Hallo Der Martin,
Mein Vater hatte in seiner Schulzeit wohl mal einen eher schlichten Menschen als Französischlehrer und zitiert ihn gern mit dem Satz:
"Sachse dü weng, krisse wat zu saufen. Sachse dü peng, krisse wat zu fressen."
Das kann ich mir gar nicht erschließen. Ach doch jetzt ja, wie ich das so niederschreibe: vin et pain.
Inklusive schrecklicher Rechtschreibung, Portmonee zum Beispiel.
Ja, das ist nur eines von vielen Beispielen.
Chaiselongue ist noch so geblieben. Mit dem Ergebnis, dass sich eine falsche Aussprache durchgesetzt hat (mit E). Allerdings sind es im Französischen imho 2 Wörter: chaise longue
Aber warum müssen "wir" beispielsweise Milano zu Mailand verunstalten? Oder Arnhem zu Arnheim? Oder Москва zu Moskau (anstatt Moskwa, was nur eine Transkription wäre)?
Ich weiß nicht, wie das zustandekommt. Aber Städte- und Ländernamen werden in ganz viele Richtungen „eingespracht“ (siehe zum Beispiel Aachen). Mir ist beispielsweise erinnerlich, dass die neu entstandene Slowakei (slowakisch Slovenská republika), die gewünschten Schreibweisen propagierte, auch um sich von Slovenien zu unterscheiden. Und dies, obwohl der Suffix -ei für europäische Landstriche und damit verbundene Bezeichnungen für deren Bewohner in der Zeit des Nationalsozialismus extrem negativ besetzt war und auch heute noch als Schimpfwort gelten: Polakei - Polake, Walachei, Kanake
Bis demnächst
Matthias