Lieber Martin,
dabei darf man aber nicht vergessen, dass bei dieser Art des Auswendiglernens der eigentliche Inhalt meist nicht bewusst aufgenommen wird, sondern nur die Wortfolge und Satzmelodie.
das ist immerhin mehr, als viele Schüler an Schulen der Sekundarstufe heute bieten. Auch in meinem Unterricht bekommt das Auswendiglernen zu wenig Raum. Letzte Woche hat eine neunte Klasse in meinem Musikunterricht "Komm lieber Mai und mache" (Overbeck/Mozart) gesungen - was sie vor zwei Jahren bei mir als Siebtklässler für eine Klassenarbeit auswendig können mussten. Als gesamte Klasse haben sie dann alle Strophen einigermaßen zusammenbekommen. Und das hat einen Wert!
Fragen zum Inhalt des Textes können Schüler oft nicht beantworten, obwohl sie z.B. ein ganzes Gedicht auswendig aufgesagt haben.
Oh ja. Aber das Denken ist schließlich eine Höchstleistung unseres Gehirns, die trainiert werden will. Dass das nicht immer gelingt ist die berufliche Chance so vieler Politiker...
Meinst du mit "Vorlesen" wirklich lebendiges, nicht monotones Lesen? Oder was war hier das Problem?
Ich wäre schon mit einem einigermaßen stotterfreien, flüssigen Lesen mit sinnvoller Betonung zufrieden gewesen. "Lebendig" vs. "monoton" wäre ja der pure Luxus und Overkill!
Wenn ich mir anschaue, wie meine Schüler in einem alphabetisch sortierten Wörterbuch nach "Style" suchen... und erst im Bereich "c...", dann "e..." und so weiter blättern. o_O
Oh. So schlimm?
JA!
... sodass ich die Notwendigkeit für meinen Berufsstand so schnell nicht als obsolet betrachte.
Sehe ich im Grunde auch so.
Hehe, Politiker auch, aber aus anderen Gründen: Wer soll denn die lieben Kinder der Wähler beaufsichtigen, wenn Papa und (oder eben nur "oder") Mama arbeiten geht? *fg*
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)