Hallo
Nein, ich denke man ist heute einfach verwöhnter.
Ahem, wovon? Meiner Meinung nach hat die Qualität sehr wohl nachgelassen.
Und was bezeichnest du als Qualität?
Ok, die Fragestellung ist berechtigt. „Qualität“ ist immer vorhanden, denn der Begriff sagt nur, dass ein Produkt (was das auch immer sei) bestimmte Eigenschaften haben soll und ob es sie tatsächlich hat.
Meiner Ansicht nach kann man den Begriff hier nicht anwenden. Kunst[*] gefällt oder gefällt nicht, das ist Geschmackssache, und ein Qualitätsmaßstab ist eine rein subjektive Geschichte.
Zumindest mir geht es dabei gerade nicht um die im Radio dargebrachte Kunst. Dass z.B. zwischen dem Hörspiel, klassischer oder Pop-Musik je nach Geschmack unterschiedliche Einschätzungen erfolgen, ist normal.
Wenn aber die Information gegenüber der Berieselung mit Musik immer weiter zurücktritt, weil Wortbeiträge über X Minuten (setze für X eine niedrige, einstellige Zahl ein) angeblich die Konzentrationsmöglichkeiten der Zuhörer überstrapazieren, wenn Nachrichten auf einem Musikbett gelesen werden, welches meiner Konzentration tatsächlich abträglich ist, wenn die Musikauswahl sich auf einige wenige Lieder beschränkt, die bis zum Erbrechen mehrfach täglich in Rotation laufen, dann sage ich, ja, die Qualität sinkt.
Ja, das ist *meine* persönliche Einschätzung anhand *meiner* Qualitätsansprüche an „das Radio“. Dass Radiosender, die dem oben beklagten Schema nicht folgen, offensichtlich keine derart hohen Einschaltquoten haben, als dass sie anderen Sendern als Vorbild gelten könnten, zeigt, dass andere Leute anderer Meinung sind.
Mir geht der Dudelfunk jedenfalls derart auf den Senkel, dass ich, wenn ich überhaupt Radio höre, Inforadio höre. Da gibt es keine Musik, außer sie ist Bestandteil eines Wortbeitrags und Nachrichten und Features zu verschiedenen Themen satt. Dabei ist es mir auch egal, wenn ein Thema mich nicht interessiert. Bestenfalls habe ich etwas dazugelernt. Nach ca. drei bis vier Stunden habe ich alles gehört und kann das Radio guten Gewissens für ein paar Stunden ausmachen.
Für die *mir genehme* Musikberieselung nehme ich dann 'nen Audioplayer oder die Anlage in Betrieb. Nur zum Vinylschallplattenauflegen und -umdrehen bin ich mittlerweile zu faul geworden. :-)
Merke: Ich brauche einen Plattenspieler, der beide Seiten einer Platte abspielt, ohne dass ich sie umdrehen müsste und der einen USB-Ausgang hat.
Eher geben sich viele mit dem mittlerweile viel niedrigeren Niveau zufrieden
Anscheinend gibt es eine große Masse, der das gefällt, was du als niedriges Niveau empfindest.
Ja
Ich find's auch nicht schön, wenn heute oft Musikstücke gecovert (und dabei oft entsetzlich entstellt) werden, anstatt was Neues zu machen, …
Das zählt defitiv zum Bereich Geschmacksfrage. Zumal dem einen die eine Coverversion gefällt, dem nächsten eine andere und einem dritten keine. Das Covern, also weiterverarbeiten und auch -entwickeln von Kunstwerken jeglicher Art ist ein eigene (mMn sehr ernst zu nehmende) Kunst.
… oder wenn eine Band reihenweise neue Titel rausbringt, die aber alle irgendwie gleich klingen.
Modern-Talking-Syndrom? …
Das ist aber nichts Neues - denk an Modern Talking in den 80er Jahren: …
… Recht gehabt. :-)
[*] Es mag ein grenzenloser Euphemismus sein, die heutige Musikszene mit all ihren Casting-Shows noch als Kunst zu bezeichnen, aber das ist wohl der offizielle Terminus.
Casting-Shows gibt es nicht erst seit gestern und es gab und gibt immer eine Musikszene jenseits der Casting-Shows.
Tschö, Auge
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Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war.
Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!"
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