Linuchs: Ein-Mann-Software-Unternehmen

Hallo,

ich denke, hier tummeln sich einige Solisten.

Was passiert eigentlich mit euren Kunden-Projekten, wenn ihr ausfallt und nicht mehr ansprechbar seid?

Ich suche nach einer praktikablen Lösung zwischen "alles offenlegen" (schließlich hat der Kunde alles bezahlt) und "Zugangsdaten geheim halten" (schließlich sollen Folge-Aufträge an mich gehen).

Linuchs

  1. Hallo,

    schließlich sollen Folge-Aufträge an mich gehen

    Solche Restriktionen brauchst du nur wenn du Schrott lieferst. Wenn dein Preis-Leistungsverhältnis stimmt bleiben die Kunden auch ohne solche Fußangeln bei dir.

    Ganz im Gegenteil kommen durch solche Restriktionen viele Verträge erst gar nicht zu stande.

    Was passiert eigentlich mit euren Kunden-Projekten, wenn ihr ausfallt und nicht mehr ansprechbar seid?

    Ich übernehme nur Einzelaufträge, die ich in einem überschaubaren Rahmen abschließen kann. Der Kunde erhält alle Zugangsdaten und kann jederzeit wechseln ohne kündigen zu müssen. Das ist für mich das reellste. Wenn Kunden Änderungswünsche haben melden sie sich halt wieder bei mir.

    Wenn zwischenzeitlich von Dritten an der Seite herumgedoktort wurde erkenne ich das an meinem letzten gespeicherten Stand und kann dies bei dem neuen Auftrag berücksichtigen - natürlich auch aufwandsmäßig. Solche Kunden, die wieder zu einem zurückkommen, sind im Endeffekt dann die treuesten.

    Gruss

    MrMurphy

    1. Hallo,

      schließlich sollen Folge-Aufträge an mich gehen

      Solche Restriktionen brauchst du nur wenn du Schrott lieferst. Wenn dein Preis-Leistungsverhältnis stimmt bleiben die Kunden auch ohne solche Fußangeln bei dir.

      Sehe ich anders. Wenn ich einen Pkw kaufe und voll bezahle, bekomme ich weder die Konstruktionspläne noch irgendwelche Reparaturanleitungen und schon gar nicht die Spezialwerkzeuge dazu.

      Ich bin also gezwungen, im Fehlerfall eine Werkstatt aufzusuchen, die diese Informationen und Werkzeuge hat.

      Deswegen muss der Pkw nicht zwingend Schrott sein.

      Linuchs

      1. Hallo,

        Sehe ich anders. Wenn ich einen Pkw kaufe und voll bezahle, bekomme ich weder die Konstruktionspläne noch irgendwelche Reparaturanleitungen und schon gar nicht die Spezialwerkzeuge dazu.

        Konstruktionspläne wohl nicht, Spezialwerkzeuge nur bedingt. Aber Anleitungen, was zu tun ist wenn dieses oder jenes Lämpchen aufleuchtet.

        Ich bin also gezwungen, im Fehlerfall eine Werkstatt aufzusuchen, die diese Informationen und Werkzeuge hat.

        Aber du kannst dir aussuchen zu welcher Werkstatt du gehst, bzw. wenn du selber Autoschrauber sein solltest, es tatsächlich selber versuchen.

        Gruß
        Kalk

        1. Konstruktionspläne wohl nicht, Spezialwerkzeuge nur bedingt. Aber Anleitungen, was zu tun ist wenn dieses oder jenes Lämpchen aufleuchtet.

          Genau wie bei meiner Software. Da wird in den Übersichten klar darauf hingewiesen, was zu tun ist. Z.B. Planungslauf noch nicht erfolgt oder noch nicht vollständig abgeschlossen.

          Doch zurück zum Vergleich mit dem Auto: Wenn es nicht mehr fährt, nutzt mir das Wissen, bei rotem Öl-Lämpchen Öl nachzukippen, gar nichts.

          Und ich muss als Fahrer auch gar nicht alle Fehler-Möglichkeiten kennen und beheben können.

          Aber wir verlieren die Grundfrage dieses Fadens aus den Augen:

          Wie kann ein Software-Hersteller vernünftig Vorsorge treffen, dass der Kunde im Falle dessen "Ausfalls" weiterarbeiten kann?

          Aber du kannst dir aussuchen zu welcher Werkstatt du gehst, bzw. wenn du selber Autoschrauber sein solltest, es tatsächlich selber versuchen.

          Ja gut, aber "unser" Auto ist ein Einzelstück, da blickt keine Standard-Werkstatt durch.

          Linuchs

          1. Moin!

            Wie kann ein Software-Hersteller vernünftig Vorsorge treffen, dass der Kunde im Falle dessen "Ausfalls" weiterarbeiten kann?

            Der Kunde kann Vorsorge treffen, dass er im Falle des Ausfalls eines Software-Herstellers vernünftig weiter arbeiten kann: In dem er ausdrücklich OpenSource verlangt. Bindet sich der Kunde an Closed Source oder irgendwelche Dongles oder gar daran, dass die Software einen Server des Herstellers befragt, ob diese starten darf, dann sollte der Einkäufer besser in die Psychiatrie als zum Softwarekauf schreiten. Denn das, was er da kauft, ist der Tod des Unternehmens. Nur dass der Softwarehersteller den Zeitpunkt wählt. Oder dessen Insolvenzverwalter oder ein paar Skript-Kiddies, die eine DDoS-Attacke auf den Server fahren ...

            Jörg Reinholz

  2. Moin!

    Ich suche nach einer praktikablen Lösung zwischen "alles offenlegen" (schließlich hat der Kunde alles bezahlt) und "Zugangsdaten geheim halten" (schließlich sollen Folge-Aufträge an mich gehen).

    Naja. Wenn Du die Zugangsdaten so geheim hältst, dass Du diese selbst nicht mehr hast, sehe ich da ein Haftungsproblem.

    Jörg Reinholz

    1. Naja. Wenn Du die Zugangsdaten so geheim hältst, dass Du diese selbst nicht mehr hast, sehe ich da ein Haftungsproblem.

      Das ist ja der Anlass meiner Überlegung. Jahrelang ist alles gut gegangen, nie musste der Ersatz-Server mit der Kopie des Echt-Systems in Anspruch genommen werden.

      Und nie musste ich als root auf meinem Server eingreifen. Ein Web-Server ist vollkommen ohne root-Rechte zu fahren.

      Da schläft die Wachsamkeit etwas ein. Und ich frage in diesem Faden: Wie macht ihr das?

      Linucs

      1. Moin!

        Da schläft die Wachsamkeit etwas ein. Und ich frage in diesem Faden: Wie macht ihr das?

        Schlüsseldatei für ssh?

        So nebenbei: Auf einem Server, der im Web steht, gibt es tausend Gründe immer mal nachzusehen. Und sei es, um einfach mal auf die Logfiles zu "glotzen".

        Jörg Reinholz