Der Einzige, der das als Spam interpretieren könnte, wäre der Provider, über den der Verein seine Mails verschickt – und dies wohlgemerkt auch nur auf Grund der Menge der Empfänger bzw. des Versandaufkommens.
Diese Aussage ist falsch. Der ausgehende Provider ist nicht der Einzige. Der ausgehende Provider dürfte noch nicht mal 1% Prozent am Gesamtaufkommen des Spams aussortieren.
Du hast offenbar nicht verstanden, was von Konradi ursprünglich gefragt wurde und wie meine Antwort einzuordnen ist. Beachte doch bitte den gesamten Kontext, auf den sich eine Antwort bezieht.
Der empfangende Provider des Empfänger macht den Großteil.
Korrigiere mich: Du hast offenbar keinen blassen Schimmer vom hier für Konradis Verein vorliegenden Problem.
Es geht hier um einen einzelnen Kunden (Konradis Verein), der gerne dann und wann Vereinsrundschreiben an alle Mitglieder versenden möchte.
Welchen Anteil am Gesamtaufkommen der ausgehende Provider filtert, ist völlig irrelevant. Es reicht, dass er einen Automatismus im Einsatz hat, der bei plötzlich starkem Anstieg der Versandmengen eines seiner Kunden die Notbremse zieht und den SMTP-Zugang dieses Kunden vorsorglich sperrt.
Konkret in diesem Falle als Annahme: Der Verein verschickt normalerweise im Monat an drei Dutzend Empfänger, jetzt taucht plötzlich eine Mail an 2.000 Empfänger auf. Sperrt der Automatismus daraufhin den Zugang des Vereins, ist erstmal Telefoniererei angesagt, um die Sperre aufzuheben, davor vermutlich sogar Rätselraten, was denn nun aus heiterem Himmel kaputt sei, warum das E-Mail-Programm denn plötzlich so eine kryptische Fehlermeldung anzeigt.
Daher meine Empfehlung: Lieber vorher zwei Minuten nachfragen, als hinterher zwei Tage lang in die Röhre gucken.
Der empfangende Provider kann das hier vorliegende Vereinsrundschreiben nicht als Spam identifizieren, weil ihm dazu die Merkmale fehlen (Inhaltsmusterprüfung jetzt mal ausgeklammert, ich gehe davon aus, dass der Verein seine Schreiben sauber aufsetzt).
Wegen der BCC-Empfänger sieht er nur, dass da eine Mail an zwei, vier oder ein Dutzend, vielleicht aber auch nur einen seiner Kunden ankommt, aber nicht, dass es ursprünglich eine Massenmail an 2.000 Empfänger war. Und andere technische Spam-Merkmale treffen auf so ein Rundschreiben zu keinem Zeitpunkt zu.
und ebenso ratzfatz steht die gesamte Kundschaft bei dessen Betreiber auf der Matte und will ihr Geld zurück.
Diese Aussage halte ich für Realitätsfremd. Unser Rosa-Riese hat regelmäßig vereinzelte Mailserver in den Sperrlisten. Ein Großteil der Kunden bekommt das noch nicht mal mit.
Der Rosa Riese ist nicht der einzige Betreiber eines SMTP-Servers im deutschsprachigen Raum. Ist der Verein bei einem kleineren oder mittelständischen Provider Kunde, sieht die Sache gänzlich anders aus.
Gerade die kleineren Provider haben nur einen oder zwei SMTP-Server im Einsatz – landet der auf einer Sperrliste, wird's zappenduster, weil dann a) auf einen Schlag die gesamte Kundschaft betroffen ist und b) diese kleine Firma nicht den Bekanntheitsgrad des größten Telekommunikationsunternehmen Europas hat und entsprechend rudern muss, um zu beweisen, dass man kein Bösewicht ist.
Ich habe zudem auch einfach mal angenommen, dass ein gemeinnütziger Verein bei einem kleineren Hoster eher unterkommt, weil's durch die geringere Distanz zwischen Kunden und Chefetage eher Sonderkonditionen gibt – daher die größere Gefahr, sich in besagtem Automatismus zu verfangen.
Und nochmal: Es geht hier überhaupt nicht um irgendwelche allgemeinen Spamgeschichten. Es geht nur um diese gelegentlichen Vereinsrundschreiben.