Alexander (HH): täglich große Menge an Daten sichern (nur neue und geänderte)

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Moin Moin!

Generell: Du suchst ein inkrementelles Backup. Tippe die beiden Worte in eine Suchmaschine Deiner Wahl ... ;-)

Zum Thema Backup und RAID hab ich in der Vergangenheit einiges gepostet (Suche).

Ich hab alle wichtigen Daten (und jede Menge unwichtige Daten) auf einem permanent laufenden Linux-Server liegen. Gegen Plattenausfälle sichere ich mich mit einem Mix aus RAID-1 für das Betriebssystem und RAID-5 für die Daten. Gegen Dämlichkeit (rm -rf / und ähnlich katastrophales) läuft jede Nacht ein Backup-Script, das mit Linux-Bordmitteln (hauptsächlich rsync und cp -al) ein rotierendes, inkrementelles Backup auf eine externe Platte schreibt, mit dem ich 9 Tage in die Vergangenheit gehen kann, ohne wesentlich mehr Platz als für einen Tag zu belegen. Der Witz ist ganz einfach, dass identische Dateien einfach mit 9 Hardlinks in den 9 Tagesverzeichnissen liegen und so nur 1x Platz benötigen. Nur veränderte Dateien werden durch rsync neu angelegt (ursprüngliches Script).

Arbeitsrechner werden nicht regelmäßig gesichert, dort liegen per Definition ohnehin keine wichtigen Daten. Nur bei "dramatischen" Umbauten (neue Platte, neues Mainboard, Neuinstallation) ziehe ich vorher gelegentlich ein Backup des Systems auf den Linux-Server. Linux-Partition stumpf per cp, tar oder rsync, ebenso die Windows-Datenpartition. Die Systempartition sichere ich je nach Tagesform als Image oder auch nur als Dateibaum.

Meinen alten Arbeitsgruppen-Server habe ich übrigens mittlerweile gegen einen leisen, stromsparenden Homeserver ersetzt. Vom vorinstallierten Windows Homeserver existiert nur noch ein Image auf der Datenpartition, nicht zuletzt weil dem WHS die RAID-Fähigkeiten wegkastriert wurden, stattdessen frickelte man einen Hintergrund-Dienst zusammen, der ein paar Verzeichnisse auf die zweite Platte spiegelt. Fällt die Systemplatte aus, ist man gekniffen. Mit RAID passiert das nicht. Und generell paßt Linux zu meinen Anforderungen besser. Vielleicht reaktiviere ich den WHS mal in einer VM auf dem Server, wenn mich der Spieltrieb packt.

Dem Server hab ich zusätzlich zu den beiden vorhandenen 1 TB-Platten noch zwei weitere 1 TB-Platten spendiert. Ein kleines Stückchen am Anfang der Platten läuft als RAID-1 mit vier Platten (dreifache Redundanz) und enthält das Betriebssystem, ein weiteres Stückchen ist für die Swap-Partition reserviert, der Rest läuft als RAID-5 und bringt netto 2,7 TB Platz. Dazu kommt noch eine e-SATA-Platte mit 2 TB für das Backup. Gesamtkosten: ca. 600 Euro. Erwartete Nutungsdauer: mindestens 5 Jahre. Stromaufnahme: ca. 40 Watt. Lautstärke: flüsterleise. Netzwerk: Gigabit Ethernet. Die letzten drei Punkte haben dem alten Server das Genick gebrochen. 100 W mit Staubsauger-Geräusch und Fast Ethernet waren nicht mehr akzeptabel.

Probleme:
* Bis auf die Festplatten ist an dem Server fast kein Standard-Teil verbaut, sollte da nach Ablauf der Garantie etwas kaputt gehen, kann ich nur hoffen, bei ebay einen passenden Teilespender zu schießen.
* Die Backup-Platte wird irgendwann voll sein, lange bevor die Datenpartition voll ist. Ich hoffe also auf bezahlbare 4 TByte-Platten mit SATA-Anschluß.
* System und Daten liegen auf den selben Platten, schnell mal ein neues OS auf neue Platten installieren wie beim alten Server geht nicht.

Erstaunlicherweise kein Problem: Die Atom 230 CPU hat trotz aller Sparmaßnahmen genügend Leistung für den Server, hauptsächlich durch den mehr als doppelt so hohen CPU-Takt verglichen mit dem alten Server. Auch die zweite CPU des alten Servers fehlt mir nicht wirklich.

Für "normale" Anwender ist mein Setup sicherlich etwas zu groß, die Grundausrüstung des Homeservers mit 2x 1 TB SATA würde wahrscheinlich schon ausreichen, dazu eine e-SATA-Platte mit 1 TB für's Backup. Daten und OS könnten jeweils auf ein RAID-1 gepackt werden. Das geht notfalls auch mit einem kleineren Server, z.B. einem NAS mit eigener Firmware (es muß ja nicht immer x86 sein).

Mein kleinstes System dieser Art ist ein antiker Laptop mit maximal großer Festplatte aus der Restekiste, in dessen USB-1.1-Port ein großer USB-Flash-Stick für das Backup steckt. RAID gibt es nicht, dafür hat das System exakt 0 Euro gekostet und kommt bei abgeschalteten Display (umgeschaltet auf VGA-Ausgang) und ohne weitere Stromsparmöglichkeiten auf erstaunliche 15 W am Netzstecker. "Darf nix kosten, muß Strom sparen, Rechenleistung ist egal." Paßt.

Alexander

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