Regina Schaukrug: neuer prozessor für beseres arbeiten, reicht ein FX-4300?

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ich rechne damit, das wenn man die neueren, schnelleren kerne nimmt und dann auch 6-8stk davon statt 2, das das problem dann erledigt ist, was sagt ihr dazu?

Vermutlich wirst Du stark enttäuscht werden. Wie die meisten Anwendungsprogramme wird der Kaffeetasseneditor nur EINEN, für die Webvorschau möglicherweise (aber längst nicht unbedingt) einen ZWEITEN Kern benutzen, die anderen 4 bis 6 Kerne sitzen dann quasi beschäftigungslos herum. Das ist wie zwei Mitarbeiter haben, 6 neue einzustellen, denen aber als Arbeitsaufgaben "Kaffee trinken" und "Herumlungern" geben - und sich dann zu wundern, warum die Arbeit mit 8 Leuten nicht schneller geht. Für einen Büro-Desktop sind also mehr als 4 Kerne derzeit ganz klar eine Fehlinvestition.

Jetzt könnte man glauben, dass durch die höhere Frequenz Wunder passieren. Da kann der Prozessor ja mehr in gleicher Zeit rechnen. Das stimmt aber auch nicht ganz, weil der Prozessor die zu berechnenden Daten letztendlich nicht selbst speichert. Die muss er abholen und wegschreiben, da kommt als Flaschenhals der IO (Input/Output) insbesondere zum Arbeitsspeicher in Frage. Das kann sogar so weit gehen, dass ein neuer Prozessor gar nichts bringt. Insbesondere kann das so sein wenn der neue dann einer letzten für eine bestimmte Technologie ist (hier Sockel AM3+, bestenfalls AMD 970-Chipsatz und DDR3-Speicher). Dann lohnt es sich nur noch den Technologiesprung mitzumachen statt den Hubraum aufzubohren.

würde es sich lohnen in ihr board nun einen fx-4300 oder gar 6 bzw 8-kerner einzubauen?

Gute Frage. Der fx-4300 kostet "nur" 52 Euro. Nächste Woche stellst Du aber fest, dass der Arbeitsspeicher zu wenig ist, übernächste dass viele Speicher wegen des geringen Durchsatzes des Chipsatzes nicht das bringt, was Du erhofft hast. Wenn Du jetzt (anno 2018) noch DDR3-Arbeitsspeicher kauft, dann kaufst Du einen goldenen Sattel für ein totes Pferd - also eine Grabbeigabe.

Den Rechner würde ich allenfalls noch mit einer SSD-Platte, oder (falls unterstützt) mit einer M.2-SSD nachrüsten. Die kannst Du nämlich behalten wenn Du komplett auf einen aktuellen Prozessor, ein neues Mainboard und also schnellen DDR4-Speicher umbaust. Die 50 Euro für den Prozessor würde ich nicht ausgeben sondern als erste Spar-Rate für ein Aufrüstbundle mit einem Ryzen und mindestens(!) 16 GB Speicher ansehen. Dann aber mit einem Board, welches nicht 2 sondern 4 Steckplätze für Speicher hat. Sonst schmeißt Du 2 Jahre später den Speicher weg (oder musst ihn halt verkaufen).