Hallo Der-Dennis [1]
- Kann ein 10 Jahre altes Gerät in dieser Pauschalität als auf dem „aktuellsten Stand“ bezeichnet werden?
Ich muss vorausschicken, dass sich hardwareseitig wenig entwickelt hat. Deswegen: Bezogen auf die Vielfalt der angebotenen Boxen? Eventuell schon, eventuell nicht. Bezogen auf die Dreambox (auf die MrMurphy sich ja explizit bezieht)? Ja (wegen der Austauschbarkeit von Modulen).
- Sollten nicht gerade Leute, die sich damit auskennen, insbesondere im Gespräch mit Laien verstärkt auf ihre Wortwahl achten?
Ja, unbestritten. Das ist aber nicht ganz einfach, wie du vermutlich selbst wissen wirst.
Ich wollte da keineswegs MrMurphy irgendwie auf die Füße treten oder sowas. Das ist nur ein Thema, das ich mehrfach ansprechen wollte und hier einen Aufhänger dazu sah.
Auf seine Füße muss MrMurphy schon selbst. Ich habe mich nur darüber geärgert [2], dass du genau bei einem der wenigen Hersteller, für die viele Pauschalaussagen über die Branche nicht zutreffen, mit genau diesen kommst und dann noch explizit deine „Unkenntnis“ (keine Ahnung, interessiert mich nicht) betonst.
Hintergrund ist, dass mir das tatsächlich immer mehr auffällt, dass Leute unzufrieden sind, weil sie auf Pauschale Aussagen von vermeintlichen oder echten Experten „reingefallen“ sind.
Das Phänomen ist nun alles andere als neu, aber ja, da ich früher selbst an der technischen Hotline eines Kabelnetzbetreibers bearbeitet habe, kenne ich das. Manche Kunden habe ich dafür bemitleidet, mit Technik, für die sie NULL
Gefühl hatten, umgehen zu müssen, weil sie ihnen, um der Provision für den neuen Vertrag willen, aufgeschwatzt wurde.
Vom Unverständnis, am TV-Gerät auf den SCART- oder HDMI-Eingang umschalten zu müssen, bis zur Frage, warum man als Kabel-Telefon-Kunde weiterhin monatlich eine Telekom-Rechnung bekäme, wobei sich herausstellt, dass dem Kunden niemand mitgeteilt hat, dass er sein Telefon nun an das Kabelmodem anschließen müsse, war alles dabei.
[...] ist dank vorausschauender Hardware, [...] Ich weiß ja nicht, wie weit dein selbst bekundetes Desinteresse geht, aber was glaubst du denn, was sich in der Satelliten-TV-Empfangstechnik in den letzten Jahren getan hat?
Falsche Wortwahl, s.u.
Bis auf den Wegfall des Analogempfangs, den die Dreamboxen, so weit ich weiß eh nicht boten, und das Hinzukommen von HD-TV, 4K-TV und evtl. dem einen oder anderen Audio-Codec hat sich da nichts getan.
Also gibt es doch einen neueren Stand als den von vor 10 Jahren!?
Ja, aber viel ist es wirklich nicht. Mit einem von der technischen Austattung her 10 Jahre alten Receiver kann man heute immer noch Fernsehen und Radio empfangen. DVB-T2 mit HD-TV steht in den Startlöchern (ist im Test), momentan ist aber noch DVB-T aktuell. Im Kabel und auf Satellit gibt's HD-TV aber schon seit Jahren. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es im Kabel schon 10 Jahre sind. Die angesprochenen Audio-Codecs dürften das einzige sein, was real hinzugekommen ist und die kommen (normalerweise) als Zusatz, nicht als Ersatz. Achja, HbbTV.
Aber bis auf das neue Empfangsverfahren sind die genannten Punkte alles Sache der Software - außer die Hardware wird irgendwann von Neuerungen „überfahren“. Solange sie optional sind, mag man sich über ein nicht nutzbares Feature ärgern. Wenn das Feature laufen muss, das aber nicht möglich ist, ist das ein Fall für den Schrottplatz. Bei den Dreamboxen lassen sich die Tuner als Steckkarten austauschen. Andere Komponenten, wie z.B. HDDs oder SSDs bei aufnahmefähigen Geräten, ebenfalls.
Neue Features, die die Hardware überfahren, habe ich, wenn auch nur in Ausnahmefällen, bei Boxen, bei denen man eben nichts ändern kann, erlebt. Meist gibt es sie dort aber nicht einmal (und trotzdem arbeitet die Box ohne Reserven permanent am Limit).
Da sich in der Dreambox ein Teil der verbauten Hardware, z.B. die für genau die genannten Neuerungen primär zuständigen Tuner, austauschen lässt, ist keine Zeitreise notwenig, um die Box auf dem Stand der Technik zu halten. Auch der Wechsel der Empfangstechnik ist so möglich.
Gut. Ich glaube hier sind wir an dem richtigen Punkt. Dann ist das 10 Jahre alte Gerät also nicht auf dem aktuellsten Stand.
Wie gesagt, es gibt Neuerungen, die mit Änderungen an der Software erschlagen werden können und es gibt welche, die Hardwareänderungen erfordern. Eine 10 Jahre alte Box, an nichts getan wurde, ist also nicht auf dem Stand der aktuellen Technik (selbst wenn sich, wie ich oben schrieb, in der Zeit nicht so viel geändert hat). Im Zweifelsfall ist da halt 10 Jahre alte Hardware, bei der man statistisch gesehen häufiger mit Defekten rechnen mus, als bei neuer Hardware.
Inwieweit aktuell bevorstehende Änderungen, wie 4K-TV nicht austauschbare neue Anschlüsse, Decoderbausteine etc. brauchen, vermag ich nicht zu sagen. Ob es TV-Sender gibt, die bereits ein Programm in dieser Technik ausstrahlen, weiß ich auch nicht. Sky will das in naher Zukunft angehen, wobei hier wieder die Frage ist, ob über Satellit, über Kabel oder über beide Wege. Danach richtet sich ja der konkrete Bedarf an neuer Hardware.
Von wegen des Software haben wir an der Stelle noch nicht geredet. Nur ganz kurz: Bei der Dreambox gibt's nicht nur neue Features per Update, sondern auch Änderungen, die z.B. das UI betreffen. Das ist bei vielen anderen Herstellern auch nicht üblich. Bestenfalls werden dort Bugs behoben, ob alle, steht auf einem anderen Blatt. Die für viele Kunden notwendige Verbesserungen der Bedienbarkeit fallen oft hinten runter, weils ja nur Geld kostet.
Da es sich um ein modulares System handelt, kann ich es aber insbesondere im Bereich der Empfangstechnik durch aufrüsten mit Zukaufteilen auf einen aktuelleren Stand bringen. Ist das so korrekt?
Ja. Wie man das dem potentiellen Kunden (in seiner statistischen Vielfalt der Vorbildung auf dem Gebiet) mitteilt, ist so eine Sache. Man möchte ihn mit Details nicht überfahren (Nachher stellt der noch Fragen!). Die Vorbildung der Verkäufer ist da der zweite Punkt und deren Motivation ein Dritter.
Speziell bei Dreambox würde ich aufgrund des Preisniveaus der Geräte unterstellen, dass sie eine von sich aus interessierte Klientel anziehen. Dass das nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Marktes ist, ist mir aber bewusst.
… hab ich keine Ahnung von und es interessiert mich derzeit auch nicht.
Dann hilft es manchmal, nicht so forsch vorzupreschen. Gelegentlich auch, es mit Herrn Nuhr zu halten.
Ist angekommen. Falsche Wortwahl, war anders gemeint.
Siehe auch dazu [2:1]. :-)
Ich sollte nicht mitten in der Nacht und krank im Bett liegend im Forum posten.
Gute Besserung.
Starten der DBox etwa 4 Minuten, manchmal länger. Umschalten zwischen den Sendern etwa 4 Sekunden. Wechseln der Kameraperspektive auch etwa 4 Sekunden.
Wann war das? Wahrscheinlich Mitte/Ende der 90er, oder? Und jetzt stell Dir vor, das wäre eine Dream- und keine D-Box. Da sieht man den Fortschritt innerhalb von 10 Jahren doch schon recht gut.
Du scheinst mit dem Fortschritt in der PC-Technik an die Sache heranzugehen. Dieser Ansatz ist falsch.
Das verstehe ich wirklich nicht, warum ist das falsch? In diesem Thread ging es bspw. darum, ob da ein Server verbaut ist. Das ist doch PC-Technik!? Oder wo ist der Unterschied?
Ein in einer solchen Box bereitgestellter Server wäre PC-Technik, klar. In MrMurphys Beispielen Dream- und D-Box ging es darum aber nicht, auch wenn zumindest teilweise PC-Technik verbaut ist. Die Entwicklung der Anforderungen an Receivertechnik verläuft halt wesentlich langsamer als die in der PC- oder allgemeiner Rechnertechnik.
Einen PC von vor zehn Jahren trennen von einem heutigen mit aktueller Technik Welten. Das ist in der Receivertechnik nicht so. Es gibt Unterschiede, die aber nicht mit den „Welten“ in der Rechnertechnik gleichsetzbar sind. Das meinte ich mit dem falschen Ansatz.
Startzeiten von eineinhalb bis zwei Minuten und Umschaltzeiten mit mehreren Sekunden Wartezeit sind leider auch heute noch üblich. Da ist nix mit Entwicklung.
Für mich ist „üblich“ aber ungleich „aktuellster Stand“ (boah, jetzt hab ich die zwei Wörter schon so oft geschrieben, eigentlich will ich da gar nicht so drauf rumreiten, aber ich sehe da tatsächlich einen begrifflichen Unterschied).
Für mich ist „üblich“ dem „aktuellen Stand“ mehr oder minder gleichzusetzen, denn „üblich“ ist neben „möglich“ (am oberen Ende) und noch vorzufinden (am unteren, veralteten Ende der Skala) der überwiegenden Teil des „aktuellen Stands“. Was du vermutlich meinst, ist „der neue heiße Scheiß“ [3], das Neueste vom Neuen, was bei mir den oberen Rand von „möglich“ darstellt.
Puh, durch. :-)
Tschö, Auge
Wo wir Mängel selbst aufdecken, kann sich kein Gegner einnisten.
Wolfgang Schneidewind *prust*