Hai
Ich weiß, Du wirbst für Gentoo. Ich habe damit auch kein Problem. Allerdings kann ich mich damit nur aus "sportlichen" Gründen beschäftigen, denn im Unternehmenseinsatz ist es schlicht zu selten. Wohl weil der durchaus gegebene Vorteil des indivduellen Backens und Anpassens der Programme auf dem System wegen der langen Installationsdauer von vielen als überwiegender wirtschaftlicher Nachteil bewertet wird, aber wohl auch wegen des fehlenden professionellen Supports durch Systemhäuser oder einen Hersteller.
Definiere "unternehmenseinsatz"? Für pure anwender (sprich: keine entwickler) ist gentoo sicher absolut ungeeignet und auch unnötig. Ich für meinen teil kann mir sehr wohl vorstellen gentoo in einem unternehmen zu benutzen (und zur verfügung zu stellen).
Ich bin allerdings auch ein wenig voreingenommen. Ich benutze seit fast 10 jahren gentoo und fühle mich sehr wohl dabei. Archlinux ist die einzige distro die ich in betracht ziehen würde als alternative -- dazu bin ich aber zu faul ;)
Lange installationsdauer sind defintiv kein argument, und waren eigentlich nie eins -- vor allem nicht in einem grösseren netzwerk mit mehreren gentoo rechnern (am besten noch mit der selben hardware). Ich habe gentoo auf nem 300er celeron innerhalb eines tages komplett eingerichtet (postfix, samba, dns, dhcp, selbstgebackener kernel, postgres und kleinigkeiten) -- inklusive konfiguration aller dienste. Das ist für mich tragbar, vor allem weil ich finde das es ein sehr schön zu wartendes system ist bei dem man wirklich volle kontrolle hat.
Vor 2 wochen habe ich ne neue workstation zuhause konfiguriert. Kein monster von rechner in dem sinne, aber ich habe so nebenbei den kernel gebacken, die useflags gesetzt, ein emerge -uD --newuse world gemacht und danach das X draufgebügelt. GHC (böses paket! ;)), xmonad, xorg, chromium, ff, datenbank zeug.... Alle wichtigen anwendungen waren nach 2 stunden fertig und -- überraschender weise war der konfigurationsaufwand quasi nicht vorhanden. Das ist fast schon ubuntu style. Die komplette hardware lief ohne das ich irgendwas extra konfigurieren musste (vom kernel mal abgesehen, bei dem ich mir nicht nehmen lasse ihn selbst zu backen).
Das war bei gentoo mal ganz anders. Ist kein so grosses gefrickel wie das noch vor 2 jahren war.
Im netzwerk mit mehren gentoo maschinen gibts distcc. Man lagert das kompilen einfach auf einen rechner/oder mehrere aus die die kapazitäten haben. Wenn man mehrere rechner des selben typs hat, dann macht man auf einem die binaries und bügelt sie auf die anderen drauf.
Ja. Ich bin immernoch ein gentoo fan ;)
Mfg entropie
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-- Oscar Wilde