Ein Daddelphone kostet unter 100 Euro und der Vertrag dazu 5 € im Monat, aber du meinst, das könntest du dir nicht leisten. Ich würde das hingegen als herzlich günstig.
Wo bekommst Du ein angesagtes Daddelphone für 100 Euro und dann unabhängig davon einen (Flat-Rate?-)Vertrag für 5 Euro im Monat? Das würde bedeuten, dass Du für 13,33Euro pro Monat soviel daddeln kannst, wie Du willst? Das Phone ist ja spätestens nach einem Jarh nicht mehr hip und Du brauchst ein neues...
Ein iPhone mit Pauschalabrechnung für alles und jedes bekommst du dafür nicht, nein. Ein anständiges Android-Gerät mit ausreichend Kontingent ist dafür drin. Dass aber jemand den Hals nicht vollkriegen kann, kannst du nur ihm alleine vorwerfen, nicht der gesellschaftlichen Entwicklung.
Andersrum hebst du lobend hervor, vor 30 Jahren für 10.000 Mark einen XT gekauft haben zu können – was damals ein Haufen Geld war, mehr, als die umgerechneten 5.000 € erscheinen lassen mögen. Die meisten mussten dafür lange sparen.
Da konnte sich das eigentlich alle Mittelständler noch leisten. Heute gibt es kaum noch welche.
Mittelständische Unternehmer und ihre Büro-PCs kannst du nicht mit Otto Normalverbrauchers Privatspielkram vergleichen.
Aber davon mal abgesehen: Wenn PCs damals so günstig gewesen sein sollen (günstig im Vergleich zum Einkommen), wo waren denn die vielen Geräte? Warum ist der PC erst in den letzten 10, 15 Jahren zum Massengerät geworden? Nein, diese 10.000 Mark, der Gegenwert eines Kleinwagens, konnte man sich 1984 nicht mal eben so leisten, so, wie du es darstellst im Vergleich zum Mobiltelefon,
Oooch, ich will damit nur klar machen, dass der Anteil an Armen an der Bevölkerung seit 1980 erheblich gestiegen ist
Dazu fehlen mir die Zahlen, und wenn ich welche hätte, wäre die Frage, wie man denn Armut definiert möchte. Alleine schon die Tatsache, dass Armut als Prozentsatz vom durchschnittlichen Wohlstand angesetzt wird, zeigt, dass es mit der "steigenden Armut" möglicherweise nicht gar so dramatisch ist.
Von den persönlichen Ansprüchen, um die es dir hier ja ganz besonders geht, siehe iPhone oben, mag ich gar nicht anfangen. Wer 1984 nur einen kleinen Schwarz-Weiss-Fernseher hatte, galt noch nicht automatisch als arm – heute werden Kinder schon schief angeguckt, wenn sie ihren Freunden keinen eigenen Kinderzimmerfernseher präsentieren können, oder zumindest das 50-Zoll-Plasma-Monster im Wohnzimmer. Aber braucht man das? Ist man arm, wenn man das Geld für anderes ausgibt als für den Fernseher?
und dass viele Betroffene sich (leider) lieber von den neuesten Daddelphones verführen lassen, als sich um die eigentlich notwendigen Dinge im Leben zu kümmern.
… was ja nun wahrlich deren Problem ist. Wer sich mit dem neuesten iPhone in der Hand beschwert, er müsse am Monatsende zur Armenspeisung, hat bei mir erstmal verschissen.