Sven Rautenberg: E-Mails vs Ticketsystem

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Moin!

Die entstandene Diskussion hat sich dabei in zwei Lager aufgeteilt, wobei das eine Lager die Meinung vertreten hat, dass die E-Mail wesentlich schneller sei und deswegen für kleine Anfragen durchaus sinnvoll zu nutzen ist, statt dafür ein ganzes Ticket in das Ticketsystem zu schreiben. Auf der anderen Seite wurde argumentiert, dass jede Anfrage ins Ticketsystem eingestellt werden sollte, um den Prozess sinnvoll zu dokumentieren, zumal dabei ohnehin eine Mail an die Entwickler geschickt wird.

Wenn das Eintragen eines Tickets ins System aufwendiger ist als das Schreiben einer Mail, dann ist das Ticketsystem schlecht.

Natürlich braucht man an Tickets eine gewisse Mindestmenge an Informationen - und die würde man auch in einer Mail benötigen, und im Zweifel nachfragen müssen. Ein Ticketsystem würde beim Ausfüllen schon nachfragen und als Erinnerungshilfe Felder anbieten.

Zweifelsfrei ist das Ticketsystem, pauschal gesprochen, die bessere Lösung für die Aufgabenverwaltung, aber wenn das konkrete System zu kompliziert zu benutzen ist, sollte man über Alternativen nachdenken.

Du wirst es Mitarbeitern aber nicht abgewöhnen können, Mails zu schreiben und Dinge nebenher zu erledigen. Und vermutlich ist das auch nicht sinnvoll. Wichtig ist, für das Team selbst die Transparenz herzustellen, dass jedes Teammitglied ohne Schwierigkeiten die aktuellen Prioritäten sieht und danach entscheiden kann, was als nächstes zu tun ist. Aufgaben, die in einer persönlichen Mailbox schlummern, sind extrem intransparent. Tickets sind viel transparenter - leider aber nur bei vorhandenem Zugriff auf einen Computer.

Wie siehts mit Post-Its auf einem Whiteboard an der Wand aus (Kanban)? Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber es braucht seine Zeit, bis sich alle an ein neues Vorgehen gewöhnt haben. Insbesondere, wenn sich Lager bilden, die die Vorteile des jeweils anderen Vorgehens nicht akzeptieren wollen.

- Sven Rautenberg