Hallo,
Seit ein paar Tagen schau ich mir alle Seiten im Netz an, auf denen ich unterwegs bin, ob diese sich der Browserbreite anpassen. Leider muss ich feststellen, dass dieses absolut nicht der Fall ist.
Im Allgemeinen teile ich diese Beobachtung nicht, das müsste man sich im Einzelfall ansehen.
Es ist nicht so, als wären Websites mit 980px Standardbreite nicht auf kleinen Viewports lesbar, nur nicht optimal. Browser beherrschen intelligentes Zooming (z.B. Double-Tap auf eine Spalte) oder sogar Linearisierung. Beim heutigen Trend zu großer Typographie und großen Buttons ist ein 980px-Design relativ gut mobil bedienbar.
Was nicht heißt, dass das eine saubere Lösung ist. Mobile First ist langfristig sinnvoller. siehe auch http://bradfrostweb.com/blog/post/responsive-strategy/.
Auch neue Webseiten, die erst ein paar Wochen online sind (Infos über Deutsche Startups) werden daraufhin nicht angepasst.
http://www.deutsche-startups.de/ und http://www.gruenderszene.de/ kannst du schon mal nicht meinen…
Jetzt frage ich mich warum? Hier im Forum wird geschrieben dass sich alles anpassen sollte, aber in der Realität sieht es doch ganz anderes aus.
Nein. Wer heute ein ambitioniertes Produkt online bringt, kommt um Responsive Design nicht herum. Die Realität ist faktisch »Mobile First«, es ist nur die Frage, wie sich die Site-Betreiber dazu verhalten.
Weiter ist mir aufgefallen, dass wiederrum viele Seiten z.B. ksta.de wenn man mit dem Handy diese Seite besucht ein m.ksta.de haben, das bedeutet diese Seite wurde nur für das Mobile Gerät erstellt.
Die Möglichkeit, manchen Geräten andere (i.d.R. weniger) Inhalte auszuliefern, ist ein sinnvoller Teil von Responsive Design. Es ist eine Techniken unter vielen, manchmal ist sie angebracht und meistens nicht.
Mancher Onlinemedien schaufeln sich mit ihren überfüllten und ellenlangen Magazinseiten ihr eigenes Grab. Anstatt aufzuräumen bauen sie eine Browsererkennung ein, um für Smartphones nur 20 anstatt 200 Artikel auf der Startseite zu verlinken.
Warum wird so wenig Rücksichtig auf die Mobilen Geräte genommen, wenn schon über 50% der User mit einem solchen Gerät unterwegs sind?
Weil die Webindustrie konservativ und träge ist.
Weil Responsive Design tiefgreifende Veränderungen bringt, auf die Agenturen nicht schnell reagieren können, weil sie ihre Teams und Workflows auf alte Abläufe ausgerichtet haben.
Weil Responsive Design eine Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis zwischen Design und Development erfordert. Das war vorher im Grunde auch nötig, aber das Problem wurde 10 Jahre lang ignoriert (siehe ein alter Artikel von 2006).
Und es kommt hinzu: »One cannot do responsive design with an unresponsive client.« (@tcaspers)
Mathias