Der Martin: Kann mir mal bitte jemand sagen ...

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Hallo,

Ich würde mich freuen, eure geschätzte Meinung zu dem Thema zu erfahren.

danke, ich fühle mich geehrt.

Wenn ich mir einerseits die heutigen Anforderungen/ Erfordernisse angucke, denen man sich als Autor gegenübersieht, und andererseits die (Weiter)Entwicklung in den einzelnen Bereichen betrachte, dann frage ich mich, ob das wirklich in die richtige Richtung geht!?

Das frage ich mich auch oft - aber vielleicht unter anderen Gesichtspunkten als du.

Wenn man es mal ganz grob runter bricht, dann soll das angestrebte Ziel darin bestehen, jedem User den [gleichen Inhalt]* in möglichst benutzerfreundlicher und übersichtlicher Art & Weise zu präsentieren, ...

Ja, einverstanden bis hierher.

unter Berücksichtigung seines jeweiligen Ausgabemediums und der Art seiner Internetverbindung!

Nein, da bin ich anderer Meinung - das Ausgabemedium soll den Autor gerade *nicht* kümmern. Und der real vorliegende Technik-Trend läuft meiner Meinung auch zuwider. Ich bin nämlich der Ansicht, dass es angesichts der Fülle verschiedenartiger Geräte und Browser mit sehr unterschiedlichen Möglichkeiten und "Features" für ein Webdokument *zwei* Datenquellen geben müsste. Der Autor stellt die Rohinformation (Markup) und eine Art Basis-Styling (Autoren-CSS) zur Verfügung, und für die "Aufhübschung" im Detail sollte viel stärker als derzeit üblich das Browser- oder User-Stylesheet herangezogen werden.

Das führt dazu, dass jeder Client dieselbe Grundinformation bekommen kann, und die Gestaltungshinweise des Autors (die nicht allzu detailliert sein dürfen) nach eigenem Ermessen bestmöglich umsetzt, oder sie da, wo der Browserhersteller oder der Nutzer es nicht möchte, einfach ignoriert.

Das ist jedenfalls für mich (heutzutage) die primäre Zielsetzung für eine Website.

Für mich ist die primäre Zielsetzung das Anbieten von Information. Die Art der Darstellung trägt zwar dazu bei, wie diese Information beim Nutzer "ankommt" und wie gut sie erfasst werden kann, aber das ist meines Erachtens zweitrangig. Mir sind Websites am liebsten, die die gesuchte Information möglichst schnörkellos und ohne großes visuelles Gedöns bieten. Sehr sparsamer Einsatz von CSS, meinetwegen sogar Plaintext, und hier und da vielleicht mal ein Bild zur Veranschaulichung.

Was mein User-Stylesheet aus diesem nackten Dokument macht, muss nicht Sache des Autors sein. Und genau das würde ich mir auch für die vielen PDAs, Smartphones, Tablets etc. wünschen: Dass sie das Markup interpretieren, das Autoren-Stylesheet zum Großteil ignorieren, und die Formatierung nach eigenem Ermessen (bzw. dem des Nutzers, wenn er das Wissen hat) vornehmen.

Das bedeutet, dass ich eigentlich (serverseitig) die folgenden Informationen benötigen würde:

  • Art des Ausgabemediums (Bildschirm mit/ohne Touchscreen, Drucker, Screenreader, Textbrowser etc.)
  • Art der Internetverbindung (Modem analog/ISDN, DSL, GPRS, 3G, UMTS, LTE etc.)
  • je nach Art des Ausgabemediums die Größe des Anzeigebereichs (Viewport)

Überhaupt nicht.

Nach dem heutigen "System" bin ich dazu gezwungen, jedem Client quasi Alles auszuliefern, damit sich dieser dann "vor Ort" das herauspickt, was für ihn bestimmt ist.

Das ist die gängige Praxis. Leider.

Kann es sein, dass der oft gepriesene "Vorteil" des WWWs, eine Quelle für verschiedene Ausgabemedien, heutzutage nicht (mehr) zutrifft, bzw. nicht (mehr) realisierbar ist?

Doch, das ist eigentlich realisierbar. Aber das wollen anscheinend viele Anbieter gar nicht. Da herrscht immer noch das Denkschema aus dem Printdesign vor, nach dem man das, was der Nutzer im Endeffekt sieht, möglichst bis ins letzte Detail beeinflussen und kontrollieren will. Und das halte ich für grundfalsch.

So long,
 Martin

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Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde.
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