Der Martin: Seitenbewertung

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Hi,

(warum werden im Druck wohl immer Spalten mit höchstens 6, 7 Zentimetern Breite verwendet?)
keine Ahnung, das stört mich bei vielen Printerzeugnissen auch.
dann bist du eine seltene Ausnahme.

kann gut sein. Ich bin mir da sogar ziemlich sicher. :-)

Je länger die Zeilen, desto schwerer ist der Anfang der nächsten zu finden - und bei 40 Zentimeter langen, nur einen halben Zentimeter hohen Zeilen wird der Lesefluss doch arg unterbrochen.

Sagen wir's mal so: Jeder Zeilenumbruch unterbricht den Lesefluss. Je weniger davon in einem Stück Text vorkommen, desto besser.

Serifen machen eine Schrift aber IMHO schlechter lesbar
Serifen bilden imaginäre horizontale Linien über die ganze Zeile und dienen dazu, das Auge zu leiten und damit der Lesbarkeit.

Empfinde ich nicht so. Serifen lenken durch das eher schnörkelige Aussehen vom Wesentlichen ab, Kombinationen wie 'rn' können leicht mit 'm' verwechselt werden, 'mm' fordert den Leser sehr stark heraus, weil die beiden Buchstaben wegen der Serife links am 'm' beinahe einen zusammenhängenden Gartenzaun bilden - der Freiraum zwischen den Buchstaben fehlt einfach.
Ein klares Schriftbild ohne solche Schnörkeleien (wie bei den typischen Vertretern Arial, Helvetica oder Tahoma) ist IMO erheblich besser zu lesen. Gut, serifenlose Schriften haben auch ihre Schwachstellen, beispielsweise kann man bei manchen Schriften den Großuchstaben 'i' und den Kleinbuchstaben 'L' nur schwer auseinanderhalten; das lösen gut gemachte Schriften wie z.B. Tahoma aber, indem sie dem 'I' eben ausnahmsweise doch schwach angedeutete Serifen geben - dort und nur dort, wo es notwendig ist, um Verwechslungen zu vermeiden.

Du wirst außer Kinderbüchern für Leseanfänger oder Bildbänden mit nur kurzen Beschreibungen praktische keine serifenlosen Bücher finden.

Irrtum. Vor allem viele Fachbücher, Geschäftsbriefe, Vertragstexte, technische Dokumentationen, Manuals sind in Sans-Serif gesetzt - eben die Schriftstücke, wo es auf schnelles und eindeutiges Erfassen des Inhalts ankommt. Sicher kein Zufall. Aber auch Romane gelegentlich (aber eher selten), sowie manche Zeitschriften.

Es mag sein, dass du das anders empfindest, vielleicht liest du auch einfach kaum längere Texte.

Nun ja, abgesehen von Handbüchern, Zeitschriften, Anleitungen und gelegentlich Romanen mit mehreren hundert Seiten ... aber sonst nicht viel. ;-)

Es gibt ein paar Regeln, die sich beim Schriftsatz in weit über Hundert Jahren eingebürgert haben - und das hat seinen guten Grund.

Schon möglich. Aber was Fachleute in einem Metier sinnvoll und nützlich finden, muss noch lange nicht dasselbe sein, was "die Leute auf der Straße", also letztendlich die Nutzer, sinnvoll und nützlich finden.

So long,
 Martin

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