Hej 1unitedpower,
molily startet mit diesem Artikel eine kleine Artikelreihe bei den webkrauts http://webkrauts.de/artikel/2018/erfolgreiche-websites-sind-schnelle-websites
Danke für den Hinweis. Der Titel ist aber definitiv nicht richtig. Jedenfalls wäre demnach die zwei Dutzend Megabyte schwere Apple-Seite nicht erfolgreich.
Dieser Umkehrschluss steckt doch gar nicht im Titel und kann auch nicht daraus gefolgert werden.
Wo siehst du da eine Umkehrung?
Erfolgreiche Webseiten sind schnelle Webseiten.
Das stimmt so nicht. Erfolgreiche Webseiten sind nicht immer schnelle Webseiten. Der Erfolg einer Webseite hängt von mehreren Faktoren ab. Ein kritischer Faktor ist der Inhalt. Bin ich bereit zu warten? Manchmal ja, manchmal nein.
Heute war ich auf einer Webseite, die ewig die Meldung gezeigt hat, ich müsse dreißig Sekunden warten und wenn sich bis dahin nichts getan hat, muss ich die Seite neu laden. Habe ich das getan? Ja, weil die Webseite einen Service angeboten hat, den ich nur da bekommen konnte. Hat mir das gefallen? Überhaupt nicht. Habe ich trotzdem gemacht, wofür ich gekommen bin? Ja. Also hat die Webseite ihren Zweck erfüllt und ist erfolgreich. In dem Fall hat sie einen neuen Kunden mit dem Anbieter der Seite zusammen gebracht. Weil andere Faktoren als Geschwindigkeit ausschlaggebend waren.
Angesichsts der ständig wachsenden durchschnittlichen Seitengrößen klingt mir das eher nach einem (sehr sympathischen!) Kampf gegen Windmühlen…
Datenvolumen und Performance sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Für die Performance ist es wichtig, dass die relevanten Daten für den ersten "meaningful Paint" möglichst früh übertragen werden - der sogenannte kritische Pfad.
Schon klar, das erklärt molily ja auch sehr schön — ist aber Common Sense leider, denn
D.h. aber nicht, dass das Übertragungsvolumen insgesamt gering sein muss. Es macht u.U. sogar Sinn Ressourcen vorzuladen, die später wahrscheinlich gebraucht werden.
Für den Anbieter einer Website, vielleicht auch noch für den Besucher, der gerade einen schnellen Anschluss ohne Volumenbegrenzung nutzt.
Aber oft ist es eine Verschwendung von Energie und bürdet dem Besucher, Netzbetreibern und unbeteiligten Lasten und Kosten auf in Form von vermeidbarer Umweltverschmutzung, Energiverschwendung, langsameren Netzen (selbst für die, die auf anderen Seiten unterwegs sind) — nur dem Seitenbetreiber selber kostet das oft nichts. Eine absolut widerliche Rücksichtslosigkeit!
Dadurch erhöht sich das Datenvolumen aber eben auch die wahrgenommene Performance der Seite und sogar die Robustheit gegenüber instabilen Internetverbindungen.
Man kann auch wenige Daten vorladen. Lazy Load setzt doch keine Mindestmengen voraus.
Als Nachteil fallen beim Endnutzer dafür ggf. Kosten an, wenn dieser einen Volumentarif hat. Es gibt leider keinen idealen Mix aus Performance, Robustheit und Kosten - es ist eine Abwägungssache.
Hmm - das verstehe ich nicht. Wenig Daten, die nicht wehtun vorgeladen zu werden (möglichst nur Texte) scheinen mir robuster und performanter zu übertragen, als große Mengen, die schon auf den Verdacht hin übertragen werden, dass sie zum großen Teil nötig werden könnten.
Mir ist schon klar, man kann da an vielen Schrauben drehen und Nutzer mit z.B. langsamen Verbindungen schonen, vielleicht in der Annahme, diese sind mit einem teuren Volumentarif unterwegs. Aber ich bin kein Freund von Annahmen. Vielleicht lebt jemand auf dem Land und geht zur Hauptzeit wie all seine Nachbarn ins Netz. Dass die Daten nur tröpfeln, weiß er und hat dafür womöglich eine Strategie entwickelt. Was er vielleicht nicht möchte ist, ungefragt schlechtere Bilder als vorher im Büro in der Stadt angezeigt zu bekommen. Hier sollte man dem Nutzer mehr Mitsprache erlauben.
Auf jeder popeligen Hausfrauen-Seite werde ich mit Cookie-Hinweisen genervt. Aber ob ich 10 MByte Daten runterladen will, während ich die Öffnungszeiten eines Ladens in Erfahrung bringen will, fragt mich niemand.
Ich glaube nutzerbedürfnisse zu berücksichtigen kann ein Erfolgsfaktor sein. Unter anderem spielt Performance dann eine viel geringere Rolle. Wer sich bewusst für hochauflösende Bilder entscheidet, weiß auch, dass er ggfs. länger warten muss und wofür. Was nicht bedeutet, dass der Seitenbetreiber nicht trotzdem für ein gefühlt flottes Nutzererlebnis sorgen sollte.
Nutzerzentriertes Design eben.
Marc