Strom hinter einer ausgeschalteten Sicherung ist kein Problem, dafür habe ich genug Wissen und Übung. Vor der Sicherung fasse ich Strom nicht an, nicht mal mit isoliertem Werkzeug.
          Habe ich früher auch so gesehen und danach gelebt. In meiner fast zehnjährigen Tätigkeit im Prüflabor gehörte es aber durchaus zu den üblichen Aufgaben, auch mal "am offenen Herzen" zu messen oder umzuklemmen.
          Aber selbst im Prüflabor hast Du in aller Regel eine Absicherung, und sei es nur ein Kollege in der Nähe des "Big Red Button".

          ja, auf jeden Fall. Und außerdem auch geeignetes (isoliertes) Werkzeug und eine Körperhaltung, bei der einem die Fetzen eines explodierenden Varistors oder Entstörkondensators nicht gerade ins Gesicht fliegen.

          Was ich meinte, ist der Bereich VOR der Haussicherung und der zwischen Haussicherung und dem Sicherungskasten.

          Okay, deine erste Bemerkung habe ich so verstanden, als ginge es dir nur darum, dass du keinesfalls unter Spannung arbeiten würdest.
          Ich mach das natürlich auch nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Aber manchmal geht's halt nicht anders als "live".

          Insbesondere VOR der Haussicherung machen Kurzschlüsse über zwei oder drei Phasen richtig Spaß, nicht nur, dass das Werkzeug verdampft und man lange im Dunkeln sitzt, man muß auch noch den freundlichen Starkstrom-Leuten von den Stadtwerken / E-Werken erklären, warum man die Straße verdunkelt hat

          Auch gewöhnliche Sicherungsautomaten, wie sie in jedem Haushalt eingesetzt werden, lassen für ein paar Millisekunden noch Spitzenströme von einigen 100A fließen; wir haben bei entsprechenden Tests[1] mit handelsüblichen C-Sicherungsautomaten teils Spitzen bis zu 1kA gemessen (meist werden die etwas nervöseren B-Typen eingesetzt, C ist aber auch gängig). Das genügt auch, um die Schaftspitze eines gewöhnlichen Schraubendrehers zu verdampfen, oder um einen schönen Halbkreis in die Schneide eines Seitenschneiders zu schmelzen.
          Aber ich verstehe, worauf du hinauswillst.

          (und warum man überhaupt an der versiegelten Box herumgefummelt hat).

          Das kommt noch erschwerend dazu und kann etwas peinlich werden ...

          das "SCHEI***E" vom Kollegen war fast genauso laut wie der Knall des teilweise verdampfenden Schraubendrehers, der genau auf zwei Stromschienen (L1 und L2) gefallen ist. Natürlich waren keine Ersatzsicherung im Auto, und auch kein passendes Werkzeug zum gefahrlosen Wechseln der Sicherungen, so dass die E-Werker sich über einen Notfall-Auftrag freuen durften.

          Klar. Murphy: Wenn was schiefgeht, dann richtig.

          Und ja, keinen voll isolierten Schraubendreher zu benutzen war blöd.

          Das weiß der Kollege nun wohl auch. ;-)

          Einige Jahre später hab ich dann einen Trenntrafo erbeutet, damit war dann das Basteln auf der Netzseite diverser Geräte relativ ungefährlich möglich.

          Naja, der berufliche Kontakt mit energiereicher Elektrizität ist für mich wohl Vergangenheit, inzwischen gilt eher wieder das Motto: Alles über 24V ist Hochspannung.
          Privat habe ich nach wie vor keine Hemmungen, in der Wohnung Lampen anzuschließen, Lichtschalter zu wechseln oder auch mal ein Gerät mit selbstgebautem Netzteil in Betrieb zu nehmen. Aber alles mit der gebotenen Vorsicht.

          Denn es heißt ja nicht umsonst: Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen.

          Schönen Abend noch,
           Martin

          [1] Elektrische Sicherheit: Betrieb unter Fehlerbedingungen, Simulation von Bauteilfehlern.

          --
          Niemand lebt allein von seinen Träumen.
          Aber wer träumt, lebt noch.
          1. Moin Moin!

            Was ich meinte, ist der Bereich VOR der Haussicherung und der zwischen Haussicherung und dem Sicherungskasten.

            Okay, deine erste Bemerkung habe ich so verstanden, als ginge es dir nur darum, dass du keinesfalls unter Spannung arbeiten würdest.

            Nicht, wenn es sich vermeiden läßt. Klar, Glühlampen wechsel ich auch aus, ohne die Sicherung vorher rauszunehmen, aber an der E-Installation arbeite ich lieber spannungsfrei. Ist besser für die Nerven, im wörtlichen und im übertragenen Sinn ... ;-)

            Auch gewöhnliche Sicherungsautomaten, wie sie in jedem Haushalt eingesetzt werden, lassen für ein paar Millisekunden noch Spitzenströme von einigen 100A fließen; wir haben bei entsprechenden Tests[1]

            [1] Elektrische Sicherheit: Betrieb unter Fehlerbedingungen, Simulation von Bauteilfehlern.

            Klingt nach viel Spaß ...

            mit handelsüblichen C-Sicherungsautomaten teils Spitzen bis zu 1kA gemessen

            nett

            das "SCHEI***E" vom Kollegen war fast genauso laut wie der Knall des teilweise verdampfenden Schraubendrehers, der genau auf zwei Stromschienen (L1 und L2) gefallen ist. Natürlich waren keine Ersatzsicherung im Auto, und auch kein passendes Werkzeug zum gefahrlosen Wechseln der Sicherungen, so dass die E-Werker sich über einen Notfall-Auftrag freuen durften.

            Klar. Murphy: Wenn was schiefgeht, dann richtig.

            Wenn wir schon bei Murphy sind:

            Im 2. OG war ein Kinderarzt. Die Mütter mit Kinderwagen und ein bis drei kranken Kindern waren ohnehin reichlich genervt, und dann war der normale Weg über den Fahrstuhl blockiert, weil der (glücklicherweise leer) irgendwo zwischen EG und 1. OG steckte und ohne L1 und L2 nicht so wirklich arbeiten wollte.

            Also durften wir den genervten Müttern erklären, dass sie ihren Nachwuchs an die Hände nehmen müssen und wir ihnen den Kinderwagen nach oben schleppen. Und die Zickerei (durchweg nicht zitat-fähig) damit abwürgen, dass sie exakt drei Möglichkeiten haben: Unsere Hilfe annehmen, sich allein durchs Treppenhaus zu kämpfen, oder sich so lange lächerlich machen, bis die E-Werker den Strom wieder zum fließen gebracht haben.

            Ähnlich angefressenen Mietern (Blockwarte vor allen anderen) und Arzthelferinnen haben wir analog ihre beiden Möglichkeiten aufzeigen müssen: Leb damit oder mach dich lächerlich, beides bis die E-Werker fertig sind.

            Erstaunlich, wie aggressiv Leute werden können, wenn sie tagsüber mal eine Stunde ohne Strom auskommen müssen.

            Und ja, keinen voll isolierten Schraubendreher zu benutzen war blöd.

            Das weiß der Kollege nun wohl auch. ;-)

            Das wußte er schon seit rund 40 Jahren. Aber den isolierten hätte er erst suchen müssen, und der blanke ging ja auch ...

            inzwischen gilt eher wieder das Motto: Alles über 24V ist Hochspannung.

            So sehe ich das auch.

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        2. [latex]Mae  govannen![/latex]

          Insbesondere VOR der Haussicherung machen Kurzschlüsse über zwei oder drei Phasen richtig Spaß, nicht nur, dass das Werkzeug verdampft und man lange im Dunkeln sitzt, man muß auch noch den freundlichen Starkstrom-Leuten von den Stadtwerken / E-Werken erklären, warum man die Straße verdunkelt hat (und warum man überhaupt an der versiegelten Box herumgefummelt hat).

          Harmlos ;) Ich habe in einer Ausbildungswerkstatt schon einen HAK hängen sehen, bei dem genau das Gleiche (Kurzschluß durch Werkzeug) passiert ist, nur war von dem HAK nicht viel mehr als die Rückwand und ein paar Fragmente der Seitenwände vorhanden, nebst undefinierbarem Klumpen in der Mitte :) Ich nehme an, daß die zuständigen Leute von der Notfallabteilung viel Spaß hatten.

          Eben! Ich hab in sehr jungen Jahren mal voll ins Netz gegriffen (obwohl ich es besser wußte!), mit WESENTLICH mehr Glück als Verstand nur eine Stunde lang einen tauben Arm gehabt,

          Macht „Spaß“, nicht wahr? Hab ich auch schon mehrfach kennengelernt (nein, _nicht_ beabsichtigt). „Zieht“ ordentlich.

          Das wirklich Schlimme ist, daß die meisten Menschen, die schon mal "eine gewischt" bekommen haben, denken, daß das alles ist, was passieren kann, insbesondere bei 230V-Netzen. Ich weiß es (sowohl durch Erlernen wie auch eigener Erfahrung) besser, denn ich war schon in der Situation, nicht mehr loslassen zu können. Das ist dann nicht wirklich witzig. Glücklicherweise waren Eintritt wie Austritt an _einer_ Hand und ich saß auf einer Holzbank und ohne Fußkontakt zum Boden. Aber drittgradige Verbrennungen habe ich behalten, und wenn man mich nicht abgeschaltet hätte, wäre die Hand wohl teilweise verkocht, bis kein leitfähiges Material mehr vorhanden gewesen wäre

          Daher kommt auch mein großer "Hass" auf Baumärkte, die alles zum Selbermachen verkaufen. Gut, die drei Drähte richtig anzuschließen bekommen viele noch hin, wenn sie nur Farbe auf Farbe klemmen müssen. Aber selbst dann kann es gefährlich sein, denn ohne Messen kann man nie sicher sein, daß die Phase wirklich auf schwarz (braun) liegt und der Neutral-Leiter auf blau. Und wenn es um den Übergang von Alt- auf Neuinstallation geht, wird es haarig. Viele lassen dann z.B. den dritten Draht (Schutzleiter) einfach weg, sind ja auf Alt-Seite auch nur zwei vorhanden. Ich frag mich wirklich, weshalb fast Alle meinen, das zu können, was Andere in Jehren erlernen müssen. Wenn sie sich nur selber gefährden, ist es ihr Problem (Darwin-Award), aber wenn es brennt oder irgendwo anders plötzlich Sachen unter Spannung stehen...

          Cü,

          Kai

          --
          Dank Hixies Idiotenbande geschieht grade eben wieder ein Umdenken in Richtung "Mess up the Web". (suit)
          Foren-Stylesheet Site Selfzeug JS-Lookup
          SelfCode: sh:( fo:| ch:? rl:( br:< n4:( ie:{ mo:| va:) js:| de:> zu:) fl:( ss:| ls:?
          1. Moin Moin!

            Harmlos ;) Ich habe in einer Ausbildungswerkstatt schon einen HAK hängen sehen, bei dem genau das Gleiche (Kurzschluß durch Werkzeug) passiert ist, nur war von dem HAK nicht viel mehr als die Rückwand und ein paar Fragmente der Seitenwände vorhanden, nebst undefinierbarem Klumpen in der Mitte :) Ich nehme an, daß die zuständigen Leute von der Notfallabteilung viel Spaß hatten.

            Wahrscheinlich. Bei so einer Aktion ist aber mehr als nur ein dünner Schraubendreher über den Phasen im Spiel.

            Eben! Ich hab in sehr jungen Jahren mal voll ins Netz gegriffen (obwohl ich es besser wußte!), mit WESENTLICH mehr Glück als Verstand nur eine Stunde lang einen tauben Arm gehabt,

            Macht „Spaß“, nicht wahr? Hab ich auch schon mehrfach kennengelernt (nein, _nicht_ beabsichtigt). „Zieht“ ordentlich.

            Oh ja. Lesson learned.

            Das wirklich Schlimme ist, daß die meisten Menschen, die schon mal "eine gewischt" bekommen haben, denken, daß das alles ist, was passieren kann, insbesondere bei 230V-Netzen. Ich weiß es (sowohl durch Erlernen wie auch eigener Erfahrung) besser, denn ich war schon in der Situation, nicht mehr loslassen zu können. Das ist dann nicht wirklich witzig. Glücklicherweise waren Eintritt wie Austritt an _einer_ Hand und ich saß auf einer Holzbank und ohne Fußkontakt zum Boden. Aber drittgradige Verbrennungen habe ich behalten, und wenn man mich nicht abgeschaltet hätte, wäre die Hand wohl teilweise verkocht, bis kein leitfähiges Material mehr vorhanden gewesen wäre

            Genau deswegen rate ich -- besonders in Foren und dergleichen -- den Leuten DRINGENST und drastisch davon ab, irgendwelche netzbetriebenen Geräte zu öffnen oder gar daran herumzufummeln.

            Daher kommt auch mein großer "Hass" auf Baumärkte, die alles zum Selbermachen verkaufen. Gut, die drei Drähte richtig anzuschließen bekommen viele noch hin, wenn sie nur Farbe auf Farbe klemmen müssen. Aber selbst dann kann es gefährlich sein, denn ohne Messen kann man nie sicher sein, daß die Phase wirklich auf schwarz (braun) liegt und der Neutral-Leiter auf blau. Und wenn es um den Übergang von Alt- auf Neuinstallation geht, wird es haarig. Viele lassen dann z.B. den dritten Draht (Schutzleiter) einfach weg, sind ja auf Alt-Seite auch nur zwei vorhanden. Ich frag mich wirklich, weshalb fast Alle meinen, das zu können, was Andere in Jehren erlernen müssen. Wenn sie sich nur selber gefährden, ist es ihr Problem (Darwin-Award), aber wenn es brennt oder irgendwo anders plötzlich Sachen unter Spannung stehen...

            100% richtig.

            Ähnliches Beispiel zum Thema mangelndes Fachwissen:

            In einer meiner ehemaligen Wohnungen sollte der Gasherd ein Stück versetzt werden, leider war der Gasschlauch zu kurz. Also hat der freundliche Vermieter einen Gas-Installateur bestellt, um den Schlauch zu tauschen. Soweit kein Problem, Stecker aus der Wanddose (fast wie beim Strom), Schlauch abbauen, neuen Schlauch anbauen. Und dann wollte der Fachmann das Gas abstellen. Auch gut. Und die Wandsteckdose austauschen. "WTF?" -- "Muß so, die MUSS bei JEDER Aktion getauscht werden, die KÖNNTE ja defekt sein." Ich hätte die Dose nicht getauscht, weil ich genau das nicht wußte. (Nicht, dass ich überhaupt an einer Gas-Installation IRGENDETWAS anfassen würde.) Es hätte in 99,999% aller Fälle nichts gemacht. Aber manchmal erwischt man eben die 0,001%.

            Die Gasschläuche halten übrigens mind. 30 Minuten 1.000 °C aus, ohne zu lecken -- wußte ich auch nicht.

            Alexander

            --
            Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
            1. Eben! Ich hab in sehr jungen Jahren mal voll ins Netz gegriffen (obwohl ich es besser wußte!), mit WESENTLICH mehr Glück als Verstand nur eine Stunde lang einen tauben Arm gehabt,

              Macht „Spaß“, nicht wahr? Hab ich auch schon mehrfach kennengelernt (nein, _nicht_ beabsichtigt). „Zieht“ ordentlich.

              Oh ja. Lesson learned.

              ...

              Genau deswegen rate ich -- besonders in Foren und dergleichen -- den Leuten DRINGENST und drastisch davon ab, irgendwelche netzbetriebenen Geräte zu öffnen oder gar daran herumzufummeln.

              Gefahr besteht u.U. auch bei Batteriebetrieb. Ich habe mal eine Videokamera aufgemacht, ich wollte einen Signalpfad verfolgen. Das geht nur unter Spannung und was soll schon passieren dachte ich mir. Woran ich nicht gedacht habe, obwohl ich eigentlich wußte, daß der Sucher eine Röhre und kein LCD-Display ist, war die Hochspannung. Ich weiß nicht wie/ob ich den Stromkreis geschlossen habe, oder ob ich "nur" aufgeladen worden bin, aber von den 6 kV habe ich lange heftige Schmerzen im Arm gehabt.

              1. Moin Moin!

                Genau deswegen rate ich -- besonders in Foren und dergleichen -- den Leuten DRINGENST und drastisch davon ab, irgendwelche netzbetriebenen Geräte zu öffnen oder gar daran herumzufummeln.

                Gefahr besteht u.U. auch bei Batteriebetrieb. Ich habe mal eine Videokamera aufgemacht, ich wollte einen Signalpfad verfolgen. Das geht nur unter Spannung und was soll schon passieren dachte ich mir. Woran ich nicht gedacht habe, obwohl ich eigentlich wußte, daß der Sucher eine Röhre und kein LCD-Display ist, war die Hochspannung. Ich weiß nicht wie/ob ich den Stromkreis geschlossen habe

                Hast Du. Vermutlich hast Du die Kamera entweder auf einem halbwegs brauchbar geerdeten Tisch liegen gehabt oder sogar in der Hand gehalten und bist irgendwie "dicht genug" an Masse oder eine der "sicheren" Versorgungsspannungen gekommen. Bei Spannungen im kV-Bereich machen ein paar kOhm Übergangswiderstand kaum einen Unterschied.

                , oder ob ich "nur" aufgeladen worden bin,

                Nein, definitiv nicht. Dafür hättest Du irgendwo gut gegen Erde und Masse der Kamera isoliert sitzen müssen und nur die Hochspannung berühren dürfen.

                Der menschliche Körper ist für Gleichstrom und niederfrequenten Wechselstrom (bis in den kHz-Bereich) hauptsächlich ein Widerstand. Erst bei deutlich höheren Frequenzen spielen induktive und kapazitive Effekte eine Rolle.

                Du hast eine Parallelschaltung gebaut, mit dem Zeilentrafo als Spannungsquelle und der Röhre (mehr oder weniger kapazitive Last) und einem Stück Deines Körpers (ohmsche Last) als Verbraucher.

                aber von den 6 kV habe ich lange heftige Schmerzen im Arm gehabt.

                Das spricht für ein relativ guten Kontakt, bei dem recht viel Strom fließen konnte. Und da Du noch hier posten kannst, gehe ich mal davon aus, dass der Strom im wesentlichen nur über einen Arm und nicht über das Herz geflossen ist. Ansonsten hättest Du die typischen Folgen erlebt: Kammerflimmern, Notarzt, ggf. Bestatter. Also mehr Glück als Verstand.

                Lektion gelernt?

                Mit steigender Röhrengröße steigt im allgemeinen auch die Spannung, 30 kV sind durchaus üblich, manchmal noch mehr. Und dazu kommt, dass große Röhren viel Licht erzeugen müssen und dafür viel Energie brauchen. Strahlströme von 1 bis 2 mA sind durchaus üblich, entsprechend 40 bis 60 W. Bei Spezialanwendungen auch mehr (Größenordnung Röntgen-Röhre: 50 kV, 50 mA). Wenn man nun dämlicherweise dazu den Körper parallel schaltet, pumpt der Zeilentrafo bedenkenlos weiter Energie in die Parallelschaltung, begrenzt nur durch den Innenwiderstand des Zeilentrafos und evtl. einer Schutzschaltung für die Bildröhre (nicht für den größenwahnsinnigen Bastler!).

                Das Masse-Potenzial eines Fernsehers ist in aller Regel über die Antennenanlage geerdet, für den Betrieb mit Zimmerantennen und ohne Schutzleiter "bastelt" man sich eine "virtuelle Erdung" mit Kondensatoren zwischen Masse und den beiden Netzleitungen, so ist der Fernseher immer einigermaßen geerdet. Für Röhren-Monitore gilt das selbe, wenn sie nicht ohnehin über den Schutzleiter geerdet sind.

                Und genau deswegen ist es lebensgefährlich, in diesen Geräten herumzufrickeln: Es ist egal, ob der Strom "sauber" von der Hand am Anodenpotenzial über Herz und die andere Hand am Chassis abfließt, oder ob ein minimaler Umweg von ein paar kOhm über die Erdung von Schutzleiter, Antenne oder Hilfserdung, Schuhe und Bein dazwischen ist. Das Ergebnis ist in beiden Fällen wortwörtlich umwerfend.

                Erschwerend kommt dazu, dass Muskeln elektrisch gesteuert werden und sehr oft dabei die Hand noch fester um den Kontakt schließen, wodurch der Effekt noch stärker wird.

                Selbst ein Trenntrafo hilft hier nicht. Auch wenn man den Fernseher überreden kann, ohne Antennensignal nicht einfach abzuschalten, ist der Trenntrafo bei diesen Spannungen kapazitiv kein nennenswerter Widerstand zur Erde. Die Isolierung des Trenntrafos ist auf Netzbetrieb ausgelegt, d.h. für Spitzen von 1 bis 2 kV, nicht für 30 kV.

                Und auch das Ziehen des Netzsteckers hilft nicht wirklich weiter: Die Röhre hat eine riesige Innenfläche, die mit der pulsierenden Gleichspannung aus dem Zeilentrafo und dem Hochspannungsgleichrichter auf 25 bis 30 kV aufgeladen wird. Und es gibt keinen Entladewiderstand, weil der im Betrieb massiv stören würde. Die Röhre, die elektrisch in diesem Moment ein Kondensator ist, muß sich also über die dank der guten Isolierung recht geringen Kriechströne langsam entladen. Das dauert wesentlich länger, als die meisten Frickler vermuten. Das Ergebnis ist ebenso umwerfend: 20 kV aus einer gut aufgeladenen Bildröhre sind immer noch tötlich, auch wenn alle externen Kabel abgeklemmt sind.

                Auch etwas Abstand hilft nicht, jedes kV kann locker 1 mm überspringen, bei 30 kV kann die Hochspannung auch mal ein oder zwei cm Luftstrecke überwinden.

                Wie man mit einer Bildröhre sicher umgeht, weiß jeder Fachmann, und ich werde dieses Wissen definitiv nicht unter Laien verbreiten, die es dann im Hobbykeller bestenfalls nur halb umsetzen und sich damit selbst zum Arbeitsgegenstand des nächsten Bestatters machen.

                Größere LCDs (in Laptops, Monitoren, Fernsehern) haben übrigens für die Hintergrundbeleuchtung oft eine oder mehrere Röhren, auch die arbeitet mit Hochspannung. Zwar nicht gleich mit 30 kV, aber gut genug, um Bastler umzuwerfen.

                Plasma-Fernseher nutzen eine Mini-Bildröhre für jeden Bildpunkt, und auch die will Hochspannung mit reichlich Energie sehen.

                Einfache Regel für alle Röhrengeräte und alle netzbetriebenen Geräte: FINGER WEG, Fachmann ranlassen. Das steht übrigens auch auf jedem dieser Geräte drauf. Und nicht aus Spaß.

                Alexander

                --
                Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
        3. Hallo.

          Bei großen Wohnhäusern ist der Effekt hinter der Haussicherung fast genauso gut, nur dass nicht gleich das halbe Viertel im Dunkeln sitzt. Das hab ich aus ein paar Metern Entfernung bewundern dürfen, das "SCHEI***E" vom Kollegen war fast genauso laut wie der Knall des teilweise verdampfenden Schraubendrehers, der genau auf zwei Stromschienen (L1 und L2) gefallen ist.

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          MfG, at

  9. Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

    Wenn ja, dann bin ich kein Computerfreak.

    Ist das Arbeiten am PC eher eine Kunst, also kann man sich rausreden mit "Ich bin eine Art Künstler", oder ist das Arbeitem am PC nicht vielmehr auch handwerklich, da man am PC rumschraubt.

    Wenn man sich am Urheberrecht orientiert, ist Programmieren (ich vermute das meinst Du) in der Regel Handwerk und keine Kunst. Ich empfinde das subjektiv und objektiv auch so (nur weil etwas wirklich knifflig ist/sein kann, hört es ja nicht auf Handwerk zu sein). Programmieren wird ohne weiteres auch nicht als freiberufliche Tätigkeit angesehen -> Handwerk, keine Kunst.

    Also ist es Handwerk, aber falls Du etwas wie motorisches Geschick meinst, muß ich dich mit deiner Ausrede enttäuschen. :-P

    1. Wie ist es bei anderen IT´lern. Sind Computerfreaks wirklich Leute die den ganzen Tag vor dem PC sitzen und dabei vergessen, daß es noch andere Dinge gibt?

      Wenn ja, dann bin ich kein Computerfreak.

      Wenn ichs recht überlege, ich bin ohnehin kein richtiger ITler, ich mache das nur, auch.