Die Realität sieht nun mal so aus, dass Volksentscheide hauptsächlich von der Formulierung abhängen. Wenn man fragt:
Wollt ihr Internetzensur?
werden die meisten Leute dankend ablehnen, deswegen würde man wahrscheinlich die Frage umformulieren zu
Wollt ihr, dass Kinderschänder im Internet bekämpft werden, indem man die Seiten sperrt, auf denen sie ihr schändliches Tun verbreiten?
Die meisten Leute werden sich ohnehin nicht über die Hintergründe informieren. Volksentscheide machen aber nur dann Sinn, wenn es informierte Entscheidungen wären - da die meisten Leute aber eher auf die Frage warten, ob sie endlich in Ruhe gelassen werden wollen, ist das Konzept in der Praxis kaum tauglich.
An dieser Stelle wäre die altgriechische Form der Demokratie besser: jede Frage wird von Vertretern aller möglichen Positionen beleuchtet und danach entscheiden sich die Wahlberechtigten.
Gruß, LX
RFC 1925, Satz 2: Egal, wie fest man schiebt, ganz gleich, wie hoch die Priorität ist, man kann die Lichtgeschwindigkeit nicht erhöhen.