Hallo
Der Verein reihte in dem Schwarzbuch eine Vielzahl von Fällen auf, bei denen die öffentliche Hand Misswirtschaft betrieben habe. So schaffte etwa das Bundesinnenministerium 606 neue energieeffiziente Bildschirme für insgesamt 150.000 Euro an. Diese Bildschirme sollen demnach zu einer jährlichen Stromersparnis von 2.500 Euro führen. Der Steuerzahlerbund kritisierte, dass sich die neuen Monitore damit erst nach 60 Jahren amortisieren würden.
Das ist, so, wie sie da steht, eine Schwachsinnsargumentation. Es wurden etwa 600 Monitore zu einem Stückpreis von knapp 250 EUR angeschafft. Wann die sich rein über die Stromersparnis amortisieren würden, ist eine völlig hirnrissige Frage. Würde sich irgendwer diese Frage in dieser Absolutheit bei der Neuanschaffung eines Kühlschranks, einer Spül- oder Waschmaschine stellen? Wohl kaum.
Viel interessanter wäre die Frage, ob ihre Vorgänger eine plausible Laufzeit hinter sich hatten und deshalb neue Geräte angeschafft wurden, die zudem auch noch weniger Strom verbrauchen (was ja ein Argument für die Entscheidung für diesen oder jenen Gerätetyp sein kann). Oder die, ob sich die Arbeitsbedingungen derer, die die neuen Monitore benutzen, verbessert haben, weil die Darstellung besser, schärfer oder größer ist oder ob die Monitore auf den Arbeitsplätzen weniger Platz einnehmen und mit größerem Abstand zu den Augen augenfreundlicher betrieben werden können.
Aber was soll man von einer FDP-Tarnorganisation wie dem Steuerzahlerbund auch erwarten.
Außerdem sei der Kauf mit einem Kredit aus dem Konjunkturpaket II finanziert worden - die jährliche Zinslast von etwa 5.000 Euro liege aber doppelt so hoch wie die erhoffte Ersparnis.
Das ist meiner Meinung nach in dem Zitat die einzige interessante Frage.
Tschö, Auge
Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
Toller Dampf voraus von Terry Pratchett