Hi
... jeder, der sich mit einem Thema beschäftigt hat, hat das damals -meines Erachtens- intensiver getan.
Nein, genau das Gegenteil war der Fall. Die Fahrt zur Bibliothek in der Stadt war mühsam und man musste sie so timen wie die Eltern die vielleicht zwei mal im Monat da hin sind gerade auch Zeit und Lust hatten so zu fahren dass man ankam bevor die Bibliothek schon um 16 Uhr zumachte.
Unsinn. Wenn die Gegebenheiten so schlecht waren, mag das vielleicht so sein. Ich habe direkt neben einer Bibliothek gewohnt, in der ich mich mit genügend Stoff versorgen konnte. Dann ist es wohl eher ein Verteilungsproblem gewesen. Meines Erachtens hat man die Bücher eher "studiert", als ziellos durchgeklickt und Wissen "aufgesaugt". Man hat sich vielleicht noch eher Gedanken machen müssen, über Textaufbau und Gliederung eines Referats zum Beispiel, weil es keine oder wenig Vorlagen gab.
Wenn deine Theorie stimmen würde, müssten Jugendliche -zumindest naturwissenschaftlich- sehr viel weiter sein. Sind sie aber nicht, die Anforderungen sinken, Lehrstoffe werden aber umfangreicher. Zumindest für die Masse.
Oder man hat auf das Bibliothekenauto gewartet was einmal in der Woche im Dorf vorbeikam und dann vielleicht, aber meistens nicht, ein Buch zum Thema hatte in das man sich vertiefen wollte.
sehr speziell. Sowas kenne ich nicht.
Da hat man sich per Handbuch und per persönlichem Austausch bei Cola und selbstgemachter Pizza Basic und Assembler beigebracht und die ersten Schritte via Akustikkoppler im Netz gemacht.
Ich habe das einzige Handbuch was ich hatte, das Handbuch für AmigaBASIC, mehrere male von vorne bis hinten durchgelesen. Ich habe aber nur so wenig verstanden dass ich es nicht mal geschafft habe eine Linie von oben rechts nach unten links zu zeichnen. Die anderen in meinem Alter haben mit dem Amiga nur Spiele gespielt, da hat sich keiner für Basic oder Assembler interessiert, und zu dem Zeitpunkt habe ich sogar in einer Kleinstadt nicht wie später auf dem Dorf gewohnt.
Das lag weder am Handbuch noch am Rechner.
Mein Bruder ist 10 jahre jünger als ich und er ist als 9-jähriger schon mit dem Internet in Berührung gekommen, mit hilfe dessen hat er sich innerhalb von wenigen Monaten auf meinem rechner, während ich auf der Arbeit war, das Programmieren in Flash beigebracht, was er so verinnerlicht hat dass er dann später ein Jahr Praktikum ausfallen lassen konnte weil sein Ausbilder gesehen hat dass er das nicht nötig hat.
Mit dieser Anekdote möchte ich aufzeigen dass dieser persönliche austausch zwar nett ist aber für die Meisten einfach nicht stattfinden kann, weil es in dem Gebiet wo sie wohnen keine gleichgesinnten gibt. Diese findet man aber online unglaublich einfach, und austausch über irgendwelche Foren ist einfach nun mal besser als kein Austausch.
Richtig, Fachwissen Austauschen über onlineforen bzw. früher Mailboxen oder News ist natürlich was anderes. Es ging aber im Thread um "Kindheit".
Heutzutage lernen die Kinder Kurvendiskussion per youtube! Ausserdem war man mehr draussen, hat mehr diskutiert, hat mehr persönlich kommuniziert, mehr erlebt. Sag ich als alter Sack.
Jo mehr draußen war man wohl, das stimmt, aber mehr diskutiert? Das wage ich auch zu bezweifeln. Und mehr erlebt? Das glaube ich auch kaum wenn ich mir meine 13-jährige Tochter angucke, was die in ihren jungen Jahren schon erlebt hat und welche Diskussionen ich mit ihr führen kann, da war ich als 17-jähriger noch nicht so weit.
Ich kann das nicht beurteilten, weil ich weder deine Kinder noch dich kenne und nicht weiß, was diese erlebt haben. Ich für meinen Teil habe in meiner Jugend sehr viel erlebt, auch jenseits des Brotkastens.