Angebot & Konditionen für Softwareentwicklung: Ralf

Hi,

Ich stehe gerade vor dem Problem, dass ein potentiellen Auftraggeber vom mir meine Konditionen für gelegentliche Programmiertätigkeiten genannt haben möchte.

Zu meiner Person:
Ich bin Dipl. Informatiker und habe seit meinem Studium an verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Die Abrechnung dabei war aber meist eine furchtbare "Mauschelei". Z.T. war ich an den Gewinnen der Unternehmungen beteiligt (was manchmal ganz gut war, manchmal aber auch null.).
Entwickelt haben ich bis jetzt in:
C++, C#, Java, div. Datenbanken (Desktopanwendungen)
C, Asambler (Mikrocontroller)
Perl, PHP (Web)

Ich bin nirgendwo der absolute Freak, denke aber, dass ich mich sehr gut in das aus Endanwendersicht zu lösende Problem einarbeiten kann (zumindest wurde mir das immer wieder bescheinigt) und hatte bisher auch nie Probleme, mich in neuen Programmiersprachen bzw. -techniken einzuarbeiten.

Ja, nun will man von mir einen Stunden- oder Tagessatz hören...

Wie geht ihr bei so etwas heran?

Wie kann man überhaupt (im Konsens mit dem Auftraggeber) im Vorfeld abschätzen, wie vielen Stunden/Tage man für ein Projekt benötigt?

In meinen bisherigen Projekten war es oft so:
Der Auftraggeber hatte die Aufgaben _aus_seiner_Sicht_ spezifiziert.
Dann habe ich mich daran gemacht, die Sache zu implementieren. Dabei stellte sich oft heraus, dass Dinge nicht wie angedacht umzusetzen gingen und dann viel aufwendiger geworden sind.

Auch stellte sich manchmal heraus, dass Details, von denen ich es nie für möglich gehalten hätte, während der Umsetzung unerwartet ausgeufert sind.

Ich erinnere mich mit Schrecken an ein Projekt in dem "nebenbei" geographische Koordinaten in exotische Bezugssysteme umgerechnet werden mussten. Das sah ganz und  gar nicht wie ein Problem aus, hat mich aber am Ende Wochen gekosten.

Es ist mir klar, dass man nicht alle Eventualitäten berücksichtigen kann und man eine Basis mit dem Auftraggeber schaffen muss, bei man auch noch nachverhandeln kann. Aber ich muss jetzt erst einmal eine Hausnummer aufrufen...

Vielen Dank für alle Beiträge!

MfG

Ralf

  1. Aber ich muss jetzt erst einmal eine Hausnummer aufrufen...

    Diese Hausnummer nennt sich Pflichten- bzw. Lastenheft und kostet Geld - richtig viel.

    Sie gehört zur Konzeption eines Projekts und wird vom Auftragnehmer erstellt und vom Auftraggeber abgesegnet - Leistungen die darüber hinaus gehen, sind Zusatzaufwände.

  2. Hallo,

    "Ja, nun will man von mir einen Stunden- oder Tagessatz hören..."

    Wie lange wird das Projekt gehen?
    Was kann man für die Tätigkeit realistisch verlangen?
    Wieviel willst du nach dieser Zeit verdient haben?

    Nicht lange rumrechnen, auf Basis dieser Fragen: was willst du nach Projektende abzüglich ALLER (auch versteckter) Kosten in der Tasche haben?

    1. "Ja, nun will man von mir einen Stunden- oder Tagessatz hören..."

      Die Frage hier im Forum hätte vielleicht besser heißen sollen:
      Was ist eine "übliche" Größenordnung / Spanne?

      MfG
      Ralf

      1. Die Frage hier im Forum hätte vielleicht besser heißen sollen:
        Was ist eine "übliche" Größenordnung / Spanne?

        Für welche Leistung?

  3. Hallo,

    du solltest dir ein paar grundsätzliche Gedanken dazu machen:

    1. Was soll am Monatsende als zu versteuerndes Einkommen herauskommen? Darauf schlägst du deine fixen Kosten (Werbung, Krankenversicherung, Büro?, etc.) auf.

    2. Nun nehmen wir sagen wir mal 20 Arbeitstage pro Monat an. Davon ein paar Tage für administrative Tätigkeiten (Kundenaquise, Rechnungswesen, etc.), Werbung - wieviele musst du aus deinen bisherigen Erfahrungen abschätzen - abziehen.

    3. Wieviele Stunden pro Tag bist du gewillt zu arbeiten?

    4. Tagessatz = Summe aus 1. geteilt durch Anzahl Tage aus 2.

    5. Stundensatz = Summe aus 4. geteilt durch 3.

    Nun hast du schon mal Zahlen, mit denen du arbeiten kannst:

    Wie stehen diese ermittelten Sätze im Verhältnis zu deinen Fähigkeiten und zu den potentiellen Auftraggebern (klein- und mittelständische Unternehmen oder eher größere Unternehmen)?

    Wie sieht die Zahlungsbereitschaft des Auftraggebers für diese Summe aus? Viel hängt hier auch von der Präsentation deiner Person ab (Redegewandtheit, selbstsicheres Auftreten, etc.)! Brauchst du diesen Auftrag/Auftraggeber unbedingt und bist nötigenfalls willig deine Sätze herunterzuschrauben?

    Bist du in den Augen deines Auftraggebers evtl. zu billig und er verbindet damit unzureichende Fähigkeiten und nimmt jemand teureren (ja, auch das ist mir bereits passiert)?

    vg ichbinich

    --
    Kleiner Tipp:
    Tofu schmeckt am besten, wenn man es kurz vor dem Servieren durch ein saftiges Steak ersetzt...
    1. Om nah hoo pez nyeetz, ichbinich!

      Bist du in den Augen deines Auftraggebers evtl. zu billig und er verbindet damit unzureichende Fähigkeiten und nimmt jemand teureren (ja, auch das ist mir bereits passiert)?

      Woher weißt du das?

      Matthias

      --
      1/z ist kein Blatt Papier.

  4. HI there,

    Ja, nun will man von mir einen Stunden- oder Tagessatz hören...

    Generell: bei grösseren Projekten (so ab 100 Stunden aufwärts) zwischen 50 und 80 Euro, bei kleineren Projekte so um die 100 Euro/Stunde mit einer Bandbreite um die 15, 20 Euro...

    (In Mitteleuropa; in der Schweiz kriegst Du das wahrscheinlich schon als Taxifahrer...)

    1. Hi,

      Generell: bei grösseren Projekten (so ab 100 Stunden aufwärts) zwischen 50 und 80 Euro, bei kleineren Projekte so um die 100 Euro/Stunde mit einer Bandbreite um die 15, 20 Euro...

      Danke! Das ist doch wenigstens mal eine Ansage.