Lieber marctrix,
Ich will nur die verantwortlichen bestraft sehen. Die wechseln die Firmen eh ständig, so dass "die Firma" ohnehin keine Schuld trifft. Es ist mehr oder weniger Zufall, wo sich die meisten "kriminellen Säcke" zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden. Da wo es am meisten zu holen gibt. Wenn das an dem staatlich-privaten Konstrukt liegen sollte, ist das die Schraube, an der man drehen sollte.
wie genau stellst Du Dir das vor? Ein Ingenieur entwickelt auf Anweisung hin ein technisches Verfahren, welches Laborprüfungen manipulieren kann. "Die Konzernleitung" sorgt dafür, dass dieses Verfahren in der Produktion Anwendung findet. Mit anderen Worten: Chef sagt, dass Angestellter einen Betrug ausarbeiten soll, der später vom Konzern im großen Maßstab durchgeführt werde.
Wenn Du jetzt den Ingenieur nicht belangen willst, da er nur auf Anweisung hin gehandelt hat (eine Weigerung hätte personale und damit wirtschaftliche Konsequenzen für ihn bedeutet!), müsstest Du "eine Etage höher gehen", um einen Schuldigen bzw. verantwortlichen Schuldigen zu finden. Wie hoch musst Du die Hierarchie-Leiter klettern, bis Du wirklich den Schuldigen findest? Letztlich könnte der auch behaupten, er habe auf Anweisung der Aktienbesitzer gehandelt, die den Wert ihrer Papiere nur ungern an Wert verlieren sähen, wenn man ohne Betrug nicht mehr im selben Maße wettbewerbsfähig sei. Und dann kommst Du sehr schnell in eine Situation á la "die Katze beißt sich in den Schwanz". Und wen willst Du dann konkret haftbar machen und "verknacken"?
Ich sehe keinen "guten" Weg aus der Sache. Es gäbe einen rigorosen Weg (siehe Jörg), der zumindest allem Anschein nach eine gewisse "Sauberkeit in der Durchführung" böte, da "die Bösen" ganz bestimmt getroffen würden. Politisch ist das aber sicherlich kein gangbarer Weg, weswegen der Betrug am Ende straffrei bleiben wird - bis auf das obligatorische Bauernopfer versteht sich. Wir sehen es ja gerade live und in Farbe und können nun abwarten, wer für das Bauernopfer über die Klinge springen müssen wird.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.