Aloha ;)
...fände ich es durchaus vertretbar, dass "keine Angabe" nicht zur Verfügung steht und "männlich" vorausgewählt ist. Ob man da jetzt schon die Sexismus-Keule schwingen muss halte ich für fraglich.
Die Vorauswahl von „männlich“ bevorzugt ein Geschlecht und benachteiligt das andere. Die Vorauswahl von „weiblich“ täte das auch. Wie war doch gleich der Begriff für die Benachteiligung eines Geschlechts? Sexismus?
Ich empfinde es nicht als Benachteiligung oder Diskriminierung, ein Formularfeld aktiv auszufüllen in dem Wissen, dass das andere Geschlecht den Defaultwert benutzen kann, zumal der Hauptaufwand (erfassen des Formularfelds und Überlegung, was da eingetragen werden muss) völlig unabhängig vom Defaultwert bei allen Nutzern gegeben ist.
Ja, eine solche Vorauswahl mag eine kleine Benachteiligung darstellen (etwa die Hälfte der Nutzer muss nach dem Nachdenken noch zweimal mit der Maus klicken), aber ich empfinde die Bezeichnung Sexismus mit seinen Assoziationen hier als zu scharf für die tatsächlich entstehende Diskriminierung...
Wenn man die Hemmschwelle für solche Bezeichnungen nur klein genug wählt kann man quasi nichts mehr tun, ohne eine Diskriminierung zu tätigen. Eine Vorauswahl von "Keine Angabe" diskriminiert dann die Benutzer, die ihr Geschlecht gerne angeben möchten. Das ist doch müßig...
ob man...
- Der Nutzer kann nur zwischen den beiden Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ wählen. Das ist diskriminierend. Was ist mir denen, die weder das eine noch das andere oder sowohl das eine als auch das andere sind?
...effektiv berücksichtigen muss oder nicht
Warum sollte man das nicht müssen?
Ich hatte schon dargelegt, dass ich darüber ohne Kenntnis des Grundes für diese Abfrage keine Aussage machen kann. Es ist aber so, dass es den einen anderen Grund gibt, der eine Festlegung hier nötig macht.
Der Respekt gegenüber anderen Personen gebietet das.
Das hat was von Totschlagargument. Ich würde einen körperlich männlichen Transgender trotzdem nicht zum Gynäkologen schicken, auch wenn er sich selbst als weiblich wahrnimmt.
Du hast ja mit deinen Aussagen Recht, wenn es um das soziale Geschlecht (gender) geht und nicht um das biologische Geschlecht (sex). Kannst du ausgehend vom deutschen Wort Geschlecht wissen, dass hier gender und nicht sex benötigt wird? Deshalb sagte ich, dass die Frage, ob etwas anderes als männlich oder weiblich als Auswahlmöglichkeit zu berücksichtigen ist, von den Gründen für die Abfrage abhängt, weil von eben jenen Gründen abhängt, ob es um gender oder sex geht.
In dem Fall wäre eine Auswahl der Anrede (Herr / Frau) allerdings zielführender
Oder doch eher eine Anrede, die ohne „Herr“ und „Frau“ auskommt.
„Sehr geehrtes menschliches Wesen, ...“?
Grüße,
RIDER