suit: CMS: Wordpress

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Nenn mir einen Webauftritt, der dies *inhaltlich akkurat* und benutzerfreundlich geregelt hat.

TYPO3 oder Redaxo haben z.B. eine ausreichend verständliche und genaue Lösung für mehrsprachige Websites.

Es gibt -ausser Websites großer Unternehmen mit einem Content-Team- keine Webauftritte, die es wirklich schaffen, Content verschiedener Sprachen zeitnah/gleichzeitig mit inhaltlich gleichen Inhalten auszustatten.

Soziales problem, keine technischen Lösungen :) dafür kann das CMS nix.

Von der Unmöglichkeit einer gleichen Navigation, die sich an Publikum verschiedener Kulturkreise redet, will ich garnicht mal anfangen.

Hier muss man zwischen Lokalisierung und Internationalisierung unterscheiden - Lokalisierung ist ggf. enorm komplex - aber das ist in erster Linie eine organisatorische Komponente und praktisch nicht möglich.

Wenn du eine lokalisierte Österreichische Version machst, werden vermutlich 90 % der Vorarlberger lieber eine Variante der deutschsprachigen Schweiz bevorzugen :)

An einer Mehr-Domain-Lösung mit unterschiedlichen Inhalten kommt man in der Praxis meist garnicht vorbei.

Wenn man "gnadenlos" internationalisiert ist das kein Problem - es gibt aber durchaus Ausnahmen, wo man natürlich keine Chance hat, z.B. wenn es unterschiedliche Produktpaletten in den entsprechenden Ländern gibt und dort noch jeweils andere Sprachen angeboten werden.

Das komplizierteste was ich in meiner Laufbahn fabriziert habe ist die Website eines größeren Konzerns (Immobilien) - die haben 8 Länderniederlassungen und jede dieser Mutationen ist in 2 bis etwa 10 Sprachen übersetzt. Zum umzusetzen war mit TYPO3 zwar etwas Hirnschmalz notwendig, aber nicht um irgendwas dazuzufrickeln, sondern um alles sauber zu erfassen und für die Redakteure zu beschreiben.

Und in dem Fall ist Multilingualität in der Form, dass mehrere Eingabeboxen vorhanden sind für n Sprachen, unnötig (und störend).

Wenn mehrere Eingabefelder parallel existieren, läuft schon was falsch - was machst du bei 10 oder 20 Sprachen? Da wirst du irre - und wenn man sich da ein paar Wordpress-Plugins ansieht, will man damit natürlich garnicht arbeiten.

Relevant sind nur Originaltext in der Quellsprache und Zielfeld für die Übersetzung und in einer bestimmten Dimension ist die Nutzung von CAT unumgänglich - wer das noch per Hand pflegt, hat echt einen Schuss.

Daher ist das Argument Multilingualität als Auswahlkriterium für ein CMS einfach nur quatsch.

Sehe ich nicht so - es ist für Websites mit einer entsprechenden Zielgruppe unumgänglich und wenn man es ordentlich macht, ist es absolut nicht schwierig.

Sämtliche Internationalisierungsgeschichten sind eine Katastrophe - und es ist auch gar nicht Ziel eines Blog-Systems das zu können, wozu auch? Um jeden Post zu übersetzen?

Siehste. Warum hast du das denn dann selbst oben als Argument gebracht?

Weil du Argumentiert hast, Wordpress würde "schon lang" problemlos multilingual sein. Wordpress ist für multilinguale Websites der falsche Ansatz - es ist eine Blog-Software (andere Baustelle) und in seiner Natur primär einsprachig.

Benutzerdefinierte Elemente gibt es hingegen schon länger, ja - aber das ist nichts was etwas besonders wäre - wenn das ein CMS nicht kann, taugt es nix :)

Du hast es oben gebracht, dass WP dies nicht kann.

Wo? Wordpress hat prinzipiellen Support für benutzerdefinierte Elemente - muss man dazuprogrammieren und gut ist. Das hat aber nichts mit Mehrsprachigkeit zu tun.

Ich finde dass der Codex recht gut ist.

Ich hab' nichts anderes behauptet - für den begrenzten Umfang von Wordpress ist die Doku sogar außerordentlich gut.

Deutlich besser als die Doku von Typo3.

TYPO3 ist eine Nummer größer - eine Doku von der Qualität der Wordpress-Dokumentation würde jeden sinnvollen Rahmen sprengen und warten könnten sie auch niemand mehr, da der Funktionsumfang und das Einsatzgebiet signfikant größer sind und beides stetig erweitert wird. Wordpress hat hingegen ein ziemlich starres Einsatzschema.

Beispiel: Das Rollenmanagement in Wordpress. Das ist sehr ausgefeilt.

Nein, das Rollenmanagement in Wordpress ist lächerlich im vergleich zu ordentlichen CMS :)

Definiere doch mal "CMS".

Wozu? Wir sind uns einig, dass Wordpress ein CMS ist - und für seinen definierten Einsatzzweck (Blog) sogar ein sehr gutes, wenn nicht das beste. Aber es ist schrecklich, dass immer versucht wird daraus mehr zu machen und es tatsächlich Leute gibt, die meinen sie könnten "große Websites" auch mit Wordpress machen.

Wobei die meisten CMS die sich als CMS bezeichnen, auch fernab von echten Dokumentenmanagement sind. So ist ein vollständiger Content-Life-Cycle auch in Typo3 oder auch Drupal ebenso wenig vorhanden.

Drupal kann ich nicht beurteilen, aber in TYPO3 gibt es schon lange einen vollständigen Content-Lifecycle. Was "neu" ist, ist der Umstand dass Versionierung und Workspaces seit einiger Zeit vom Core getrennt sind. Diese Features sind aber per default nicht aktiv, da der Durchschnittsanweder sowieso nicht versteht wozu "das" gut ist.

Aber ab eine gewissen Größe und einer entsprechend hohen Besucherfrequenz ist das unumgänglich um nicht durcheinander zu kommen.

Aber auch diese können es -wie WP- mit entsprechenden Plugins nachinstallieren.

Versionierung und Workspaces gehören wie oben schon erwähnt zum Grundumfang von TYPO3 - da muss man ein drittanbieter Plugin nachfrickeln.

Letztlich muss man aber einen Fazit ziehen:
Die Systeme tun sich alle nicht viel. Alle können sie im wesentlichen dasselbe -jeweils mit den richtigen Plugins und Konfigurationen ergänzt.

Es ist ein entscheidender Unterschied ob ein System für einen Anwendungsfall gedacht war oder das später ergänzt wurde - das merkt man spätestens dann, wenn man es erneut erweitern oder gar migrieren muss.

Und vorausgesetzt, man hat jemand der sich um das jeweilige System gut kümmern kann.

Niemand hat unendlich Zeit und Geld

Daher sollte die Entscheidung zu einem System eher abhängen von der Befähigung (und Akzeptanz) der Betreuuer und Autoren.

Das darf in der Entscheidung natürlich nicht vernachlässtigt werden - aber mit biegen und brechen ein System welches einen bestimmten Einsatzzweck nicht abdeckt verwenden zu wollen ist schlichtweg dämlich.

Wer einen Shop machen will soll eine Shop-Software verwenden und kein TYPO3 mit ein paar Extensions zupflastern - das funktioniert zwar, ist aber etwas unhandlich - selbst wenn man sich mit beidem auskennt (wirklich).