Alexander (HH): Tipp für Kauf eines "TV"-Gerätes?

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Moin Moin!

Gegen die GEZ-Gebühren kann ich auch nichts machen, ansonsten zahle ich hier implizit über die Nebenkosten den DVB-C-Anschluss mit, also nutze ich ihn auch (zumal die Hausverwaltung das als Grund ansieht, die Anbringung einer eigenen Satellitenantenne zu verbieten). Okay, die Kabel-Gebühren schlagen sich auch nur mit etwa 6EU$ pro Monat auf der Nebenkosten-Abrechung nieder, das ist akzeptabel.

Du darfst keine Sat-Anlage *FEST* installieren. Ich vermutlich auch nicht.

Deshalb habe ich eine "*MOBILE*" Sat-Anlage aufgebaut. Dagegen kann der Vermieter nichts sagen!

Gut, die Anlage ist ungefähr so mobil wie ein ISO-Container, aber hey, nicht fest mit dem Haus verbunden. Und ohne Löcher in den Außenwänden.

Die Zutaten:

* ein Balkon-Ständer
* eine Gehweg-Platte 50x50 cm als Gewicht im Balkon-Ständer
* ein 85er-Smiley-Spiegel von Technisat
* ein Quattro-LNB
* vier dünne Fenster-Durchführungen (vorher hatte ich die billigeren Dicken, die sind nach drei Jahren aber ziemlich durchgeritten gewesen)
* 100m gut geschirmtes, sehr wenig dämpfendes Koax-Kabel
* einen Sack voll F-Stecker und einige F-Verbinder
* vier Technisat Digit MF-4S Receiver
* 10m Kunststoff-Panzerrohr und etwas Kunststoff-Flexschlauch für die Kabel im Außenbereich

Ich konnte einen Teil der Kabel-TV-Installation mißbrauchen, für die ein viel zu gutes Kabel verlegt wurde. Durch Tauschen der Antennendosen und etwas kreative Umverkabelung mußte ich bis auf zwei kurze Strecken im Arbeits- und im Schlafzimmer keine Kabelkanäle in der Wohnung installieren. Und diese Strecken hätte ich auch beim Betrieb mit Kabelfernsehen in Kabelkanäle gelegt, das sieht einfach ordentlicher aus als quer durch die Bude gespannte Strippen.

Außen paßte das Kupa-Rohr perfekt unter den Türschwellen der Terrassentüren durch, ein echter Glücksfall.

Theoretisch kann ich die GESAMTE Außenanlage jederzeit wegräumen: Gehwegplatte herausnehmen, vier F-Stecker vom LNB abschrauben, schon ist die Antenne samt Ständer weg. Vier weitere F-Stecker und alle Kabel außen samt Rohr sind weg. Die Fensterdurchführungen sind nur mit doppelseitigem Klebeband in die Fensterrahmen geklebt und notfalls in zwei Minuten abgelöst.

[...] Billigst-Röhre im Plastikgehäuse "Made in Turkey".

Röhrenfernseher?? Gibt's die noch?

Ja, ganz hinten, ganz unten bei den Kistenschiebern, unter den Restetischen.

Ich würde gern noch einen loswerden ...

Frag mal beim Recycling-Hof. Oder bei Arbeitslosen-Initiativen oder Sozialkaufhäusern, wenn die Kiste noch ordentlich aussieht und einwandfrei läuft.

Alte Markennamen, hinter denen nur noch Billig-Höker stecken (Saba, Nordmende, Telefunken, Thomson, Grundig).

Ich habe bis heute noch nicht herausgefunden, wer *wirklich* der Hersteller meines vor knapp 3 Jahren gekauften Fernsehgeräts ist, auf dem noch der Name BLAUPUNKT prangt.

Röhre? Vermutlich aus der Türkei. Sonst fertigt kaum noch jemand Röhrenfernseher für Europa. In Europa wird sowieso kein Röhrenfernseher mehr gefertigt.

TFTs kommen weit überwiegend aus Japan, Südkorea oder China. Die Panels sowieso, das Zeug drumherum auch meistens.

Nicht jeder Fernseher, der mehr als einen Tuner hat, kann auch mehr als einen Tuner gleichzeitig benutzen. Es gibt Bediensysteme, die davon ausgehen, dass der Benutzer nur exakt einen Tuner braucht und entsprechend  nur Programme von diesem einen Tuner einstellen können. Mit anderen Worten: Man kann entweder nur DVB-T sehen, oder nur analoges Kabelfernsehen, oder nur digitales Kabelfernsehen (DVB-C), oder nur DVB-S. Mischbetrieb ist nicht möglich, Tuner-Wechsel erfordert einen Reset auf Werkseinstellungen.

Huch? Das ist mir noch nichts begegnet.

Doch, so einen Müll gibt es. Mein Vater (Fernsehtechniker mit >50 Jahren Erfahrung) hat sich vor einer Weile stundenlang mit so einem Exemplar herumgeschlagen und am Ende aufgegeben. Was für meinen Vater wirklich sehr ungewöhnlich ist, sowohl die Zeit als auch die Tatsache, dass er vor einem Gerät kapituliert.

Alle Geräte, die ich bisher erlebt habe, ordnen entweder dem Programm-Speicherplatz den richtigen Tuner zu,

So soll es sein. Einmal eingestellt muß sich der Benutzer nicht mehr um die technischen Details kümmern.

oder lassen sich zumindest einfach per Fernbedienung von einem auf den anderen Tuner umstelln.

Wozu nur? Der Programmplatz legt seit Urzeiten Frequenzband und Empfangsfrequenz fest, bei Sat-Tunern auch noch Polarisation, bei DVB auch noch diverse IDs. Warum soll der Programmplatz NICHT speichern, welcher Tunertyp zu benutzen ist?

Genauso selbstverständlich sollte es sein, dass das Gerät bei Doppel-Quad-Tunern selbständig einen geeigneten freien Tuner sucht und sich nicht auf einen von zwei identischen Tunern versteift.

Bedienungsanleitungen usw. gibt's bei Technisat im Internet als PDFs zum Download, ohne jede Diskussion oder Registrierung.

Das halte ich für eine Selbstverständlichkeit.

Ich auch. Ist aber nicht immer. Manche Hersteller halten ihre Bedienungsanleitungen offensichtlich für Top-Secret-Material, an das Endkunden nur gegen polizeiliches Führungszeugnis und Übereignung des Erstgeborenen herankommen dürfen. Was die Profis für Service-Unterlagen tun müssen, will man vermutlich gar nicht wissen. Man murmelt von Pentagrammen, Hühnern und Ritualen bei Vollmond. ;-)

Alexander

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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".