Hallo,
Die Fähigkeit auswendig zu lernen ist bei dieser Altersgruppe so groß, dass dir ein Kind ein solches Buch auswendig aufsagen kann, wenn es sich die Audio-Files nur oft genug angehört hat. Aus meiner eigenen Kindheit weiß ich, dass ich den gesamten "Max und Moritz" von Wilhelm Busch aufsagen konnte - der Hörspielschallplatte sei dank.
dabei darf man aber nicht vergessen, dass bei dieser Art des Auswendiglernens der eigentliche Inhalt meist nicht bewusst aufgenommen wird, sondern nur die Wortfolge und Satzmelodie. Fragen zum Inhalt des Textes können Schüler oft nicht beantworten, obwohl sie z.B. ein ganzes Gedicht auswendig aufgesagt haben.
Als wir am Gymnasium in der Vorbereitung zu einem Schüleraustausch nach China etwas Geschichtswissen nachfüttern wollten und (damals gab es das noch) Elftklässler(!) Textstellen aus einem in deutscher Sprache verfassten Buch laut vorlesen sollten, war das eine Maximalkatastrophe. Die Vierklässler in dem Youtube-Video haben da um Welten besser vorgelesen als diese Elftklässler damals im Gymnasium!
Meinst du mit "Vorlesen" wirklich lebendiges, nicht monotones Lesen? Oder was war hier das Problem?
Wenn ich mir anschaue, wie meine Schüler in einem alphabetisch sortierten Wörterbuch nach "Style" suchen... und erst im Bereich "c...", dann "e..." und so weiter blättern. o_O
Oh. So schlimm?
Mir fehlt bei allen diesen Anstrengungen oft eine inhaltliche Qualität. Ob das nun Halbrichtigkeiten wie die oben diskutierte Groß-/Kleinschreibung ist, oder eine Inhaltliche Lücke wie die Formatvorlage - es bleibt bei mir immer wieder ein Fragezeichen übrig, ...
Eines? Vermutlich ein ganzes Rudel.
... sodass ich die Notwendigkeit für meinen Berufsstand so schnell nicht als obsolet betrachte.
Sehe ich im Grunde auch so.
Ciao,
Martin
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat den ganzen Tag Gelegenheit, sich zu entfalten.
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