Moin Moin!
Eigentlich suchst Du ja gar keine Stechuhr. Denn darunter verstehe ich ein System, das Arbeitsanfang und Arbeitsende erfaßt, aber eben keine Aussage über die Details der Arbeit macht. Bei uns läuft das per RFID-Schlüsselanhänger + Lesegerät für Mitarbeiter im Haus und per "App" auf irgendeinem prähistorischen Smartphone für die Außendienst-Mitarbeiter. Da wird aber nur "bin da" und "bin weg" erfaßt.
Du brauchst eine Black Box, bei der ein Knopfdruck das jeweils aktuelle Projekt zur Abrechnung aktiviert. Komplett in SW ließe sich das über eine kleine GUI- oder Web-Anwendung mit (sehr vielen) Radio-Buttons erschlagen, die die jeweiligen Umschaltzeiten erfaßt.
Etwas dichter an der Hardware wäre ein Rechner der Leistungsklasse C64 / ZX81, der stumpf mitschreibt, wann welche Taste gedrückt wurde. Sharp hatte mal relativ tragbare Basic-Rechner (PC 1500 und ähnliche). Ob die allerdings eine RTC hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. An Software braucht man da kaum mehr als eine Endlos-Schleife in Basic, die die Tastatur abfragt und nach jedem Tastendruck Taste, Datum und Uhrzeit irgendwo in einem nichtflüchtigem Speicher ablegt.
Irgendein gängiger Mikroprozessor (ATmega, PIC16F...) sollte mit dem Job auch nicht überfordert sein, RAM, Flash und EEPROM dürften ausreichend groß sein. RTCs sind da allerdings echt selten, erst recht, wenn Du die Uhrzeit gepuffert haben willst. Vermutlich müßtest Du dafür eine RTC (z.B. aus einem alten PC) und einen Mikroprozessor zusammenbringen, letzterer könnte dann mit relativ niedrigem Takt sehr stromsparend laufen, und da er nur eine Tastaturmatrix abfragen und die RTC auslesen muß, muß der Takt nicht einmal sonderlich stabil sein. Der interne R/C-Oszillator sollte dafür locker ausreichen. Zum Auslesen der Daten brauchst Du dann allerdings irgendeine Schnittstelle, RS232 und USB bieten sich da an.
Ganz ehrlich: Ich würde nicht mit Hardware herumbasteln, eine kleine Anwendung ist schneller zusammengestrickt und wesentlich flexibler. Ein altes, Web-fähiges Telefon würde ja schon reichen, wenn Du von allen relevanten Orten über das Telefon auf einen Webserver zugreifen kannst. Deine Anforderung (abgesehen von Hardware-Tasten) paßt auf ein kleines CGI der Hello-World-Klasse, dass per Passwort geschützt läuft und mit einem minimalen Formular aus jedem Browser zu steuern ist. So brauchst Du auf dem Smartphone nur einen Browser, der sich das Passwort merken kann. In Sachen Bedienbarkeit, Flexibilität und Entwicklungszeit dürfte das der selbstgestrickten Hardware locker überlegen sein, wahrscheinlich auch bei der Akkulaufzeit.
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".