Hallo
Wie gesagt, ich habe in Bezug auf die Bundestagswahl bis auf die ständige Leier von der drohenden Bedrohung nichts dergleichen wahrgenommen.
Da ich nicht pl bin, werde ich gerne Quellen verlinken, wenn du mich drum bittest. Weil ich aber glaube, dass du die leicht selber findest, werde ich (aus Bequemlichkeit) erst mal ein paar Dinge einfach so hinstellen, die du zum großen Teil wahrscheinlich eh selber mitbekommen hast. Alle sind unserer Bundestagswahl vorausgegangen und haben meiner Annahme nach zu den genannten Befürchtungen beigetragen.
Ja, von den meisten Dingen, die du aufzählst, habe auch ich gehört/gelesen, auch wenn du ein paar Meldungen recht eigenwillig interpretierst. Dass sich aus der Politik der russischen Regierung Befürchtungen ergeben, ist klar, war aber nicht mein Thema.
Mein Thema war und ist, dass in Sachen Bundestagswahl (und um nichts anderes ging es mir) monatelang das Feindbild Russland wie ein Popanz vor sich hergetragen wird, aber ein tatsächliches mögliches Einfallstor für diese befürchtete Einflussnahme bekannt ist und bis zur Öffentlichmachung durch Die Zeit und den CCC keine Anstalten unternommen wurden, es zu schließen.
Das passt für mich so überhaupt nicht zusammen. Wenn denn von der Regierung meines Heimatlandes befürchtet wird, dass Russland versucht, die Wahl des Parlaments dieses meines Landes [1] zu beeinflussen, erwarte ich als Bürger dieses Landes, dass alles unternommen wird, dies zu verhindern. Das wurde es aber offensichtlich nicht bzw. nur, nachdem und weil es rauskam.
Den, der so agiert, soll ich erstnehmen?
Ich sehe jetzt die Amerikaner aber auch nicht gerade in einem Nachbarland der EU einmarschieren und Gebiete annektieren…
Wozu sollten die USA auch in einem europäischen Land einmarschieren? Mit den meisten haben sie ein Verhältnis, dass das unnötig macht.
Und warum sollten Sie dann hier die Wahlen beeinflussen?
Erfrage das bitte bei der US-amerikanischen Organisation, die den Wahlkampf sowohl von D. Trump als auch den der AfD unterstützt hat, nicht mich.
In Beziehung setze ich das zum tatsächlichen laxen Umgang der bundesdeutschen staatlichen Stellen mit der Sicherheit genau der Systeme, die für die Durchführung der Wahl benötigt werden.
Das würde natürlich Sinn machen, wenn es denn so wäre. Aber dass das ein Trugschluss war, ist ja inzwischen geklärt.
Wo wurde das inzwischen geklärt? Geklärt wurde, dass die Endergebnisse nicht den gefährdeten Weg nehmen und daher auf diesem nicht manipulierbar sind. Dass heißt noch lange nicht, dass diese Systeme für die Wahl nicht relevant sind. Und da sie es nicht nicht sind, ist es keineswegs egal, dass sie angreifbar sind.
Selbst das inoffizielle vorläufige Ergebnis wird erst NACH der Wahl veröffentlicht. Wie soll dass rückwirkend für die Wahl relevant sein?
Vielleicht passt es ja nicht in dein Weltbild, vielleicht sehe ich ja auch Möglichkeiten, die du nicht siehst oder die nicht da sind. Ich habe mittlerweile jedenfalls mehrfach zu erklären versucht, was auf diesem Weg hätte passieren können.
Gäbe es durch, vorerst unbemerkt bleibende, manipulierte Meldungen starke Abweichungen zwischen den anfangs veröffentlichten Daten und dem später auf anderem Wege gemeldeten amtlichen Endergebnissen, wäre es einfach, die Theorie, die (echten) Wahlergebnisse wären nachträglich manipuliert worden, in die Welt zu setzen.
Auch wenn sich das tatsächliche Wahlergebnis so nicht beeinflussen ließe, wäre es doch ein Beitrag zur Delegitimierung der Parlamente und öffentlichen Verwaltungen und zur Destabilisierung dieses Landes. Wer weiß, ob bei der nächsten Wahl nicht noch 10% mehr Wahlberechtigte zuhause blieben, weil man ja sowieso beschissen wird, und sich so die Stimmanteile bestimmter Parteien optimieren ließen.
Da kann man schon mal weiter als von zwölf bis Mittag denken.
Tschö, Auge
Wenn man ausreichende Vorsichtsmaßnahmen trifft, muss man keine Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen.
Toller Dampf voraus von Terry Pratchett
um mal Herrn Dr. Kohl zu paraphrasieren ↩︎