Was mich wunderte, denn bisher dachte ich die faszinierende Welt der Quantenverschränkung steht ausserhalb normaler(bisher bekannter) physikalischer Grundgesetze.
nein, die theoretische Existenz folgte aus der Quantenmechanik (https://journals.aps.org/pr/pdf/10.1103/PhysRev.47.777); man wusste also zuerst, dass es gehen sollte und konnte das später dann auch tatsächlich durchführen.
Genauer, ich dachte verschränkte Teilchen hätten immer ihren Bezug zueinander, egal wie weit sie voneinander entfernt sind.
Korrekt, im genannten Experiment sind die Teilchen Photonen und solange diese ihre Eigenschaften nicht ändern; da Photonen aber (siehe Anthropisches Prinzip) dazu neigen, mit diversen Dingen wechselzuwirken und sich prinzipiell mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit bewegen, ist es nicht ganz so simpel das erzeugte Zwei-Photonen-System tatsächlich räumlich zu trennen.
So überrascht mich der Bericht, dass hier ein Glasfaserkabel notwendig ist und damit natürlich auch der klassisch physikalisch begrenzte Entfernungsverlust, bzw. die Begrenzung.
Glasfaser ist halt eines der Transportsysteme für Licht, die wir haben, die relativ wenig Verlust erzeugen (besser als Luft und bei 1200km müsste man schonmal die Erdkrümmung mit berücksichtigen); ich habe keine Ahnung bzgl. spezifischer Werte, aber wenn z.B. durch ein Glasfaserkabel 99.999% aller Photonen pro Meter auf gerader Strecke unverändert! ankommen, dann wären das bei einem 1200km langen Kabel noch grob jedes hundertausendste Photon (hängt man noch eine 9 an wäre es immerhin schon jedes dritte; aber ich habe keine Ahnung, wie der reale Wert ist). Da kommen dann noch weitere Faktoren dazu; die erzeugten Photonen müssen irgendwie in unterschiedliche Richtungen bewegt werden und beide müssen unverändert bleiben; ich wüßte nicht, wo man einfach mal 1200km Glasfaser entlang einer relativistischen Geodäte auslegen könnte und Kurven in der Glasfaser sorgen für deutlich erhöhte Verluste, …
ELI5: Man kann Quantenobjekte halt nicht einfach festhalten und woanders hin tragen.