1UnitedPower: Formularelemente stylen?

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Hakuna matata!

Den Vogel in Hinsicht auf das Verstümmeln der Formular-Elemente in einer Webanwendung schoss ein Programmierer in meiner letzten Firma ab, der die Ränder der Eingabefelder ausblendete und stattdessen eine 1px breiten border-bottom anzeigte. Das Ganze natürlich – wie es sich heutzutage gehört – mit weißem Hintergrund auf weißem Hintergrund.

1px ist zu dünn, aber mit geringfügig dickerem Rahmen, Platzhalter und Label kann man so ästhetische und auch gut erkennbare Formularfelder erzeugen. Das sieht auch Google so. Ich zitiere hier Google nicht einfach, weil es Google ist, sondern weil sie unfassbar viel Ressourcen in UI-Design und -Forschung stecken.

Und als wäre das noch nicht genug, benutzte er den border-bottom auch zur Anzeige von Werten, die nicht in einem Formular zur Bearbeitung anstanden.

Das ist in der Tat ein Design-Fehler.

[1] Ausnahme sind jene Programmfenster, in denen die Autoren die Styleguidelines der OS-Hersteller missachten.

Bei Desktop-Anwendungen fließt bis heute kaum Energie in UI-Design. Es gibt eine handvoll UI-Frameworks: .NET, Qt, KDE, Java (Swing) und noch ein paar weitere, aber sie sperren die Anwendungsentwickler alle in ein starr vorgegebenes Design ein.

Gute UserInterfaces entstehen heute da, wo man den Entwicklern noch eine Wahl lässt. Und das ist im Web. Die Grundlagen-Technologien HTML+CSS+JS bieten unbegrenzte Möglichkeiten. Das sickert allmählich auch zu den Desktop- und Mobile-Entwicklern durch und in den letzten Jahren haben diese Web-Grundbausteine vermehrt ihren Weg in den nativen Bereich gefunden.

Die jüngste Meldung in diesem Migrations-Prozess macht Android, die zukünftig die Lücke zwischen Webapps und nativen Apps schließen möchten, siehe: http://updates.html5rocks.com/2014/11/Support-for-installable-web-apps-with-webapp-manifest-in-chrome-38-for-Android

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