Hallo,
Da denkt man seit Jahren, man wird gelyncht, wenn man Schriftgrößen in px angibt
Die überwiegende Mehrheit hat immer Schriftgrößen in px angegeben (was an sich natürlich kein Argument dafür ist). Gut, vor 1999/2000 wurde fälschlicherweise pt für media="screen" verwendet. Ein paar Leute haben eine Zeit lang em oder % verwendet, weil alte IEs keine vernünftige Zoomfunktion besaßen. Heute ist px wieder Standard, da die meisten Zoomfunktionen die gesamte Seite vergrößern, nicht bloß die html-Ausgangsschriftgröße.
und dann haut bootstrap.css fast alle Größen in px raus. Tse, tse....
Warum auch nicht? Was sollte Bootstrap sonst tun?
Bootstrap ist eine in Less geschriebene Bibliothek, die vorgefertigte Styles für alles mögliche bietet. Sie bringt typographische Grundeinstellungen und Layoutregeln mit. px ist die robusteste Einheit, die man bei dieser Zielsetzung vorgeben kann.
Wer die Grundeinstellungen nicht mag, kann sie im Less-Quellcode anpassen. Die typografischen Größen gehen auf die Basisschriftgröße (Variable @font-size-base) zurück. Die Breakpoints für das Responsive Grid-Layout sind ebenfalls in px angegeben.
Im Grunde zäumt das das Pferd von hinten auf, da sind sich die meisten einig. Responsives Design sollte vom Inhalt ausgehen. Davon lassen sich geeignete typografische Proportionen sowie Layout-Breakpoints ableiten. Das kann ein fertiges, ein bisschen konfigurierbares Framework nicht tun. Um ambitionierte, angepasste Websites zu gestalten, ist Bootstrap daher nicht geeignet.
Bei angepassten Layouts stehen die Einheiten rem, em, % sowie vw, vh, vmin und vmax zur Verfügung. Damit lässt sich die Logik für responsive Typographie und responsive Layouts viel einfacher und effizienter ausdrücken. Es ist aber ein Fallback bzw. Polyfill für ältere Browser nötig. Darauf verzichtet Bootstrap der Einfachheit, indem es Basis-Schriftgröße, Default-Abstände und Breakpoints in px definiert.
Mathias