molily: Bruce Lawson: The vision behind Opera 15 and beyond

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Hallo,

Dennoch verstehe ich nicht, wie man ein dermaßen halbgares Machwerk auf die Kundschaft loslassen kann.

Ich halte das auch für einen PR-Fail, aber aus Sicht der Software-Entwicklung und der PR sind schnelle Releases besser als ein ganzes Jahr oder länger im Geheimen an einem neuen Browser zu arbeiten, der sämtliche bekannten Opera-Features auf Chromium-/Blink-Basis umsetzt.

wo wäre das Problem dabei, einen zusätzlichen DAU-Modus einzuführen, wie ihn viele andere Programme auch haben?

Opera will keine eigene Engine warten. Aus technischer Sicht war das der anspruchsvolle und kostenintensiv Batzen. Selbst auf Chromium-Basis müssten sie sämtliche Features neu implementieren, wie gesagt. Das werden sie nur mit ausgewählten tun.

Zusätzlich stellt sich die Frage, wie viele DAUs überhaupt Opera benutzt haben.

Opera war immer ein schneller, sicher, standardkonformer Browser mit eingebautem Mailclient – er war auch hervorragend für Leute geeignet, die nicht jede Tastenkombination auswendig kannten und jeden Button verschoben haben. Ich muss ja kein Nerd sein, um Features wie Opera Turbo nützlich zu finden.

Insgesamt betrachtet springt mich aus Bruce Lawsons Artikel eine Abgehobenheit und Arroganz an, die ich von einem Opera-Mitarbeiter nicht erwartet hatte.

Arroganz? Worin siehst du da Arroganz?

Ich glaube, Opera weiß ganz genau, was es seinen langjährigen Nutzern da antut. Sie wissen auch, was sie dem Web durch den Wegfall einer modernen, standardkonformen Engine antun. Das spielt für sie aber keine Rolle, wenn sie sich erhoffen, zukünftig profitabler zu arbeiten.

„Don't be Google!“ möchte man Opera ASA zurufen, aber das Thema ist wohl durch.

Man kann Unternehmen zurufen, was man will, doch die Unternehmensentscheidungen folgen einer Marktlogik.

Das Entwickeln einer Web-Engine, die heutigen Standards gerecht wird, ist nicht mehr wirtschaftlich für eine kleine Firma wie Opera, die das Produkt dann verschenkt und nur indirekt durch Verträgen mit Mobilcarriern, der vordefinierten Suchmaschine im Suchfeld, den vordefinierten Seiten der Schnellwahl usw. Geld verdient.

Bei Google besteht dasselbe Problem, nur verdienen die sich anderweitig eine goldene Nase, sodass sie sich den Luxus der Browserentwicklung leisten können. IE und Safari sind letztlich Teil von kostenpflichtigen Betriebssystemen. Mozilla lebt fast ausschließlich von Googles Geld. Diese Wege sind für einen kleinen, unabhängigen Browserhersteller wie Opera nicht gangbar.

Mathias