Der Martin: Nagware - Opfer?

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Hallo,

Bei unbewachten Geräten mag das sinnvoll sein, bei einem von mir selbst ein/ausgeschaltetem Rechner nicht. Ein Notebook ist zweifellos letzteres, daher verstehe ich nicht wie man sowas mit dieser Funktion ausstatten kann.

oh, das automatische Einschalten beim externen Einschalten der Spannungsversorgung finde ich sogar sehr praktisch; das Beispiel mit der Steckdosenleiste war nicht von ungefähr. Und das zeitgesteuerte Einschalten ist auch nicht zu verachten, zum Beispiel ...

Möglicherweise ein Backup-Programm, welches - als Dienst - nachts um 3 Backups auf einen Server oder NAS machen soll/will ...

für ein automatisches Backup, okay (wobei ich das auf einem reinen Privat-PC eher noch als Shutdown-Script einrichten würde), oder auch wenn der Rechner eine TV-Karte hat und irgendwann unbeaufsichtigt eine Sendung aufzeichnen soll. Sinnvolle Möglichkeiten gibt's also einige.

Du darfst nicht vergessen, dass manche Notebook-Hersteller und Händler eine Menge (teils gigabyteweise) Nagware auf Notebooks installieren, welches vor allem dazu anregen soll, um zum pekunären Vorteil des Herstellers/Händlers die Lizenz nachzukaufen.

Das ist nicht auf Notebooks beschränkt; bei Desktop-PCs mit vorinstalliertem System ist es genauso. Der eine oder andere freut sich vielleicht, dass quasi "geschenkt" schon ein tolles Programm installiert ist, nutzt es eifrig, bis es dann nach zwei Monaten den Dienst quittiert. Wie, das war nur eine 60-Tage-Testversion? Verdammt, was mach ich denn mit den bis jetzt erstellten Dokumenten? Scheiße, muss ich wohl doch die Vollversion kaufen!

Ein großer Teil der Nagware zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie sich nicht vollständig deinstallieren lässt. Bestimmte Virenscanner oder Security Suites sind berüchtigt dafür, vor allem die in Quietschgelb (aber nicht nur).

Das sind übrigens alles Gründe dafür, dass ich einen neu gekauften PC grundsätzlich zuerst mal "platt" mache und das System frisch und sauber neu aufsetze. Ganz abgesehen davon, dass ich seit einigen Jahren kein Windows mehr will, sondern stattdessen lieber ein Betriebssystem. Das OEM-Windows kann ich dann verticken, oder vielleicht noch in einer VM für Testzwecke nutzen.

Teilweise kommt das Zeug sogar auf den Rechner wenn man entnervt die 250 - 500 Megabyte große "Treibersammlung" des Herstellers eines Notebooks oder anderen Rechners herunterlädt und installiert - statt zu prüfen was davon notwendig und sinnvoll ist.

Oft ist sogar der sogenannte Treiber für eine einzige Hardwarekomponente in Wirklichkeit ein Bundle, in dem der Treiber selbst nur eine kleine, fast schon untergeordnete Komponente ist, sich aber nur mit Mühe und profunder Sachkenntnis aus dem Bundle isolieren lässt. Treiber für Grafikkarten, Scanner und Drucker sind gern auf diese Weise verpackt, weshalb man die lieber von der Website des Hardware-Herstellers lädt, als sie von der CD zu installieren, die dem PC beim Kauf beiliegt.

Ebenso ist es möglich, dass derlei Software als Payload mit dem (gar nicht nötigem) "Treiber" für ein NAS oder auch nur eine externe (USB) Festplatte auf den Rechner kam.

Oder die "unbedingt nötige" Zugangsswoftware eines Internet-Providers.

Einer der vielen guten Gründe auf Windows zu verzichten :)

ACK.

So long,
 Martin