Auge: Backup und/oder RAID

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Hallo

2.) Wird RAID komplett Hardware basierend realisiert oder ist eine auf der Hardware basierende RAID Software eine Zwangsvoraussetzung?

Es gibt RAID-Systeme, die, mit einer Steckkarte oder per Mainboardcontroller, in Hardware funktionieren. Gibt dieser Controller den Geist auf und gibt es keinen baugleichen Ersatz, kann es sein, dass deine Daten nicht mehr lesbar sind.

Daneben gibt es Software-RAIDs. Bei Linux ist das „ab Werk“ dabei. Software ist in Sachen Geschwindigkeit der hardwareseitigen Lösung naturgemäß unterlegen. Das heißt nicht, dass es langsam ist, nur, dass es langsamer ist. Vorteil: Ausgehend von deinem neuen Mint-System wirst du die Daten auch nach einer Neuinstallation des OS lesen können.

3.) Bedeutet RAID 1 eigentlich grundsätzlich, dass die komplette Festplatte gespiegelt wird oder kann man RAID 1 auch so einrichten, dass nur die Nutzdaten von Festplatte 1 auf Festplatte 2 gespiegelt werden?

Es werden Partitionen gespiegelt. Ich halte es aber nicht für sinnvoll, auf weiteren Partitionen einer Spiegelplatte andere Sachen zu machen. Im übrigen gibt es bei einem RAID 1 von außen und logisch betrachtet keine Platte 1 und Platte 2. Beide Platten sind gleichwertige Seiten des Spiegels und werden als ein Laufwerk angesprochen.

5.) Die verbreiteten RAID Level sind ja 0, 1, 5 und 0+1.

Es gibt auch RAID 6, oder, ähnlich RAID 10 (0+1) weitere Kombinationen, wie RAID 50 oder RAID 60.

Soweit habe ich das alles verstanden bis auf den genauen Unterschied zwischen RAID 1 und RAID 5. Bei RAID 1 brauche ich ja 2 Festplatten, wobei einfach die erste auf die zweite gespiegelt wird.

Es wird nicht die Erste auf die Zweite gespiegelt, sondern beide gegeneinander. Es ist wichtig, an dieser Stelle von den Begriffen „erste“ und „zweite“ Platte wegzukommen. Es wird alles auf beide Platten als Teil des RAID-Verbundes geschrieben und beim Lesen der Daten werden die Zugriffe optimal verteilt, um die Lesegeschwindigkiet zu erhöhen.

Bei RAID 5 brauche ich hingegen 3 Festplatten wobei die Daten auf alle Festplatten verteilt werden.

Nicht ganz. Ja, es sind drei Platten, aber nein, es werden nicht alle Daten auf alle drei Platten verteilt. Pro Schreibzyklus werden auf zwei Platten die anstehenden Daten geschrieben und auf die dritte Platte eine Prüfsumme dieser Daten. Beim nächsten Schreibzyklus werden wieder zwei Platten mit den Daten selbst beschrieben und die nun relevante Prüfsumme auf ein anderes Laufwerk und so weiter.

Auf diese Weise wird der Standort der Prüfsummen immer wieder gewechselt. Fällt eine Platte aus, gibt es zu jedem Datenfragment einmal das Datenfragment selbst und einmal die Prüfsumme oder zweimal das Datenfragment.

Fällt bei RAID 5 eine Festplatte aus, so können anhand der Wiederherstellungsinformationen auf den anderen beiden Platten die Daten auf der defekten Platte wiederhergestellt werden. Eine Wiederherstellung ist bei RAID 1 aber doch genauso möglich. Warum sollte ich mich demnach für RAID 5 entscheiden. RAID 1 bietet doch das gleiche mit dem Vorteil das ich hier nur 2 statt 3 Festplatten benötige.

Das ist eine Frage des Anspruchs an das Maß der Datenintegrität. Für den Privatgebrauch reicht RAID1, wenn es den ein RAID sein soll.

OK, bei RAID 1 gehen mir 50% den Datenvolumens für sie Sicherung flöten, bei RAID 5 hingegen nur 33%.

Ja, aber du brauchst bei RAID1 nur zwei Platten, bei RAID5 jedoch drei.

Des Weiteren kann ich bei RAID 5 die Festplatte im Live-Betrieb (ohne den Rechner auszuschalten) die defekte Platte tauschen, bei RAID 1 hingegen muss den PC ausschalten und kann erst dann die Platte tauschen.

Nö, bei entsprechender Hardwarekonfiguration kann auch eine Platte eines RAID 1 im Livebetrieb getausch werden.

Tschö, Auge

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Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
Terry Pratchett, „Gevatter Tod“