Lieber Struppi,
ich teile Deine Ansichten nur zum Teil.
Aber das ist auch das grosse Problem der Politik heutzutage: Der grosse Mangel an Utopien.
Richtig. Das ist das eine Problem. Das andere ist die Korruption, die bei uns an entscheidender Stelle sogar noch immer legal ist.
Ich bin der Meinung ein Politiker muss nicht Entscheiden.
Tut er aber aufgrund seines Amtes und aufgrund seiner Funktion.
Es ist auch völligst naiv zu glauben, irgendjemand kann von allem eine Ahnung haben
Das ist offensichtlich. Dazu haben Politiker ja die Möglichkeit Berater heranzuziehen, Experten, die die Ahnung haben. Tun sie aber nicht. Schon lange nicht mehr.
und da Politiker hierzulande nicht nach fachlicher Kompetenz eingestellt werden, sondern gewählt, ist deren Aufgabe Entscheidungen in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Was ist der Unterschied zwischen "entscheiden" und "Entscheidungen in eine bestimmte Richtung zu lenken"? Für mich klingt das erstere transparent (also ehrlich) und das zweite nach Mauschelei (also unehrlich).
Und diese Richtung müßte sich an einer Utopie orientieren. An dem Glaube daran, für viele Menschen etwas besser machen zu wollen.
Einverstanden.
Ich habe seit Jahren nicht mehr den Eindruck, dass Politiker etwas für "die Menschen" besser machen wollen.
Ebenso einverstanden. Wir nennen es inzwischen "Selbstbedienungsladen" und Lobbyistentum.
Heute geht vieles nur noch nach Rationalität.
Ähm, nach was bitte?? Du meinst nach wirtschaftlichen (also in diesem ganz speziellen Zusammenhang "rationalen") Gesichtspunkten und Interessen.
Da wird abgewogen und verglichen, so kommt man an dem einen Tag auf die eine, an einem anderen Tag auf eine andere Lösung. Die Piraten sind leider auch so.
Das klingt nach Wischiwaschi. Lass es mich schärfer formulieren: Nachdem man die Schmiergelder für die Verlängerung der Laufzeiten unserer Atommeiler eingestrichen hat, kann man nun schön aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage aus Japan wieder dagegen sein. Das nennst Du weiter oben "Rationalität". Das ist schon wirklichkeitsorientiert. Nix mit Utopie, da hast Du absolut recht.
Das Problem der Piraten ist, dass sie noch keine ernstzunehmende Rolle im politischen Geschehen spielen, weswegen sich noch keine Lobby für sie interessiert. Daher haben sie Zeit und Gelegenheit sich ihre Utopien zu suchen. Dass ihnen das in dieser trostlosen Zeit des Überflusses und des Wohlstands ausgesprochen schwerfällt, ist nicht ihr Fehler sondern eine Zeit(geist)erscheinung.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
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