(Wie übrigens auch den Weißabgleich, bei dem ist es aber recht nett).
Was meinst du damit in diesem Zusammenhang?
Das Tageslicht enthält morgens und abends mehr Rot-Anteile, mittags mehr Blaue. Genau wie halbwegs brauchbare Kameras das können rechnet unser Gehirn (ohne dass uns Menschen das bewusst wird!) die Farben nach und ein Blatt Papier (oder eine Wand) erscheint uns weiß obwohl es eigentlich blaues bzw. rotes Licht reflektiert.
ach das, ja. Nur beim PC-Monitor scheint das nicht zu funktionieren. Der erscheint je nach Tages- oder Kunstlicht mal eher blaustichig, mal eher gelblich. Ohne irgendwas nachzuregeln, versteht sich.
Man kann das Gehirn deshalb auch verarschen: Starren auf eine blaue Fläche sorgt dafür, dass danach eine Weile lang ein rötlicher Himmel wahrgenommen (nicht: gesehen) wird.
Das ist aber ein anderer Effekt, der tatsächlich im Auge passiert und nicht im Hirn: Starrt man längere Zeit auf ein nahezu bewegungsloses Bild, lässt die Empfindlichkeit der Rezeptoren in der Netzhaut durch den Gewöhnungseffekt etwas nach. Schaut man zum Beispiel längere Zeit auf eine rote Figur, und schwenkt den Blick dann irgendwann auf einen weißen Hintergrund, sieht man für ein paar Sekunden noch die vorherige Figur in Grün. Der Effekt entsteht aber tatsächlich schon in der Netzhaut und regeneriert sich innerhalb weniger Sekunden.
So long,
Martin
Es gibt eine Theorie, die besagt, dass das Universum augenblicklich durch etwas noch Komplizierteres und Verrücktes ersetzt wird, sobald jemand herausfindet, wie es wirklich funktioniert. Es gibt eine weitere Theorie, derzufolge das bereits geschehen ist.
- (frei übersetzt nach Douglas Adams)