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Hallo

In der Bundeswehr gibt es aus Gründen keinen blinden Gehorsam.

Sagt wer? Der Gesetzgeber? Wie sieht die Realität aus, wenn hier und da mal eine Beschwerde gleich zum landesweiten Skandal geriert, weil die widerliche Spitze des Eisbergs sichtbar wird? Wieviel passiert da unter der Decke und wird einfach so ge- und erduldet, weil eben doch blinder Gehorsam herrscht?

Wir sind also beide der Meinung, dass es Entwickler sehr viel einfacher haben, für eine Überzeugung einzutreten, als das beispielsweise bei Soldaten der Fall ist. Prima!

Nix mit prima. Ich habe zum Thema, dass es Entwickler einfacher hätten als Soldaten, kein einziges Wort verloren, ich habe nur deine Aussage in Zweifel gezogen. Ich weiß nicht, wie du deine Schlüsse aus meinen Fragen ziehst.

Meine These war, dass es für Entwickler leichter sei, als z.B. für Soldaten, den eigenen Kopf zu benutzen und nicht allem zuzustimmen, was man von ihnen verlangt.

Daraufhin hast du noch bekräftigt, wie schwer Soldaten es haben, wenn sie Missstände anprangern wollen — wie sollte ich das denn verstehen?

Du hast mit deiner Formulierung impliziert, es wäre für Soldaten aufgrund des nicht vorhandenen blinden Gehorsams leicht, Misstände anzuzeigen.

Du selbst:

In der Bundeswehr gibt es aus Gründen keinen blinden Gehorsam.

Dass es Entwicklern einfacher fallen sollte, Fehlentscheidungen entgegenzuwirken, ziehe ich nicht in Zweifel. Im Falle des Falles können sie den Arbeitsplatz wechseln. Das wiederum dürfte für einen Soldaten nicht so leicht sein.

Aber nochmal: Ich sprach nicht darüber, ob es Entwickler leichter als Soldaten haben, sondern dass Soldaten in der Realität nicht die von dir proklamierte Freiheit zum Widerstand wogegen auch immer haben (kein blinder Gehorsam). Der Bürger in Uniform ist ein politisches Schlagwort und die Pflicht zur Verweigerung illegaler Befehle ist Gesetz. Aber zum Schluss ist ein Befehl aber immer noch ein Befehl, der ohne zu murren zu befolgen ist.

Meiner Meinung nach gibt es bereits Institutionen, die im Web ihre oft selbst gemachten Regeln durchsetzen, aber auch die echten Rechtssysteme dieser Welt vor ihren Karren spannen.

Und das muss nicht einmal falsch sein. In rechtsfreien Räumen herrscht immer das Faustrecht.

Du kommst doch jetzt bitte nicht mit der Mär vom Internet als rechstfreiem Raum um die Ecke, oder?

Aber ganz im Gegenteil! — Also noch ein Punkt, wo wir gleicher Meinung sind!

Du proklamierst erst, das Web sei ein rechtsfreier Raum, in dem Faustrecht herrschte, und nun schreibst du, du tätest genau das nicht. Verstehe ich nicht.

Finde den Fehler 😉

Hab' ihn: Es ist dein abstellen auf einen rechtsfreien Raum. Auch wenn Institutionen im Web ihre „oft selbst gemachten Regeln durchsetzen“, existieren sie dennoch in einem juristischen Kontext irgendeines Landes. Selbst, wenn diese Regeldurchsetzung (die der selbstgemachten) von Fall zu Fall nicht einmal falsch sein sollte, ist mir dennoch schleierhaft, warum du im nächsten Satz von einem rechtsfreien Raum mit Faustrecht schwafelst.

Wenn es ihn geben sollte, gibt es ihn dort, wo keine Rechtsstaatlichkeit existiert. Wo diese nicht existiert, hat das aber nichts mit dem Web zu tun. Sie existiert dann im entsprechenden Land und in Gänze nicht.

Das so etwas bis hin zum Tod von Menschen führen kann, wenn Computer in kritischer Infrastruktur massenweise ausfällt (Verteidigung, Gesundheitswesen, Verkehrssteuerung, Kraftwerken…

Haben wir schon live miterleben können.

Ich habe das nicht schon live miterleben können. Ich bitte um Fallbeispiele für Angriffe, die zum Tode von Menschen geführt haben.

Ich bin mir sicher, die findest du selber. 😉

Ich kenne Berichte von Sicherheitslücken, deren Ausnutzung zu Todesfällen führen können (egal, ob in Kauf genommen oder als Ziel des Angriffs), ich kenne aber keinen Fall, bei dem genau das passiert ist oder herbeigeführt wurde und ich fange nicht an, nur auf deine Behauptung hin, zu suchen. Du stellst hier die These in den Raum, dass alle schon live miterlebt hätten, wie Angriffe auf Infrastruktur tatsächlich (bis hin) zu Todesfällen geführt hätten. Ich sehe dich in der Bringepflicht für deine Behauptung.

Mann, was ist dir den heute in den Kaffee geschüttet worden. Ich habe mal wieder Hervorhebungen hinzugefügt, nur zwei Wörter diesmal.

Das hast du clever aus dem Zusammenhang gerissen. Nochmal mit dem jetzt in den Satz zurückgeholten, von dir geschickterweise einzeln gesetzten Abschluss. Hervorhebungen von dir und mir.

Das so etwas bis hin zum Tod von Menschen führen kann, wenn Computer in kritischer Infrastruktur massenweise ausfällt (Verteidigung, Gesundheitswesen, Verkehrssteuerung, Kraftwerken … Haben wir schon live miterleben können.

Ich weiß nun nicht, was dein Deutschlehrer dazu sagen würde, aber für mich bedeutet der Satz, dass es wohl passiert sein muss, weil wir alle es ja schon live miterleben konnten.

Also nochmal die Frage: Haben wir es alle schon live miterleben können? Haben wir meines Wissens nach nicht. Ohne den Nachsatz hätte ich dir zugestimmt, so halte ich es für Panikmache mit nicht belegten Behauptungen.

Nein, ich werde jetzt nicht nach einem belegten Fall suchen.

Dann ist das ganze Argument in seiner jetzigen Form hinfällig.

Wir kennen die Geschichten, von Autos, die auf dem linken Fahrstreifen stehen bleiben und die Insassen einschließen so gut wie dutzend andere ähnliche Dinge.

Ja, auch ich kenne solche und ähnliche Geschichten.

Persönlich halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass die sämtlich glimpflich ausgegangen sind.

Kommt darauf an, wie der Erzähler die Geschichte ausgestaltet. Persönlich hätte ich gerne Beweise, dass sie überhaupt stattgefunden haben.

Was weiß ich denn, ob durch den Ausfall einer Ampelanlage irgendwo auf der Welt mal ein Mensch getötet wurde. Ich bin überzeugt davon, dass so etwas vorkommt.

Dass soetwas passiert sein kann, halte auch ich für wahrscheinlich. Unfälle mit Toten wegen Fehlschaltungen oder Ausfällen von Ampelanlagen kann es aber auch schon vor der Hightech-Elektronik gegeben haben. Solange wir hier aber nicht über „simple“ Fehler reden, sondern von Angriffen auf nicht genügend abgesicherte Infrastruktur, sollten wir das bitte fein auseinanderhalten, auch wenn sich die Konsequenzen für den betroffenen Einzelnen kaum unterscheiden werden.

Umso mehr, wenn ein gezielter Angriff dazu kommt. Meines Wissens sind Menschen schon aufgrund ihres Handys geortet und dann getötet worden. Ist das kein Sicherheitsaspekt?

Natürlich ist das ein Sicherheitsaspekt für den zu Ermordenden. Gezielter Mord mit Hilfe der Ortung, die durch das Telefonnetz als solches ermöglicht wird, gehört für mich nicht zu den Angriffen auf Infrastruktur, selbst wenn mit eigener Hardware ein Netz vorgegaukelt wird (der Fachbegriff fällt mir grad' nicht ein).

Und wie soll ich das Bitteschön nachweisen? Durch einen Link auf die Seite des CIA wo sie ihre Präzision bejubeln?

Dafür reichen Berichte aus der Presse. Zum Thema Drohnenmorde gibt es die schließlich.

Als ich sagte, dass Sicherheitsprobleme zu Todesfällen führen können, meinte ich damit nicht, dass ich eine Handvoll belegter Beispiele in der Schublade habe. 😉

Dann impliziere soetwas nicht mit Formulierungen wie „Haben wir schon live miterleben können.“

Tschö, Auge

--
Eine Kerze stand [auf dem Abort] bereit, und der Almanach des vergangenen Jahres hing an einer Schnur. Die Herausgeber kannten ihre Leser und druckten den Almanach auf weiches, dünnes Papier.
Kleine freie Männer von Terry Pratchett
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