Hallo,
Nebenbei, wieso sagt man eigentlich "Frau Doktor" und nicht "Frau Doktorin"?
Ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass der verliehene Titel die männliche Form hat und keine Alternative vorgesehen ist, so wie bei unserer Frau Bundeskanzler auch.
ich erhebe Einspruch. Ich habe in den Nachrichten (Radio oder TV) noch nie "Frau Bundeskanzler" gehört, sondern immer nur "Frau Bundeskanzlerin". Das Beispiel funktioniert also nicht als Analogie zum Doktortitel.
Aber wenn wir schon bei akademischen Titeln sind: "Frau Professorin" ist auch wieder eine gängige Anrede, auch wenn ich persönlich keine Professorin kenne. Vielleicht hat der Grad des Doktors tatsächlich die Besonderheit, dass die weibliche Form des Titels einfach nicht verwendet wird, warum auch immer.
Nur weil man bei dem Wort "Doktor" im Kopf einen älteren Mann mit weißem Kittel und Stethoskop im Kopf hat, ...
Äh, nö. Bei "Doktor" denke ich in erster Linie an eine Person, die in Fachbücher vertieft ist und im Bezug auf den Alltag etwas weltfremd auftritt.
Durch das gendern ist das Problem überhaupt erst entstanden. Die meisten hätten vorher wahrscheinlich gar nicht gedacht, dass sie nicht mitgemeint sind.
Das sehe ich ähnlich. Durch die Einführung einer weiblichen Form in den allgemeinen Sprachgebrauch hat man bei Bezeichnungen, die eigentlich geschlechtsneutral hätten sein können, erst die Zweifel und die Gefahr des Sich-diskriminiert-Fühlens provoziert.
Nach deiner Sichtweise ist die Unterdrückung von Menschen, solange sie es nicht merken, ok.
Sehe ich nicht so. Einen Ausdruck, auch wenn er grammatikalisches Maskulinum sein man, als ausschließlich männlich zu sehen, ist das eigentliche Problem. Schau dir zum Beispiel andere Sprachen an, Französisch etwa. Da gibt es die Singular-Pronomen "il" (männlich) und "elle" (weiblich). Anders als im Deutschen gibt es im Französischen auch im Plural männliche und weibliche Pronomen, also "ils" und "elles". Nur dass "ils" keineswegs ausschließlich Männer meint, sondern auch eine gemischte Gruppe bezeichnen kann.
Diskriminierung = Unterscheidung.
Das war mal eine ursrpüngliche Wortbedeutung (andere wären trennen, abgrenzen und damit näher an der heutigen), das ist aber schon länger her, s.a. Diskrimination.
Nein, überhaupt nicht. Diskriminieren bedeutet auch heute noch unterscheiden. Also abgrenzen, vielleicht auch ausgrenzen.
Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die bei Student an einen männlichen Studenten denken
Zweifellos gibt es die. Ich verstehe das Wort "Student" aber zunächst geschlechtsneutral als "eine Person, die studiert".
Ciao,
Martin
F: Wer ist der Herrscher über Wasser, Wind und Wellen?
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