Der Vergleich hinkt eben deshalb nicht. MySpace war genau das was Facebook jetzt ist, groß, alle waren da, alle haben ihre Daten/Bilder/Videos da reingespeichert, ihre Tagebücher geführt, Musik gehört, mit freunden kommuniziert, etc. aber als Facebook kam und das alles besser konnte und einfacher sind einfach alle gewechselt.
Nicht wirklich. MySpace war der Tummelplatz von Musikern und wie nenne ich es mal höflich... ähm "schlichten Leuten", die es toll fanden, ihre Seite mit animierten GIFs vollzupumpen und Webdesign á la 1997 wiederaufleben zu lassen. Ich persönlich kenne nur EINEN, der da mitgemacht hat - und der ist Bassist in einer Band.
Funktionen? Profil, Musik, Fotos... Viel mehr gab's da ja gar nicht. Neuerungen gab's alle paar Monde mal. Kein Stream, keine Apps... nichts wirklich interessantes... außer man will in Profilen stöbern. Aber gut, ich will nicht zu sehr meckern. Da ich selbst nicht aktiv war (hatte nur einen Account, weil ich meine Bachelorarbeit damals über Social Networks geschrieben habe).
Facebook lebt vor allem durch seinen Stream und die Kommunikation drumherum. Die Profile selbst sind da "Nebensache" (könnte sich durch die Chronik evtl. ein bissel ändern). Dazu zig Funktionen, so dass eigentlich für jeden was dabei ist. Und das ganze in einer relativ einfachen GUI. Das muss ein Konkurrent erstmal "aufholen" bzw. - wie du es nennst - "besser machen".
Zutrauen würde ich das maximal Google Plus. Aber auch nur, weil die schon einen gewissen Nutzerstamm durch ihre anderen Dienste haben, denen sie Google Plus nun als Zusatzdienst "unterschieben" könnten. Allerdings ist Google Plus auch nach Monaten mit angeblich 90 Mio. Nutzern (wieviele schauen davon überhaupt noch rein? Ich nicht.) scheinbar immer noch verdammt "leer". Und wirklich füllen tut es sich auch nicht. Warum auch? Wer macht da überhaupt mit? "Technikaffine" und FB-Hasser oder -Nichtnutzer. Alle anderen interessiert es nicht wirklich (von meinen FB-Kontakten sind genau 3 dort angemeldet, aber nicht aktiv. Ich übrigens auch.) Das ist das, was ich meinte.
Datenschutz soll besser sein? Wieso gaukelt mir G+ dann vor, dass meine sämtlichen Android-Kontakte schon dabei wären, indem ich sie in Kreise einfügen kann? Darunter übrigens auch meine Oma, die sicherlich NICHT bei G+ ist. Warum soll ich sie dann in Kreise einsortieren? Hab ich denen überhaupt aktiv erlaubt, meine Android-Kontakte in G+ zu laden oder steht das nur irgendwo kleingedruckt in den AGB? Und wer von den angezeiten Kontakten ist denn nun überhaupt wirklich bei G+? Kann man nicht sehen. Nur vermuten.
Dazu das viel zu schlichte Layout, das mir leider überhaupt nicht zusagt. Ansonsten ein abgespecktes Facebook, in dem eben nichts los ist (es mag Leute geben, bei denen es andersrum ist... aber ich wage mal zu behaupten, dass die vorher auch keine exzessiven FB-Nutzer waren). Wenn ich bei FB nichts mache, kommen mir 10 aktive auf G+ auch "viel" vor...
Wenn man im Internet mal schaut, wo jemand einen Artikel per Social-Network-Button "weiterempfohlen" hat, sieht man regelmäßig tausende bei FB, ein paarhundert bei Twitter und was ein- bis zweistelliges bei +1. Ja, das boomt quasi... ^^
Sicher... unmöglich ist nichts. Aber wenn FB sich nicht ganz doof anstellt, werden sie ihre Marktposition auch in einigen Jahren noch halten können. Denn das, was sie bisher erreicht haben, muss halt erstmal einer nachmachen. Wobei "nachmachen" nicht reicht. Man muss es aufholen und vor allem "überholen". Und das wird sehr sehr schwer... Dazu ist FB einfach zu "gut"...
Schauen wir mal, was die Zukunft bringt...