Hi Martin!
Es gibt immer noch genügend Zurückgebliebene unter den Webseitenautoren, die dem Besucher nicht nur ein "Optimiert für Browser sowieso" vorsetzen, sondern aktiv jede sinnvolle Nutzung verhindern, falls der Browser anscheinend keine IE- oder Firefox-Kennung sendet.
Deiner Argumentation folgend heißt das also, man kann den UA nicht "sinnvoll" verwenden, weil es (leider) Autoren gibt, die ihn "missbräuchlich/ falsch" verwenden!?so ähnlich - besser: Weil es Autoren gibt, die dem User-Agent-Header eine Bedeutung beimessen, die er nicht hat. Denn nirgends ist festgelegt, was im User Agent zu stehen hat und was nicht. Das kann jeder HTTP-Client nach Gutdünken festlegen, oder gar die Einstellung dem Nutzer überlassen.
Korrekt. Nur um das vlt. nochmal klar zu stellen: Ich bin kein grundsätzlicher Befürworter der Verwendung des UA für was auch immer, und ich halte ihn bestenfalls eben für eine "Behelfskrücke". Ich mag nur keine Aussagen, die pauschal die Verwendung des UAs "verteufeln" - zumindest aktuell nicht, wo es eben teilweise keine anderen Möglichkeiten gibt.
Und wie bereits ebenfalls kurz erwähnt, fände ich es sehr begrüßenswert, wenn im Header solche Angaben bezüglich des Ausgabemediums übertragen würden, anstatt Autoren qusi zu zwingen, auf "unzuverlässige Behelfskrücken" zurückgreifen zu müssen.
Das wäre sicher schön, aber es ist nun mal nicht so.
Ja und!? ;-)
Wenn wir nicht ab und zu mal "laut poltern/ meckern", dann wird sich das vermutlich auch in Zukunft nicht ändern.
Prinzipiell stehe ich aber auf dem Standpunkt, dass die teilweise "fälschliche" Verwendung von irgendwelchen Dingen kein Grund oder Argument dafür oder dagegen sein kann.
Prinzipiell stehe ich auf dem Standpunkt, dass man sich nicht auf Informationen verlassen darf, bei denen weder ihr Inhalt, noch ihr Vorhandensein vorgeschrieben ist. Wusstest du, dass der UA-Header von der HTTP-Spec nicht einmal gefordert ist?
Ja, wusste ich. ;-)
Und trotzdem gehen gerade die Browserhersteller hin, und verwenden eben genau diesen, um zwischen einer Mobile- und Desktopversion zu differenzieren. Als Autor ist man ja letztlich immer an das gebunden, was verfügbar ist (ob "offizieller" Standard oder nicht - das ist eh ein Kapitel für sich).
Und ich bin mir sehr sicher, dass die breite Masse der User nicht einmal weiß worüber wir hier reden, geschweige denn weiß, wie man den UA manipuliert (oder wozu).
Das ist sicher richtig. Aber es sind ja nicht nur die Nutzer von Browsern, die bewusst den User Agent "verstellen". Es sind die Browserhersteller selbst, die ihren Browser als einen anderen ausgeben (wie z.B. Opera 6 bis 8, der sich in der Defaulteinstellung als Internet Explorer ausgab); es sind manche Virenscanner, Software-Firewalls und Proxies, die den UA gezielt manipulieren; es sind auch Hersteller wie Microsoft, die im UA ihres Browsers auch noch Detailinformationen des Betriebssystems unterbringen (z.B. über ein eventuell installiertes .NET-Framework).
Alles richtig.
Aber ich spreche hier ausdrücklich von den Fällen, wo es um "Device-Sniffing" (nicht Browser-Sniffing) bei deaktiviertem Javascript geht!
Und so verkommt der UA zum Schmierzettel, der kaum noch sinnvoll zu gebrauchen ist.
Ja, leider.
Höchste Zeit, dass in diesem Bereich mal Abhilfe geschaffen wird (nicht zwingend per UA)!
Denn in Zeiten, wo es u.a. um Bandbreiteneinsparung u.ä. geht, ist es IMHO ein Unding, dass es serverseitig (und nur da liegt der wirkliche Vorteil) keine brauchbare und verlässliche Möglichkeit gibt, etwas über das Ausgabemedium zu erfahren.
Ciao,
Martin
Gruß Gunther