seth_not@home: verweildauer (aka besuchsdauer, time on site)

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gudn tach!

meines wissens ist der versuch der erhebung der verweildauer aktuell eigentlich zum scheitern verurteilt. ich kenne keine methode, um die verweildauer halbwegs zuverlaessig zu ermitteln (auch nicht, mithilfe von javascript).

Definiere „halbwegs zuverlässig“. [...] Eine grobe Einschätzung sollte mit JS heutzutage möglich [...] sein

ja, grob. aber: unzuverlaessig, denn das, was man erstmal messen moechte, naemlich ob ein user gerade die website-inhalte anschaut, kann man aktuell eigentlich gar nicht messen, denn:

Ich kann eine Seite auch in einem Tab oder Browserfenster offen haben, ohne dieses eines Blickes oder Gedankens zu würdigen.

eben. der browser (geschweige denn die website) bekommt nicht mit, ob ich gerade mal kurz auf dem pott war, zwischendurch in ein gespraech verwickelt war oder aehnliches. (tabwechsel koennen, glaube ich, sogar detektiert werden, zumindest hatte ich mal den eindruck, dass irgendeine animation immer dann anhielt, wenn ich das tab wechselte, weiss leider nicht mehr, wo das war. aber ob ein browser gerade aktives fenster ist, kann man vermutlich nicht via js abfragen, oder?)

wenn ich z.b. bei einer duden-online-suche mehr als 20 sekunden braeuchte, faend ich das oberkacke.

Bei der Suche selbst oder beim Studium des Suchergebnisses?

20 sekunden reichen bei einem woerterbuch meist fuer beides zusammen.

das internet selbst scheint mir da haeufig zu widersprechen, weil irgendwelche seo-hanseln zwar grundsaetzlich die unzuverlaessigkeit einraeumen, das dann aber trotzdem zu ignorieren scheinen. selbst diverse universitaere arbeiten sagen, dass man grob davon ausgehen koenne, dass eine laengere verweildauer besser sei.

Die erste Frage, die sich mir stellt, heißt: Für wen ist eine längere Verweildauer besser?

die meisten sachen, die ich gefunden hatte, nahmen die perspektive der seitenbetreiber ein. persoenlich wuerde ich die frage nach hinten schieben und vorher erstmal fragen, was die verweildauer ueberhaupt fuer eine aussage haben soll. und da wird schnell klar -- du hattest ja ebenfalls bereits beispiele angegeben --, dass man aus der verweildauer eines einzelnen users noch gar nix ablesen kann. aus aggregierten daten kann man zwar vielleicht schon etwas mehr ziehen, weil es bestimmt untersuchungen ueber durchschnittliches browsingverhalten gibt, mit denen man das abgleichen kann. aber irgendwie scheint mir das insg. meist zu weit weg zu gehen, von dem was man naiver- und idealistischerweise eigentlich von einer website erwarten wuerde. da kommt man um subjektive bewertungkriterien wohl nicht umhin. als pseudo-objektives kriterium halte ich die verweildauer-messungen fuer ungeeignet.

ein bissl was steht in diesem artikel

Der Artikel überschneidet sich stückweise mit meinen Gedanken. Er scheint aber auch schon etwas älter zu sein, oder?

ging mir auch so und den eindruck hatte ich auch.

prost

seth