Hi!
Ohne Textilindustrie werden Wasserpreise steigen, weil ein Textilbetrieb nun einmal viel Wasser verbraucht.
Steigen die Preise neuerdings weil Dienstleistungen (Wasser ist ein freies Gut - man bezahlt nur die Dienstleistung dessen Bereitstellung) weniger nachgefragt werden?
80% der Wasserpreise sind Fixkosten. Orte mit Textilindustrie oder Brauereien haben entsprechend "große" Wasserleitungen, oder mehrere Hauptleitungen. Auch Kläranlagen und Kanäle sind entsprechend größer gebaut. Wenn nun weniger Wasser verbraucht wird, müssen die Leitungen für teures Geld nachgespült werden. Auch haben die örtlichen Stadtwerke einfach "mehr" Personal. Weniger Wasser = weniger Abwasser. Das führt dazu, das das Abwasser nicht mehr abfließen kann und im Kanal stehen bleibt und den Kanal angreift.
Die Kläranlage hat einfach Ihre Fixkosten, sie braucht z.B. Strom, ob Sie nun 50% weniger Abwasser klären muß oder die gleiche Menge.
Dann müssen auch die Stadtwerksmitarbeiter bezahlt werden.
Dazu kommt, daß das Wasser häufig über Fernwasserversorgungen kommt. In Baden-Württemberg z.B. viel über die Bodenseeversorgung. Wenn hier weniger Wasser abgenommen wird, sinken die Erlöse, aber die Kosten sinken nicht im gleichen Umfang. Also werden die Wasserpreise steigen.
Und dann kommt noch der psychologische Effekt dazu. Wenn in meiner Stadt die Wasserpreise steigen werde ich automatisch beginnen zu sparen. Auch wenn die Wasserpreise auch nach der Erhöhung immer noch niedriger sind, als wo anders.
Natürlich ist der Wasserpreis nicht der entscheidente Faktor für einen Haushalt, aber höhere Wasserpreise belasten doch den Geldbeutel.
Das Beispiel war aber unglücklich gewählt. Viel mehr werden die Strompreise steigen, wenn weniger Strom abgenommen wird, denn die Aktionäre wollen ja auch Dividenden haben.